Untersuchung eingeleitet
Schweizer Temu-Partner soll Schwarzarbeiter beschäftigt haben

Ein Bericht wirft einer Logistikfirma aus Eglisau ZH Schwarzarbeit vor. Das Zürcher Amt für Wirtschaft hat nun eine Untersuchung gegen das Unternehmen eingeleitet, das sich für den chinesischen Onlineriesen Temu um Retouren aus der Schweiz kümmert.
Publiziert: 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 12:15 Uhr
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Unter anderem Temu sorgt für eine regelrechte Päckliflut in der Schweiz.
Foto: IMAGO/NurPhoto

Darum gehts

  • Temu-Partner in der Schweiz unter Verdacht der Schwarzarbeit
  • Logistikfirma Clevy Links soll illegale Arbeiter beschäftigt haben
  • Stundenlohn von 9.30 Franken für einen Arbeiter ohne Aufenthaltsrecht
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Temu ist in der Schweiz auf dem Vormarsch: 700 Millionen Franken setzte der chinesische Onlineriese 2024 um. Kein Wunder: Auf der Plattform gibt es so ziemlich alles – zu Spotpreisen. Auch wegen der Erfolge wächst hierzulande der Widerstand von Händlern und Verbänden gegen den Konkurrenten aus Fernost. Und jetzt hat ein Schweizer Temu-Partner eine Untersuchung am Hals, wie SRF in einer Recherche aufzeigt.

Der Vorwurf: Bei der Logistikfirma Clevy Links aus Eglisau ZH, die sich für Temu um Retouren kümmert, sollen Schwarzarbeiter beschäftigt sein. Rund ein Dutzend Arbeiter haben dort schwarzgearbeitet, heisst es im Bericht mit Verweis auf ehemalige Angestellte des Unternehmens. Unter anderem sei ein Inder ohne Aufenthaltsrecht für die Schweiz für Clevy Links tätig gewesen. «Man hat mir einen Arbeitsvertrag versprochen, aber ich habe monatelang schwarzgearbeitet», sagte dieser zu «SRF». Sein Stundenlohn gemäss einem Kontoauszug: 9.30 Franken pro Stunde. Zu Clevy Links gekommen sei er 2024 durch eine Personalvermittlung.

So verteidigen sich Clevy Links und Temu

Die Zürcher Arbeitskasse hat laut dem Bericht festgestellt, dass der betroffene Inder bei der Sozialversicherung verbotenerweise nicht registriert ist. Deshalb hat die Arbeitskasse nun das Zürcher Amt für Wirtschaft eingeschaltet. Dieses soll nun eine Untersuchung gegen Clevy Links gestartet haben.

Gegenüber SRF nahm der CEO von Clevy Links Stellung zu den Vorwürfen. Er teilte mit, der Personalvermittler sei für korrekte Arbeitsverträge und angemessene Löhne zuständig gewesen. Sein Unternehmen habe die Zusammenarbeit mit dem Vermittler nun eingestellt. Keine Sozialversicherungen bezahlt habe Clevy Links, weil der Anmeldeprozess sehr lange gedauert habe, so der CEO. Temu liess mitteilen, man halte sich an alle geltenden Gesetze und Vorschriften in jedem Land, in dem man tätig sei. «Wir verlangen dasselbe von unseren Partnern und ihren Lieferanten.»

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