Winzerei? Welch vergammeltes Wort. Zur Metzg? Gammelfleisch? Gammelwein? Fragen über Fragen. Und Antworten.
Also. So genannt hat Thalmann sein Weinprojekt deshalb, weil er sein Projekt Garagenwein in der… elterlichen Doppelgarage lancierte. «Blauäugig», sagt Patrick heute – und grinst. «Einige Freunde und ich hatten die verrückte Idee, gleich im ersten Jahr einen Topwein zu machen. Das wars dann nicht. Gut zu einem Plättli war der Tropfen, mehr nicht…». Nach einem Jahr gings in eine ausgediente Metzgerei in Ossingen im Zürcher Weinland. «Wo die Kühlräume wunderbar funktionierten», erinnert sich Patrick. Dazu muss man wissen: Thalmann ist eigentlich Banker. Wein begann der Weinfreak nebenbei zu machen. Die ersten Barriques standen in jenen Kühlräumen. Gefüllt mit Pinot Noir. Die Resultate der Tastings mit Freunden waren ermutigend. Auch wenn der erste Wein sprichwörtlich… «borstig» war, wie Patrick sagt. Und gleich einem seiner Pinots den Namen «Borstig Kerl» gab. Aber das Ding funktionierte, auch das Spontanvergären, das Burgunderfan Patrick so liebt, und so löste der Beruf des Winzers jenen des Bankers ab. Nadisna.
Und Winzerei? Der Name war der Grösse des Startups geschuldet. «Der Begriff Weingut wäre damals völlig unpassend gewesen», sagt Patrick. Wie wahr bei… sechs Barriques im ersten Jahr. Mittlerweile macht der Tausendsassa ein paar Barriques mehr. Ein Hektar seines Reblandes bewirtschaftet er als Pächter selber. 2,3 Hektar stammen von Winzern, die ihm zuliefern. «Auch da achte ich natürlich extrem auf die Qualität», sagt Thalmann.. «Von zwanzig angebotenen Parzellen schafft es vielleicht eine ins Portfolio. Und wenn einer nach ein paar Jahren das gewünschte Ergebnis nicht liefert, nehme ich seine Trauben nicht.» Wer aber gut arbeitet, der kriegt von Patrick 5.50 bis 6.50 Franken pro Kilo. Ein Spitzenpreis im Weinland.
Mittlerweile hat Patrick das, was man durchaus unter dem Begriff Weingut subsumieren könnte: Einen richtigen Weinkeller in Marthalen. Nahe beim Rheinfall, im Zürcher Weinland. Einer beinahe vergessen gegangene und verschlafene Region nahe der Grenze zu Deutschland. «Eine vergessene Schönheit mit einer einzigarteigen Naturkulisse», nennt es der Winzer. Bezug war dieses Jahr. Herzstück ist die sieben Meter lange Marmorbar, die Patrick unter grösstem Aufwand vom Kongresshaus in Zürich, das derzeit total umgebaut wird, nach Marthalen verfrachten liess. Samstags können seine Weine dort ab 13 Uhr degustiert werden. «Ich probiere das Weinland zu entwickeln und zu positionieren», so der umtriebige Winzerneuling.
Zum einen ist da die Akribie, mit welcher Patrick bei seinen Weinen ans Werk geht, die ihn zum Shooting-Star der Region machten. Zum anderen aber auch sein Vermarktungsgenie. Das beginnt mit den Kult-Etiketten mit den gekreuzten Metzgerbeilen oder dem Schwein mit Beschreibung der Fleischstücke. Und geht über Präsenz an vielen Weinmessen der Welt wie der Prowein in Düsseldorf, der grössten europäischen Weinmesse, die ihn seine Weine bereits nach San Francisco und Tokio exportieren lassen. Ohnehin exportiert Thalmann 20 Prozent seiner Weine, der schweizerische Schnitt liegt bei gut einem Prozent… Oder die Anlässe verschiedenster Art und Couleur. Bestes Beispiel: Die Winzerbattle gegen Österreichs Kultwinzer Johann Schwarz im Hotel Kameha Grand in Zürich. Der ehemalige Metzger Schwarz gegen den Mann mit der Metzger-Vermarktung.
