Darum gehts
- Mitte-Ständerätin Marianne Maret reicht Interpellation zu veganem Raclette ein
- Bundesrat soll erklären, weshalb Agroscope solche Projekte umsetzt
- Maret: «Dieses Produkt unterstützt die Schweizer Landwirtschaft überhaupt nicht»
Im Kanton Wallis ist man über die vegane Raclette-Alternative von Agroscope überhaupt nicht erfreut. Mitte-Ständerätin Marianne Maret (VS, 67) hat nun deswegen sogar eine Interpellation beim Bundesrat eingereicht, wie die Zeitung «Le Nouvelliste» berichtet.
Die Regierung soll erklären, «welche Rolle der Bund bei der Finanzierung von Produkten spielen soll, die in direkter Konkurrenz zu Produkten aus der Schweizer Landwirtschaft stehen könnten», verlangt die Politikerin. Der Hintergrund: Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung.
Schlecht für die Bauern
Sie habe Agroscope aufgrund seiner Bedeutung für die Landwirtschaft bisher geschätzt, sagte Maret gegenüber der Zeitung. Nun sei sie enttäuscht: «Dieses Produkt unterstützt die Schweizer Landwirtschaft überhaupt nicht».
Agroscope hatte die «Raclette-Alternative aus Schweizer Rohstoffen» im November präsentiert. Das Produkt werde aus hiesigen Sonnenblumenkernen hergestellt, hiess es damals. «Ziel war, ein genussreiches, pflanzliches Raclette-Erlebnis zu schaffen – ohne das Aroma des tierischen Produktes imitieren zu wollen.»
Kein «Raclette»!
Maret störte sich auch an der französischen Version der Pressemitteilung. Dort war zunächst von einem «pflanzlichen Raclette» die Rede. Für die Politikerin ist das «irreführend». Erst nach Protesten wurde der Text analog zur deutschen Version zu «pflanzliche Raclette-Alternative» geändert.
Doch für Maret geht es um mehr: Agroscope verliere mit solchen Projekten die eigentliche Aufgabe aus den Augen. Die Antwort des Bundesrates ist im März zu erwarten.