Geringer Ausländeranteil beim Bund
«Schön, dass Schweizer noch an einem Ort Vorrang haben»

Bei der Bundesverwaltung werden kaum Ausländer beschäftigt. Der Bund bekommt deswegen von mehreren Seiten Kritik. In unseren Kommentaren herrscht eine rege Diskussion.
Publiziert: 14:58 Uhr
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Beim Bund arbeiten verhältnismässig wenig Ausländerinnen und Ausländer – rund fünf Prozent haben keinen Schweizer Pass.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Kritik an Bundesverwaltung wegen geringem Ausländeranteil bei Angestellten
  • Mehrheit der Kommentare befürwortet hohen Schweizer Anteil beim Bund
  • Nur jede 20. Person hat beim Bund keinen Schweizer Pass
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Alessandro KälinRedaktor Community

Unter den rund 43'000 Angestellten beim Bund hat nur jeder 20. keinen Schweizer Pass. Das, obwohl ausländische Fachkräfte vor allem in der Wirtschaft unverzichtbar sind. Einen «Inländervorrang» gibt es für Stellen beim Bund aber schon lange nicht mehr.

Wegen dieser Zahlen bekommt die Bundesverwaltung aktuell von mehreren Seiten Kritik. Den tiefen Ausländeranteil beim Bund sehen Wirtschaftsvertreter als Folge der «privilegierten Arbeitsbedingungen». Eine wachsende Kluft zwischen Verwaltung und Privatwirtschaft wird beobachtet. Manche befürchten auch, der tiefe Ausländeranteil prägt ein Bild nach aussen. Während die Bevölkerung diverser wird, ist das in der Politik nicht der Fall. 

In unserer Community wird rege zu dem Thema diskutiert. Trotz vieler unterschiedlicher Kommentare lässt sich eine Tendenz beobachten. Die meisten sind klar gegen mehr Ausländer beim Bund. 

«Die ‹Schoggi-Jobs› werden an Schweizer verteilt»

Nur wenige Stimmen wünschen sich eine Förderung des Ausländeranteils beim Bund. Peter Maurer schreibt: «Manche meinen halt immer noch, wir sind in den Sechzigern! Ihr könnt weder die Migration noch den Wandel der Zeit aufhalten.»

Thomas Kuhndt ist für Gleichberechtigung auf beiden Seiten: «Jeder nach seinen Fähigkeiten. Jemandem aufgrund seines Geschlechts, seines Äusseren oder seiner Herkunft zu bevorzugen, ist genauso rassistisch, wie ihn aufgrund solcher Attribute abzulehnen.» 

Einige kritisieren die Angestellten des Bundes direkt. So schreibt Samuel Abel: «Die Schweizer machen es sich in der Verwaltung gemütlich, die Zuwanderer machen die Arbeit und schmeissen die Wirtschaft.» Auch Benjamin Sommer meint: «Die ‹Schoggi-Jobs› werden nun mal unter den Schweizern verteilt.»

«Schweizer Daten gehören nicht in ausländische Hände»

Eine klare Mehrheit findet es allerdings gut, dass die Bundesverwaltung primär inländisch geprägt ist. Dani Meier meint entschieden: «Offizielle Behörden sind Sache der Schweizer, das ist absolut in Ordnung so.» Albert Zweifler schreibt: «Ich bin froh, wenn ich beim Staat anrufen kann, und jemand nimmt das Telefon ab, der unserer Sprache mächtig ist.»

Für Ernst Meyer geht es vor allem um den Schutz von Daten. «Schweizer Daten gehören einfach nicht in ausländische Hände, erst recht nicht beim Bund», meint er. So sieht es auch Ivan Rendulic: «Ich finde das sogar gut, dass nur Schweizer beim Bund arbeiten. Da geht es auch um Staatsinteressen und heikle Daten.» Seiner Meinung nach müsse sich der Bund nicht rechtfertigen, wenn es darum geht, wen er anstellt. «Das heisst ja auch nicht, dass dort keine Doppelbürger oder Schweizer mit Migrationshintergrund arbeiten», ergänzt Rendulic. 

«Ist doch schön, wenn Schweizer noch an einem Ort Vorrang haben»

Beatrice Wyss sieht es nicht in der Verantwortung der Schweiz, ein Gleichgewicht herzustellen: «Wir sind die Schweiz und müssen nicht dafür sorgen, dass die Jobs gleichmässig an Schweizer und Ausländer verteilt werden.» Und Charles Schoch schreibt: «Wo ist das Problem? Bei jeder Stellenausschreibung kann man sich bewerben. Ob Schweizer oder Ausländer spielt doch keine Rolle.»

Auch Andreas Schärer sieht keinen Grund zum Handeln: «Haben wir eigentlich einen Zwang, überall auf Ausländer zu setzen? Ist doch erfreulich, dass wenigstens noch an einem Ort Schweizer ‹Vorrang› haben.»

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