«In Österreich», sagt Schwarz, könne man sowas kaum machen, weil da jeder Winzer sich selber ins Schaufenster stellen wolle. «In der Schweiz machen die Winzer hingegen sowas. Es braucht immer jemanden, der spinnerte Weine macht, und Spinner, die ihn trinken…» Der Mann, der die Weine macht, ist Thalmann. Und die Spinner lassen sich bei uns auch ganz einfach finden, offenbar, dann Patrick macht mittlerweile über 3o 000 Flaschen. Die getrunken werden. Beachtlich! «Das ist viel! Aber wir achteten auch zuletzt brutal auf die Qualität unserer Weine», sagt Thalmann.
Hilfreich sind da natürlich Erfolge an renommierten Degustationen und hohe Punktzahlen von berühmten Verkostern. So gewann der zu hundert Prozent in Barriques ausgebaute Müller-Thurgau die Riesling-Silvaner-Trophy von Falstaff in der Sonderkategorie «Experimentelle Weine» mit beachtlichen 91 Punkten. Der Sauvignon Blanc 2015 notierte an der Prowein mit hervorragenden 93 Punkten. Der Pinot Noir *WZM* 2014 (was unspektakulär für Winzerei zur Metzg steht…) erhielt 92 Punkte.
Wo steht Thalmann heute? «Wir versuchen anspruchsvolle Weisse und einige Pinots für die Ewigkeit zu machen. Weine, die länger brauchen, bis sie zugänglich sind. Terroirbezogen. Das Zürcher Weinland repräsentierend.» Das gelingt sehr gut. Und so ist auch der Winzer selber in kürzester Zeit selber zu einem Aushängeschild der Region geworden. Als Banker hätte er das nicht geschafft.
DIE WEINE DER WINZEREI ZUR METZG
Secco Swiss Sparkling (Schaumwein nach der Prosecco-Methode gekeltert): Leicht vegetal, Fenchel, Hefe, Power, Frische, schöne Perlage, füllig, mittleres Finish. Sehr süffig! Score: 16/20 (CHF 18.50 ab Weingut)
Sauvignon Blanc Metzgermeisters Private Reserve 2016 (Foto, 6 Monate in Barriques ausgebaut): Dezente Rhabarber-Noten, Schmelz, ruhig, Power, Säure, Stachelbeere, Agrumen, schöne Struktur, Fülle, Mineralität, knackige Säure, Frische, tolle Länge. Den Wein habe ich im Rahmen eines grossen Weisswein-Tastings blind verkostet… Score: 17,5/20 (CHF 32.50)
Müller-Thurgau Bunter Hund 2015 (15 Monate Barriques): Enorm ausladende Nase, Ananas, Vanille, Kräuter, Druck, Toast- und Brotnoten, Länge – toll! Score: 17/20 (CHF 21.— für Jahrgang 2016)
Räuschling Borstig Kerl 2015 (20 Monate Barriques): Ausladende kräftige Nase, Würze und Kräuter, Vermouth, Harz, leichtes Aceton, Heu, exotische Noten, Schmelz, Power, dezente Säure, trinkig easy, mittellanger Abgang. Score: 16,5/20 (CHF 45.-- ab Weingut)
No I Cuvée weiss 2016 (Gewürztraminer, Blanc de Noir, also Pinot Noir, Pinot Blanc, Viognier, Muscat): Sehr schöne exotische Nase, Äpfel, Kräuter, Power, Agrumen, nasser Schweiss, leichte Fenchelnoten, brutal süss, CO2, mittellang. Score: 15,5/20 (CHF 19.90 für Jahrgang 2017)
Pinot Noir Borstig Kerl 2015 (Foto): Wunderschöne, sehr kräuterige Nase, komplex, rote und schwarze Früchte, Zedernholz, Chriesi, Druck, mächtiger Pinot, würzig, frisch, minzig, gute Länge. Score: 17,5/20 (CHF 55.--für Jahrgang 2016)
Pinot Noir *WZM* 2015: Frische, typische Pinot-nase, kirschig, schöne Säure, mineralisch, reife Tannine, viel Frucht, Johannisbeeren, Rosenblüten, minziges mittellanges Finale, trinkig. Score: 17/20 (CHF 37.50 ab Weingut für Jahrgang 2014, der ebenfalls mit 17/20 notierte)
Pinot Noir Kirschberg 2015: Süssraspel-Nase, wirkt zu Beginn etwas künstlich, Gin, schlank, dennoch viel Kraft, schöne Frucht, rote Chriesi, reife Tannine, tolle Länge. Super! Score: 18/20 (CHF 85.--)
Pinot Noir *R* 2015: Tolle ausladende Nase, zältlig, fruchtig, ätherisch, minzig, Erdbeere, dezente Power, schlank, hoch elegant, harmonisch, Frische, Eukalyptus, wunderbare Länge. Score: 18/20 (dieselbe Wertung für den 2011er! Im Moment nicht erhältlich.)
