Darum gehts
- Rund 500'000 Menschen bestellen wöchentlich bei Temu in der Schweiz
- Temu-Lichterketten: Sicherheitsrisiko und Regulierungsverschärfung in der Schweiz
- Diskussion über Qualität und Preise von Produkten aus chinesischen Online-Stores
Was, wenn die Lichterkette am Weihnachtsfest plötzlich in Flammen aufgeht? Ein solches Szenario geht ein, wer bei Onlinehändlern wie Temu bestellt. Die erschwinglichen Produkte locken, haben aber ihren Preis. Oft wird bei der Qualität gespart. Das Nachsehen haben die Konsumenten, erlaubt ist der Import solcher Mangelware aber nach wie vor. Die Frage ist aber, wie lange noch.
Denn nun will die Schweiz die Regulierung von Temu und anderen Onlinehändlern deutlich verschärfen, indem die Regelungen an jene der EU angeglichen werden sollen. Längst nicht alle in der Community sprechen sich dafür aus.
«Alles Ausländische wird verteufelt! Typisch Schweiz»
Viele der Leserinnen und Lesern stellen sich auf die Seite der China-Shops. Grund dafür ist vor allem der Preis. Beatrice Wenger schreibt: «Ich habe in der Werbung eines Modehauses eine Strickjacke gesehen. Exakt die gleiche wie bei Temu, aber viermal teurer. Was für ein Beschiss!» Sie habe kein schlechtes Gewissen, wenn sie dort bestelle.
Die Erfahrung, dass beim Detailhändler identische, aber teurere Produkte zu finden sind, haben weitere Kommentarschreiber gemacht. Michael Möri fragt: «Und die Lichterketten aus China, die ich im Obi kaufe, sollen dann besser sein? Nur weil sie dreimal so viel kosten?» Auch Lionel Aebi schreibt: «Höchste Zeit, dass Händler in Europa ihre Preise anpassen. Und ein Grossteil der Waren kommt eh aus China.»
Manche vermuten, die Verschärfungen des Bundes haben rein wirtschaftliche Gründe. Beat Meili meint: «Wenn wir direkt in China bestellen, kostet das den Detailhandel. Das will natürlich der Staat nicht. Darum wird voll dagegen geschossen.» Mathias Schäfer äussert: «Wieder ein verzweifelter Akt, unsere Wirtschaft zu stärken. Alles Ausländische wird verteufelt! Typisch Schweiz.»
«Wir setzen unseren Wohlstand aufs Spiel»
Die Gegenseite rechtfertigt die Schweizer Preise mit der Qualitätskontrolle. Claudia Jaussi sagt: «Man möchte das Volk vor gefährlichen Waren schützen. Eine wichtige Aufgabe von Behörden und im Fall der Billigwaren aus China längst überfällig!»
So auch Ernst Huber: «Jeder Händler bei uns hat eine gewisse Qualitätspflicht, was kostet. Das haben diese chinesischen Händler eben nicht.» Mario Siala schreibt: «Der Unterschied besteht in der Qualität. Aber scheinbar ist es für viele schwer zu verstehen, dass dies auch Preisunterschiede zur Folge hat.»
Andere fürchten den wirtschaftlichen Einfluss der Onlinehändler. So heisst es von Paul Huber: «Wir schwächen mit vielen Direktkäufen unsere eigene Wirtschaft, was dazu führt, dass wir unseren Wohlstand aufs Spiel setzen.» Roger Planzer meint schlicht: «Wer diese Angebote nutzt, sorgt dafür, dass sein Kind in der Schweiz einmal keinen Arbeitsplatz mehr finden wird.»