Veganes Raclette polarisiert
«Wer bezahlt diesen ideologisch getriebenen Unsinn?»

Die pflanzliche Raclette-Alternative von Agroscope sorgt nicht nur in der Politik für Ärger. Viele Leser fragen sich: Sollte der Bund sein Geld nicht lieber in wichtigere Projekte investieren?
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Agroscope will eine pflanzliche Raclette-Alternative in den Detailhandel bringen.
Foto: Agroscope

Darum gehts

  • Ärger über Bundesfinanzierung pflanzlicher Raclette-Alternativen
  • Sorge um Schweizer Bauern und Subventionen
  • Leser zeigen verschiedene Reaktionen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sarah RiberzaniRedaktorin Community

So ein Käse! Agroscope, das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, hat eine pflanzliche Raclette-Alternative entwickelt – sehr zum Ärger von Ständerätin Marianne Maret. Dass der Bund solche Projekte finanziert, ist für sie unverständlich. Deshalb hat sie eine Interpellation eingereicht und will vom Bundesrat wissen, welche Rolle der Bund bei der Finanzierung von möglichen Konkurrenzprodukten zur Schweizer Landwirtschaft spielen soll.

Kampf ums Käse-Kässeli

Die Diskussion um die Förderung der pflanzlichen Alternative sorgt auch bei der Leserschaft für heftige Reaktionen. Andreas Forrer schreibt: «Unsere Steuergelder werden sinnlos in solche Projekte verschleudert. Gibt es wirklich nicht sinnvollere Projekte, in die man investieren kann? Ständerätin Maret hat recht, wenn sie das Ganze infrage stellt!»

Werner Müller fragt sich: «Wer bezahlt diesen ideologisch getriebenen Unsinn? Die Bauern wollen ihre guten natürlichen Erzeugnisse verkaufen!» Und Hans Haller meint: «Veganer sein zu wollen ist doch okay, aber vegane Politik betreiben ist übergriffig und tyrannisch.»

Auch Xaver Arnet kritisiert scharf und meint, der Bund solle nicht in Projekte investieren, die die Lebensmittelindustrie ohne staatliche Hilfe stemmen kann: «Wenn dieses vegane Raclette wirkliches Konsumentenbedürfnis ist, wird die Lebensmittelindustrie ohne Bundesbeiträge eine Lösung bringen. Laufend das Ausgabengejammer und Drohung mit Mehreinnahmen aus Bundes-Bern. Geht richtig über die Ausgabenpositionen und streicht das Zeug zusammen!»

«Dafür zahle ich gerne Steuern!»

Andere Leser nehmen die Debatte entspannter. Stephan Baumann etwa sieht in der veganen Raclette-Alternative kein Konkurrenzprodukt für die Bauern, da es ein Nischenprodukt bleiben werde. «Wenn jemand eine vegane Alternative entwickelt und sie den Veganern schmeckt, dann ist das doch super. Man kann etwas verdienen und Arbeitsplätze schaffen. Das ist doch win-win!»

Hans Meister ergänzt, dass er zwar alles andere als Veganer sei, die Gruppe der Veganer aber auch in der Schweiz wachse. «Das ändern auch Bauern von vorgestern nicht! Alternativen zu tierischen Produkten sind daher ein Bedürfnis, und wer, wenn nicht Agroscope, wäre da auf Bundesebene besser geeignet, um mit heimischen Produkten in diese Richtung zu forschen?» 

Leserin Anita Keller kritisiert zudem, dass die Produkte der Tierindustrie extrem gesundheitsschädlich und umweltschädlich seien. «Die Folgeschäden kosten uns jedes Jahr viel Geld!» Gleichzeitig bemängelt sie, dass diese Branche den Grossteil der Subventionen erhalte. «Ich bin Agroscope extrem dankbar, wenn dort gesündere, nachhaltigere Alternativen zum alles zerstörenden Horror der Tierindustrie entwickelt werden – und dafür zahle ich gerne Steuern!»

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