Pinot Noir Junior 2015 (Foto, 10 bis 15 Jahre jüngere Reben der Borstig-Kerl-Lagen): Wunderschöne hoch typische Pinot-Noir-Nase, Chriesi, Kräuter, Kalk, Erdbeeren, tolle Textur, Schmelz, samten, etwas Parfüm, Frische, Eleganz, filigran, schöne Länge. Score: 17,5/20 (CHF 29.— für die Jahrgänge 2014 und 2016)
(Die Weine der Winzerei zur Metzg gibt es bei gerstl.ch)
SCHWARZ, MANN! DIE NEUEN JAHRGÄNGE
Und wenn wir es schon von der Winzerbattle Schwarz vs. Thalmann hatten, dann hier auch die neuen Jahrgänge der österreichischen Gemütsmohre aus dem Burgenland. Johann Schwarz habe ich an dieser Stelle bereits detailliert vorgestellt.
Kumarod weiss 2017 (Scheurebe, Sauvignon Blanc, Chardonnay): Dezent, fruchtig, Birnen, mineralisch, floral, aromatisch, Schmelz, knackig, enorm trinkig, ein eleganter Spasswein, füllig, mittellang. Score: 17/20 (CHF 15.50)
Schwarz Weiss 2016 (Chardonnay, Grüner Veltliner): Rauchig, Holz, exotische Frucht, Mango, Lychees, Ananas, Schmelz, Power. Eleganz, Würze, Druck, Fülle, tolle Länge, toller Wein! Score: 18,5/20 (CHF 39.80)
The Butcher Cuvée 2016 (Foto, Merlot, Cabernet Sauvignon und Franc): Würzig, rotbeerig, Kräuter, ätherische Frische, flüchtige Aromen, Power, Druck, Fülle, rechtes Finish und hohe Trinkigkeit. Score: 17/20 (CHF 31.--)
Schwarz Cuvée 2016 (Merlot, Cabernet Sauvignon und Franc, Zweigelt): Wunderbar fruchtig, Würze, Kraft, Eukalyptus, Lakritze, Frische, Druck, Eleganz, trinkig, schöne Länge, wunderbar! Score: 16,5/20 (CHF 31.--)
Schwarz Rot 2016 (Foto, Zweigelt): Frisch, ausladend, komplex, dunkle Früchte, dazu ein Hauch Rotbeeren, eukalyptisch, Thymian, Volumen, tol Fluss, reife Tannine, Fülle, trinkig, Superlänge. Score: 17,5/20 (CHF 59.--)
(Die Weine von Johann Schwarz gibts bei ullrich.ch)
Wenn wir schon im Zürcher Weinland sind, dann ab in die Staatskellerei Zürich in Rheinau. Dort werden in der Regel Weine für den Massengeschmack gekeltert. «Als Mövenpick-Tochter sind wir verpflichtet, Weine zu machen, die ein breites Publikum ansprechen. Nicht selten begeistern wir so neue Leute für den hiesigen Wein», sagt Geschäftsführer Christoph Schwegler in «Falstaff». So ist ein bisschen Restsüsse bei ganz vielen Staatskellerei-Weinen Programm.
