Darum gehts
- Rotweindepot: Problem beim Einschenken – Dekantieren als klassische Lösung
- Kaffeefilter kann Weinaroma beeinflussen, besser Flasche aufrecht stellen und vorsichtig einschenken
- Geduld, gutes Licht und ruhige Hand statt Kaffeefilter für klaren Rotwein
Wer schon einmal einen gereiften Rotwein serviert hat, kennt vermutlich das Problem: Am Flaschenboden sammelt sich ein dunkles Depot, das beim Einschenken ins Glas gelangen kann. Dieses natürliche Sediment besteht aus Farb- und Gerbstoffen, die sich im Lauf der Jahre absetzen.
Das Depot wird auch Satz genannt und ist grundsätzlich harmlos, aber wenig appetitlich. Die klassische Lösung heisst Dekantieren, also das vorsichtige Umgiessen des Weins in eine Karaffe, damit das Depot in der Flasche zurückbleibt.
Schwerkraft statt Filter
Manche Weinfreunde greifen dabei zu Hilfsmitteln wie einem Kaffeefilter, um auch an den letzten Tropfen des Weins heranzukommen. Das klingt praktisch, ist aber keine gute Idee. Ein Kaffeefilter besteht aus Papier, das winzige Mengen an Duft- und Geschmacksstoffen bindet und damit die Aromatik des Weins beeinträchtigen kann.
Statt zu filtern, sollte man den Wein besser ruhen lassen. Die Flasche nach Möglichkeit schon am Vortag aufrecht stellen, damit sich das Depot absetzen kann, und dann langsam und mit ruhiger Hand einschenken oder dekantieren. Mit der Taschenlampenfunktion des Mobiltelefons erkennt man gut, wann sich das Sediment der Flaschenmündung nähert.
Wer Rotwein mit Depot klar ins Glas bringen will, braucht also keinen Kaffeefilter, sondern nur Geduld, gutes Licht und eine ruhige Hand. So bleibt kaum Wein am Flaschenboden zurück, und der Geschmack des Weins bleibt unverfälscht.