Darum gehts
- Pouilly-Fumé und Pouilly-Fuissé: Ähnliche Namen, unterschiedliche Weine
- Pouilly-Fuissé aus Chardonnay, Pouilly-Fumé aus Sauvignon blanc gekeltert
- Pouilly-Fumé aus dem Loiretal, Pouilly-Fuissé im südlichen Burgund angebaut
Pouilly-Fumé und Pouilly-Fuissé klingen zwar ähnlich, könnten im Weinglas jedoch kaum unterschiedlicher sein. Der erste Tropfen stammt aus dem Loiretal, genauer aus der Region um Pouilly-sur-Loire, und wird ausschliesslich aus Sauvignon blanc gekeltert. Fumé bezieht sich auf die rauchigen, mineralischen Aromen, die vom tonig-sandigen, siliziumreichen Boden herrühren.
Dahingegen liegt Pouilly-Fuissé im südlichen Burgund, genauer gesagt im Mâconnais. Hier ist Chardonnay die alleinige Rebsorte, und statt kühler Zitrusfrische findet man im Glas oft reife Fruchtaromen, nussige Anklänge und einen cremigeren Körper. Die Weissweine können im Holz ausgebaut werden, was ihnen zusätzliche Statur verleiht.
Pouilly mal zwei
Dass die beiden Namen so leicht zu verwechseln sind, liegt an der französischen Ortsbenennung. Pouilly bezeichnet verschiedene Gemeinden, Fumé oder Fuissé den spezifischen Zusatz, der Herkunft und Charakter markiert. Wer also beim Bestellen im Restaurant versehentlich den falschen Namen nennt, erlebt eine aromatische Überraschung.
Am Ende ist der Unterschied nicht nur geografisch, sondern auch stilistisch ein reizvoller Ausflug durch zwei grosse französische Weinwelten. Der eine – Pouilly-Fumé – elegant, frisch, mineralisch; der andere – Pouilly-Fuissé – rund, schmelzig, reichhaltig. Wer den Unterschied kennt, hat beim nächsten Weinabend nicht nur die passende Flasche, sondern auch eine gute Geschichte parat.