Nicht so beim ÉO Blanc, einem Hundert-Prozent-Chardonnay, dessen Trauben spät gelesen werden und in einjährigen Barriques ein Jahr lang auf der Feinhefe reifen. Ein kleines Meisterwerk von Kellermeister Fabio Montalbano. Der Jahrgang 2017 kommt buttrig daher, ist mineralisch, Bananen schwirren herum, die Nase ist kräftig, frisch. Im Gaumen Eleganz, erstaunliche Leichtfüssigkeit, dezente Säure, dennoch knackig-herb, voluminös, Power, schöne Länge. Score: 17,5/20 (CHF 29.80. Die Weine der Staatskellerei gibts bei moevenpick-wein.com)
Wenn wir schon im Zürcher Weinland sind, dann ab in die Staatskellerei Zürich in Rheinau. Dort werden in der Regel Weine für den Massengeschmack gekeltert. «Als Mövenpick-Tochter sind wir verpflichtet, Weine zu machen, die ein breites Publikum ansprechen. Nicht selten begeistern wir so neue Leute für den hiesigen Wein», sagt Geschäftsführer Christoph Schwegler in «Falstaff». So ist ein bisschen Restsüsse bei ganz vielen Staatskellerei-Weinen Programm.
Nicht so beim ÉO Blanc, einem Hundert-Prozent-Chardonnay, dessen Trauben spät gelesen werden und in einjährigen Barriques ein Jahr lang auf der Feinhefe reifen. Ein kleines Meisterwerk von Kellermeister Fabio Montalbano. Der Jahrgang 2017 kommt buttrig daher, ist mineralisch, Bananen schwirren herum, die Nase ist kräftig, frisch. Im Gaumen Eleganz, erstaunliche Leichtfüssigkeit, dezente Säure, dennoch knackig-herb, voluminös, Power, schöne Länge. Score: 17,5/20 (CHF 29.80. Die Weine der Staatskellerei gibts bei moevenpick-wein.com)
DIE WEINE VOM RHEINFALL
Nochmals das Zürcher Weinland. «Artisans-Vignerons» nennen sich Nadine und Cédric Besson-Strasser in Uhwiesen. Das Weingut am Rheinfall arbeitet biologisch-dynamisch, ist seit 2013 biozertifiziert. Kompromisslos nach den Demeter-Richtlinien, deren Label das Gut bereits seit 2012 tragen darf. Die Weine? Sehr beachtlich der Fumé und der Müller-Thurgau. Die Details:
Müller-Thurgau 2017: Schöne fruchtige Nase, Ananas, floral, knackig, Schmelz, Frische, Zitrone, Power, mittleres Finale. Sehr trinkig. Score: 16,5/20 (CHF 16.--)
Räuschling vom Reinfall: 16/20 (CHF 20.--)
Fumé 2016 (Foto, Chardonnay/Räuschling): Dezente, leicht rauchige Nase, mineralisch, Holznoten, Fülle, Frische, Schmelz, recht lang. Score: 16,5/20 (CHF 26.--)
Pinot Noir vom Rheinfall: 15,5/20 (CHF 18.--)
Zweigelt vom Rheinfall: 16/20 (CHF 20.--)
Malbec vom Rheinfall: 16/20 (CHF 30.--)
(Die Weine des Winzerkellers Strasser gibts unter wein.ch)
20 JAHRE RICO LÜTHI: FASZINIERENDE PINOT-VERTIKALE
Nicht im Weinland, aber auch im Kanton Zürich zuhause ist Rico Lüthi. An den Stäfner Toplagen am See Ueriker Risi, Sternenhalde und Lattenberg wachsen die Trauben für die Weine der Lüthis, Rico und Susan. Zwei Hektaren bewirtschaftet das Powerduo. Wenig, was Rico erlaubt, alle Arbeitsschritte in sorgfältiger Handarbeit auszuführen.
1998 brachten die Lüthis die ersten Weine auf den Markt. «Wir hatten damals das Glück, Reben im besten Alter zu pachten», erinnert sich Lüthi. Sein Credo: «Die Trauben so lange am Stock zu lassen, bis sie physiologisch reif sind. Denn ich will langlebige Weine mit viel Extraktion kreieren. Aber auch mit Frische und Struktur. Dafür vergiesse ich meine Schweisstropfen.»
20 Jahre Lüthi. Das Jubiläum bietet sich geradezu an für eine Rückblende in Form einer Werkschau. Des Lüthischen Pinot Noirs. «Meine Liebe gehört den Weissweinen», sagt Lüthi. «Aber meine Passion ist der Pinot Noir.» Hier die Resultate der grossen Vertikale:
1998: 15,5/20 (nicht in Barriques sondern in 800-Liter-Fässern ausgebaut)
1999: 16/20 (nicht in Barriques sondern in 800-Liter-Fässern ausgebaut)
2000: 17,5/20 (Foto, nicht in Barriques sondern in 800-Liter-Fässern ausgebaut): Tolle Nase, irgendwo zwischen Frucht und Reifenoten, floral, etwas spitze Säure, sortentypisch, kräuterig, Power, trinkig, Mundfülle, Länge. Wunderbar!
