Darum gehts
- Student reist von St. Gallen nach Zürich, erhält Busse wegen Ticketzeit
- GA Night nur ab 19 Uhr gültig, Zug fuhr Sekunden früher
- Strafe: 100 Franken für fehlendes Anschlussbillett
Schöne Bescherung: Student Andri Hautle (21) wollte von St. Gallen nach Zürich reisen, um Weihnachten zu Hause zu verbringen. Kurz vor 19 Uhr stieg er in den Zug ein. Fahrplanmässige Abfahrt war um 18.58 Uhr, der Zug verliess den Bahnhof um 18.59 Uhr und 39 Sekunden.
Minuten später wurde der Student kontrolliert. Unglücklicherweise ist sein GA Night erst bei fahrplanmässigen Abfahrten ab Punkt 19 Uhr gültig. Der junge Mann hätte also bis zur ersten Haltestelle ein Anschlussbillett lösen müssen. Er erhielt eine Busse von 100 Franken. Hautle findet das unglaublich: «Wegen ein paar Sekunden wird man wie ein Schwarzfahrer behandelt.»
Doch wie steht unsere Community zu dem Fall? Die Kommentare sind gespalten. Einige stehen klar auf der Seite der SBB, während andere Sympathie für den jungen Studenten zeigen.
«Die SBB sind kleinlich und kundenunfreundlich statt vernünftig»
Horst Meyer versteht den jungen Mann: «Etwas mehr Kulanz und Menschlichkeit wäre vom Personal angebracht. Wegen zwei Minuten gleich 100 Franken Busse?». So sieht es auch Andre Borer: «Ich verstehe beide Seiten, die SBB sollten jedoch eine Toleranz von drei bis fünf Minuten gewähren.»
Rita Juon steht den SBB kritisch gegenüber: «Leider wundert mich das nicht. Die SBB sind gierig geworden und schröpfen uns, wo sie nur können.» Hanspeter Greuter teilt ihre Meinung: «Gut, fahre ich kein ÖV. Sonst müsste ich noch das Regelbuch mitnehmen. Die SBB sind einfach nur kleinlich.»
Thomas Frutig kommentiert: «Bussen überall, und nicht zu wenig. Wir Schweizer sind nicht normal, was das anbelangt.» Und auch Gerhard Spielmann pflichtet bei: «Die SBB sind kleinlich und kundenunfreundlich statt vernünftig. So ist das leider.»
«Wo fängt Kulanz an, wo hört sie auf?»
Auf der anderen Seite wird mit Hautle ins Gericht gegangen. Fredy Brülhart scheibt: «Wenn ein Ticket ab einer bestimmten Zeit gültig ist, kann man nicht bei Zustieg zwei Minuten vor der planmässigen Abfahrt auf Kulanz pochen.» Der Kunde sei selber schuld.
Pascal Blättler ist ebenfalls gegen zu starke Kulanz: «Die SBB haben alles richtig gemacht. Irgendwo muss die Grenze gezogen werden. Jeder weiss, was für ein Ticket er hat.» Michael Schneider stimmt zu: «Es gibt Regeln und Konditionen. Wer sich daran hält, hat keine Probleme. Wo fängt Kulanz an, wo hört sie auf?»
Heidi Keller merkt an: «Von St. Gallen fährt auch nach 19 Uhr noch ein Zug nach Zürich.» Remo Schmid schreibt nur: «Er findet, er wurde wie ein Schwarzfahrer behandelt. Gemäss den Bestimmungen ist er Schwarzfahrer.»