Weintechnologe über seinen Beruf
«Der Wein liegt mir sozusagen im Blut»

Matthias Gürlet (37) ist Weintechnologe. Von der Aufbereitung der Traubenmoste über den Weinausbau mit technischen Geräten bis zur Abfüllung begleitet er die Vinifikation. Auch im Privaten ist er begeistert von den Facetten des Kulturguts Wein. Er erzählt uns mehr.
Publiziert: 11:41 Uhr
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Matthias Gürlet (37) ist Weintechnologe und Leiter der Kellereien von Rutishauser-Divino SA. Er ist seit 16 Jahren in dem Betrieb tätig. Als Weintechnologe oder auch Weinfachmann, wie es nach der bevorstehenden Lehrreform heissen wird, ist er beim gesamten Prozess der Vinifikation beteiligt.
Foto: Matthias Gürlet

Darum gehts

  • Matthias Gürlet ist Weintechnologe und arbeitet bei Rutishauser-Divino SA
  • Er wuchs auf einem Familienweingut auf und liebt den abwechslungsreichen Beruf
  • Aktuell absolviert er eine dreijährige Weiterbildung zum Weinbautechniker HF
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Alessandro KälinRedaktor Community

Es ist 6.45 Uhr in Münchenbuchsee BE. Trotz der frühen Stunde ist Matthias Gürlet bereits im Weinkeller anzutreffen. «Als Weintechnologe bin ich zuständig für die Kellerarbeit, die während der Vinifikation des Weines stattfindet», erzählt er am Telefon. Er meint den Herstellungsprozess des Weins. 

«Von der Vorbereitung des Traubenmosts über die Sedimentation – dem Absetzen von Trübstoffen – und die Feinarbeit während des Gärungsprozesses bis hin zur Abfüllung sind wir dabei», berichtet der Weintechnologe über die Herstellung des Weins. Teils kommt man bei all den Fachbegriffen gar nicht nach. Spürbar ist: Matthias ist begeistert vom Handwerk. «Wir begleiten den Wein vom Traubenmost bis zur Flasche», fasst er zusammen. In manchen Betrieben arbeiten Weintechnologen wie Winzer auch in den Weinbergen. Er selbst aber nicht mehr.

Er hat den Wein im Blut

Das Weinglas wurde dem 37-Jährigen im übertragenen Sinne schon in die Wiege gelegt. Er wuchs auf dem Weingut seiner Familie in Twann BE am Bielersee auf. Schon seine Urgrosseltern wirtschafteten dort. «Der Wein liegt mir im Blut», scherzt er. Nach der Lehre als Weintechnologe fing er 2009 bei Rutishauser-Divino SA in Münchenbuchsee BE an.

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Das Schönste am Beruf ist für Matthias Gürlet die Abwechslung: «Kein Jahrgang ist gleich, sei es wegen der Trauben, des Gärungsprozesses oder etwas anderem. Klar gibt es bei der Produktion einen roten Faden, aber wir haben viele Freiheiten bei den Nuancen der Herstellung.» Zu seinem Beruf gehört oft viel körperliche Arbeit, wie etwa die Reinigung der Geräte. Als Ausgleich ist er ein grosser Freund der Weinverkostung.

«Die Abwechslung macht es aus»

Sein Favorit? «Ich habe keinen Lieblingswein», antwortet der Weintechnologe. «Ob ein kräftiger Roter oder ein spritziger Weisser, einzigartiges Kulturgut sind sie alle.» Über die Jahre hat der Weinenthusiast schon mehr unterschiedliche Weine probiert, als man zählen kann. «Wein ist für mich Genuss und Kultur, kein Rauschmittel», erklärt er.

Matthias hofft, dass sich künftig mehr Junge für den Beruf der Weinfachperson, wie er wegen einer Lehrrevision künftig heissen wird, begeistern. Aktuell macht Matthias selbst am Strickhof in Wädenswil ZH eine Weiterbildung zum Weinbautechniker HF. Dies bereitet ihn darauf vor, selbst einen Betrieb leiten zu können. Ob er einen eigenen Weinbetrieb aufbauen möchte, lässt er offen. «Ich bin im Betrieb, in dem ich mich über 16 Jahre hochgearbeitet habe, wunschlos glücklich.» 

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