2001: 16/20 (ab dann in Barriques ausgebaut)
2002: 16,5/20
2003: 17/20
2004: 16,5/20
2005: 16,5/20
2006: 17/20
2007: 17/20 (mit diesem Wein hat Lüthi am Swiss Wine Tasting 2017 den Swiss Vintage Award gekriegt, wofür der Wein von einem Profipannel mit mindestens 17 Punkten bewertet werden musste. Er erhielt 17,5/20)
2008: 17/20
2009: 16,5/20
2010: 16,5/20
2011: 17/20
2012: 16/20
2013: 17/20
2014: 16/20
2015: 17/20
2016: 17,5/20: Johannisbeeren, Schmelz, elegant, sortentypisch, kräuterig, knackige Säure, nervig, spannend, rechtes Finale (CHF 27.--).
Spannend auch die Mini-Vertikale der Scheurebe. Der Jahrgang 2007 (Foto) ist knackig, Honig, füllig, Muskat, spannend: 16/20. Der 13er: Schmelz, vegetal, Fruchtsüsse, Bittermandeln, Power, Siegellack, mittellang: 16,5/20. 2015: Dezente Nase, floral, Blütenhonig, stringent, Druck, dennoch leichtgewichtig, mittellang: 16/20. Und der aktuelle Jahrgang, 2017? Floral, eher zurückhaltend, etwas Frucht, knackige Säure, Agrumen, nervig, trinkig, minime Bittermandeln, mittellang. 16,5/20 (CHF 23.--). Lüthi sagt zu der in der Schweiz eher selten kultivierten Rebsorte Scheurebe: «Das ist schön und lustig zu degustieren. Aber praktisch niemand trinkt es. Trank es. Seit ich die Scheurebe trocken ausbaue, hat sich das geändert.»
LÜTHIS WEITERE WEINE
Räuschling R3 2017 (zusammen mit den Weingütern Rütihof in Ürikon und Schwarzenbach in Meilen gekeltert): Mineralisch, Wachs, Walderdbeeren, Power, Fruchtsüsse, herbe Säure, Schmelz, süffig, Struktur, gute Länge. 17/20 (CHF 28.--)
Riesling x Madeleine Royale 2017 (Foto): 16,5/20 (CHF 16.--)
Pinot Gris 2016: 15,5/20 (CHF 23.— für Jahrgang 2017)
Federweiss 2017: 15/20 (CHF 17.--)
Pinot Noir (Fassausbau) 2016: Recht üppig, alkoholisch, Trauben- und Chriesinoten, ausladend, saftig, reife Tannine, elegant, schlank, kräuterig, recht lang: 17/20 (CHF 19.--)
Cabernet Cubin 2013: 16,5/20 (CHF 24.--)
(Die Weine gibts unter luethiweinbau.ch)
ERICH MEIER: EIN DIOLINOIR BESSER ALS AUS DEM WALLIS
Einzelne Weine von Erich Meier habe ich an dieser Stelle bereits vorgestellt. Hier die im Juni degustierten Weine des Topwinzers aus Uetikon am See.
