Blick beantwortet eure Wein-Fragen
«Beeinträchtigt ein Kaffeefilter den Geschmack eines Weins?»

Blick-Weinredaktor Nicolas Greinacher beantwortet regelmässig eure Leserfragen zum Thema Wein. Patrik Gehri möchte wissen, ob man beim Abgiessen eines Weins mit Depot einen Kaffeefilter aus Papier verwenden kann und ob das den Geschmack verändert.
Publiziert: 14:00 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Kaffeefilter aus Papier können eingesetzt werden …
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Rotweindepot: Problem beim Einschenken – Dekantieren als klassische Lösung
  • Kaffeefilter kann Weinaroma beeinflussen, besser Flasche aufrecht stellen und vorsichtig einschenken
  • Geduld, gutes Licht und ruhige Hand statt Kaffeefilter für klaren Rotwein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_628.JPG
Nicolas GreinacherRedaktor Wein

Wer schon einmal einen gereiften Rotwein serviert hat, kennt vermutlich das Problem: Am Flaschenboden sammelt sich ein dunkles Depot, das beim Einschenken ins Glas gelangen kann. Dieses natürliche Sediment besteht aus Farb- und Gerbstoffen, die sich im Lauf der Jahre absetzen.

Das Depot wird auch Satz genannt und ist grundsätzlich harmlos, aber wenig appetitlich. Die klassische Lösung heisst Dekantieren, also das vorsichtige Umgiessen des Weins in eine Karaffe, damit das Depot in der Flasche zurückbleibt.

Schwerkraft statt Filter

Manche Weinfreunde greifen dabei zu Hilfsmitteln wie einem Kaffeefilter, um auch an den letzten Tropfen des Weins heranzukommen. Das klingt praktisch, ist aber keine gute Idee. Ein Kaffeefilter besteht aus Papier, das winzige Mengen an Duft- und Geschmacksstoffen bindet und damit die Aromatik des Weins beeinträchtigen kann.

Statt zu filtern, sollte man den Wein besser ruhen lassen. Die Flasche nach Möglichkeit schon am Vortag aufrecht stellen, damit sich das Depot absetzen kann, und dann langsam und mit ruhiger Hand einschenken oder dekantieren. Mit der Taschenlampenfunktion des Mobiltelefons erkennt man gut, wann sich das Sediment der Flaschenmündung nähert.

Wer Rotwein mit Depot klar ins Glas bringen will, braucht also keinen Kaffeefilter, sondern nur Geduld, gutes Licht und eine ruhige Hand. So bleibt kaum Wein am Flaschenboden zurück, und der Geschmack des Weins bleibt unverfälscht.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen