Darum gehts
- SP-Nationalrat fordert mehr Menschen mit Beeinträchtigung im Militär
- Chancen für Beeinträchtigte in Cybersicherheit, Administration und Planung
- Viele pflichten bei, andere äussern Bedenken bezüglich Infrastruktur
Brauchen die Kasernen bald Rollstuhlrampen? SP-Nationalrat Islam Alijaj (39) ist der Meinung, es sollte mehr Soldaten mit Behinderung im Militär geben. Tatsächlich können Menschen mit Beeinträchtigung schon heute Dienst leisten, aber für viele sind die Hürden noch immer zu hoch.
«Gerade im Bereich der Cybersicherheit verfügen viele Menschen mit Behinderungen über genügend Wissen, um der Armee wirklich zu helfen», heisst es von dem Politiker. In der Blick-Community gibt zwar viele, die ihm zustimmen, doch auch einige, die ihre Bedenken äussern.
«Bei der Arbeit werden sie auch nicht ausgeschlossen»
Fritz Alder ist für die Chancengleichheit beim Militär: «Ich denke, viele invalide Menschen würden es begrüssen, nicht ausgegrenzt zu werden und eine Aufgabe in der Armee übernehmen zu können.» Er sieht ebenfalls Chancen in der Administration, der Planung und im Computerbereich. Auch Rolf Hälg ist ein Fan der Idee: «Da gäbe es sicher einiges an Potential – gerade im Cyberbereich. Meine Unterstützung hat Alijaj.»
Max Ikso hebt hervor: «Auch Menschen mit Beeinträchtigung können im Militär ihre Fähigkeiten einbringen. In der Arbeitswelt werden sie ja auch nicht ausgeschlossen.»
René Widmer ist sogar für eine Wehrpflicht bei Beeinträchtigten: «Jeder Mann, der nicht schwerstinvalid ist, sollte Militärdienst leisten müssen.» Leute wegen kleinerer Beeinträchtigungen vom Militärdienst zu dispensieren, findet er unsinnig. Thomas Neuhauser sieht das etwas anders: «Ich finde, die Idee ist überlegenswert. Allerdings muss das auf freiwilliger Basis geschehen.» Für ihn eine klare Voraussetzung.
«Darf die Panzerrampe nur sechs Prozent Gefälle haben?»
Andere zeigen sich skeptisch. Roland Deschain schreibt: «Es wird immer abstruser mit dieser Zwängerei um Inklusion. Alles hat seine Grenzen.» Bernhard Ritzmann lobt einerseits bisherige Bemühungen: «Dass Menschen mit Handicap bereits jetzt Dienst leisten, wo es geht, zeigt doch, dass bereits einiges umgesetzt wurde.» Er glaubt jedoch nicht, «dass es für all diese Menschen einen sinnvollen und Platz im Militär gibt.»
Einige fürchten den zusätzlich anfallenden Aufwand. So Rolf Gurtner: «Eine absehbare Forderung werden angepasste Kasernen sein. Und das Bezahlen von Therapien, die einige beeinträchtigte Menschen benötigen.» Ähnlich sieht es Nicole Lightly: «Ist ein Feldbüro irgendwo in der Pampa, dürfte es organisatorisch nicht einfach sein, Personal im Rollstuhl dorthin zu bringen.»
Stefan Haab fragt: «Werden für Menschen im Rollstuhl neu hindernisfreie Schützengräben ausgehoben? Und die Panzerrampe darf nur noch sechs Prozent Gefälle haben?»