Chardonnay 2016 (Foto): Markante Barriquenoten, Vanille, Butter, Rauch, Exotik, Mango, leichte Mineralität, Schmelz, Säure, wunderbare Struktur, knackig, feingliedrig, lang. Score: 17,5/20 (CHF 29.--)
Räuschling 2017: 16/20 (CHF 27.—. Ausverkauft)
Pinot Gris 2017: 16,5/20 (CHF 27.--)
Viognier 2016: 16,5/20 (CHF 26.--. Ausverkauft)
Pinot Noir Barrique 2016: Dunkel, rauchig-teerig, floral, beerig, Schmelz, hoch elegant, schlank, Süssholznoten, Frische, knackige Säure, Tannine, rechtes Finale. Sehr schön! Score: 17,5/20 (CHF 34.—für Jahrgang 2014)
Plural 2015 (Foto, 90% Diolinoir, 10% Pinot Noir): Dunkle, tiefe Nase, würzig, spannend, dicht, Power, schwarze Beeren, unglaublich konzentriert, frisch, ätherisch, trinkig, super Länge. Score: 18/20 (zweimal unabhängig degustiert, zweimal dasselbe Score! CHF 33.— für Jahrgang 2016)
(Die Weine von Erich Meier gibts bei vinothek-brancaia.ch)
URS PIRCHER: RÄTSEL UM PINOT NOIR 2015
In Eglisau direkt am Rhein keltert Urs Pircher, den ich auch bereits gross vorgestellt habe. Hier die neueren Jahrgänge, die uns Pircher im Sommer vorgestellt hat, als die Zürcher Winzer von den (kleinen) Bergen stiegen und downtown gingen, um im Kreuzgang des Fraumünsters ihre Weine der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen:
Riesling 2017: 15,5/20 (CHF 25.--)
Pinot Gris 2017: 16,5/20 (CHF 21.--)
Federweiss 2017: 15,5/20 (CHF 16.--)
Blauburgunder 2016 (Foto unten): 16,5/20 (CHF 16.50 für Jahrgang 2017)
Pinot Noir 2015 (Foto): 17/20: ich weiss, ich weiss, ich habe den Wein im September 2017 zum Wein der Woche gemacht und ihn nach der Degustation im Juni 2017 mit 18,5 Punkten hoch dekoriert. Und nun diese Abwertung? Tja, der Wein lässt mich etwas ratlos zurück. Einmal, am grossen Tasting der Mémoire des Vins Suisses, einer Vereinigung von vielen der besten Winzer des Landes, in der Urs Mitglied ist, notierte ich gerade noch 16,5. Dasselbe Resultat in einem grossen Blindtasting. Warum? Weil er eine unglaubliche Fruchtsüsse aufwies, dadurch fast zältlig-klebrig wurde. Zuletzt also wieder ein halber Punkt mehr: Rauchig, ausladend, komplex, Espresso, mineralisch, recht süss, opulent, Säure, beerig, frisch, recht lang.
Pinot Noir 2016: 17,5/20: Beerige, zurückhaltende Nase, etwas Rauch, im Gaumen rotfruchtig, Schmelz, Himbeeren, enorm frisch, Fülle, leichtes Aceton, gute Länge. Der 16er ist deutlich frischer und schlanker als der 15er, was auch dem Jahrgang geschuldet ist. Diese Schlankheit steht dem Wein sehr gut an!
Und hier noch drei ältere Herren:
Pinot Noir 2007: Eher dezente Nase, leichte Chriesi, Kraft, Fülle, fast schon mächtig, dennoch elegant bleibend, frisch, würzig, Super-Länge! 17,5/20. Mit diesem Wein eroberte Urs 2017 den Swiss Vintage Award, weil er von einem Profipannel mit mindestens 17 Punkten bewertet wurde. Konkret: Mit 17,5/20.
Pinot Noir 2008: 17,5/20
Pinot Noir 2011: 18/20
(Die Weine von Urs Pircher gibt unter weingut-pircher.ch)
«AM PULS DER ERNTE»: SPIELEN SIE WINZER!
Wollten Sie schon immer mal einen Tag als Winzer verbringen? Im Wallis haben Sie nun die Gelegenheit dazu. Am 22. September schlüpfen Sie für einen Tag in die Haut des Weinbauern, machen bei der Weinlese mit, greifen dem Winzer mit der Rebschere unter die Arme. Danach wird getrunken, gegessen, gefeiert. «Wir wollten die Arbeit des Winzers und die Qualität der Trauben als wesentliche Elemente unserer Weine würdigen», erläutert Gérard-Philippe Mabillard, Direktor des Walliser Wein-Branchenverbands, die Beweggründe für die Geburt des Tages mit dem Namen «Am Puls der Ernte». 34 Produzenten machen bei der Première mit. Vom ganz Kleinen bis zum Grössten, der Genossenschaft Provins. Die Idee stösst auf Begeisterung. In Chamoson wurde der Tag gleich zum Anlass für ein Weinerntefest ab Mittag genommen. Anmelden kann man sich unter www.ampulsderernte.ch.