Leser kritisieren Social-Media-Kontrollen
«Ich werde keinen Fuss mehr auf amerikanischen Boden setzen!»

Die USA wollen bei der Einreise Schweizer bald ganz genau unter die Lupe nehmen – inklusive Social Media und privaten Daten. In der Community ist die Reiselust deshalb spürbar gedämpft.
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Experten warnen vor längeren Wartezeiten an den Flughäfen.
Foto: IMAGO/Paul Hennessy

Darum gehts

  • USA wollen Social-Media-Daten und mehr von Schweizer Reisenden.
  • Viele kritisieren den Eingriff in die Privatsphäre.
  • Leserinnen und Leser setzen auf Boykott


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Sarah RiberzaniRedaktorin Community

Wer aus der Schweiz in die USA reisen möchte, muss sich auf umfassende Sicherheitskontrollen einstellen. Die US-Grenzschutzbehörde plant, von Visa-Waiver-Reisenden – darunter Schweizerinnen und Schweizer – künftig die Social-Media-Aktivitäten der letzten fünf Jahre zu verlangen. Zusätzlich sollen auch E-Mail-Adressen der vergangenen zehn Jahre und detaillierte Angaben zu Familienmitgliedern erfasst werden.

Privatsphäre ade?

Der Vorschlag, der diese Woche im Federal Register veröffentlicht wurde, stösst in unserer Kommentarspalte auf deutliche Ablehnung. Für viele Leserinnen und Leser ist die Lust auf Reisen in die USA längst gedämpft. Die geplanten Verschärfungen sorgen nun für zusätzlichen Frust. «Ein Grund mehr, um nicht in die USA einzureisen. Diese neue Regelung geht definitiv zu weit. Wo ist die Privatsphäre?», fragt sich Leserin Tabea Rohr. 

Emilio Pérez reagiert empört: «Jetzt haut es dem Fass den Boden raus. Dem Fass, das Trump zum Überlaufen gebracht hat und täglich bringt. Ich werde keinen Fuss mehr auf amerikanischen Boden setzen, bis die Reise- und auch die Meinungsfreiheit für Schweizer in den USA wiederhergestellt ist!»

Scharfe Kritik und Forderungen

Peter Kaufmann äussert sich ebenfalls kritisch: «Dann ist die Einreise bald so mühsam, wie wenn man nach Nordkorea einreisen will. Mir hat die USA früher immer sehr gut gefallen, aber seit der Möchtegern-Diktator im weissen Haus sitzt, ist die USA für mich ein Feindesland geworden.» 

Leser Tobias Grütter fordert eine klare Gegenreaktion: «Wenn das wirklich eingeführt wird, müsste man das in Europa sofort auch umgekehrt für alle Amerikaner machen. Einfach nur, um den Reisenden klarzumachen, was ihre US-Regierung da angezettelt hat!»

«Wer nichts zu verbergen hat…»

Während viele Leserinnen und Leser zum Boykott aufrufen, gibt es auch Stimmen, die die geplanten Regeln gelassener sehen. Marcel Kurz etwa nimmt die Entwicklung mit Humor. Er findet: «Ist doch konsequent so. Wer über ein Land, Leute und System wettert und seine Meinung hinter Anonymität und Datenschutz versteckt, wird ja hoffentlich danach nicht genau da hinwollen, oder?»

Auch Roger Grunitti empfindet die Aufregung als übertrieben. Er sagt: «Ich bin dieses Jahr zwei Mal in den Staaten gewesen. Vor acht Jahren ist die Einreise massiv schwieriger gewesen! Selten so leicht durchgekommen. Also ist es mal wieder nichts anderes als Angstmacherei!»

User Markus Huber versteht die Kritik grundsätzlich nicht. Aus seiner Sicht gilt: «Wer nichts zu verbergen hat, sollte mit solchen Abfragen doch kein Problem haben.» Er ist überzeugt, dass die USA damit lediglich sicherstellen wollen, dass keine Problemfälle einreisen.«Wir geben auf Social Media ohnehin schon so viel preis, da machen ein paar zusätzliche Angaben nun wirklich keinen Unterschied», doppelt er nach. 

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