Über 40 Jahre später
Behörden schnappen Long-Island-Killer wegen Röhrli

1984 wurde auf Long Island im US-Bundesstaat New York eine 16-jährige Teenagerin misshandelt und umgebracht. Die Ermittler tappten lange im Dunkeln. Doch jetzt, über 40 Jahre später, erfolgte der Durchbruch.
Publiziert: 20:29 Uhr
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Im Mordfall von Theresa F. konnten die Behörden Fortschritte machen.
Foto: Screenshot NBC

Darum gehts

  • Die Polizei verhaftet Verdächtigen im Mordfall Theresa F. nach 40 Jahren
  • DNA-Spuren auf einem weggeworfenen Strohhalm führten zur Festnahme des heute 63-jährigen Mannes
  • Drei Männer wurden 2003 nach 17 Jahren Haft freigesprochen
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Mattia JutzelerRedaktor News

Im Dezember 1984 findet die Polizei die Leiche von Theresa F.* (†16) in einem Waldstück auf Long Island im US-Bundesstaat New York. Die 16-Jährige war knapp einen Monat vorher auf dem Nachhauseweg von ihrer Arbeit verschwunden.

Zwei Jahre später wurden drei Männer verhaftet und beschuldigt, Theresa F. misshandelt und umgebracht zu haben. Alle drei wurden schuldig gesprochen und mussten hinter Gitter. Im Jahr 2003 kamen dann aber neue DNA-Beweise ans Licht, die alle drei Männer entlasteten. Sie wurden freigelassen.

Danach wurde es still um den Mordfall. Bis jetzt!

Verdächtiger gefasst

Wie die «New York Post» berichtet, hat die New Yorker Polizei am Donnerstag einen Mann namens Richard B.* (63) verhaftet. Die Behörden sind sich sicher, dass die DNA des 63-Jährigen mit der DNA übereinstimmt, die damals am Tatort gefunden wurde.

DNA auf dem Strohhalm

Wie der zuständige Staatsanwalt mitteilt, sei Richard B. schon seit längerer Zeit verdächtigt und beobachtet worden. Zum Verhängnis wurde dem 63-Jährigen nun ein Röhrli.

Im Februar kaufte er einen Smoothie und warf den leeren Becher samt Röhrli in einen öffentlichen Abfalleimer. Dort fischte ihn die Polizei wieder heraus und glich die DNA vom Röhrli mit jener vom Tatort ab.

Cold Cases werden heiss

Die Ermittlungen gegen Richard B. laufen zurzeit auf Hochtouren. Der Mordfall ist einer von vielen ungelösten Fällen – sogenannten Cold Cases, bei denen die Behörden in letzter Zeit Fortschritte machen. 

Genau wie Theresa F. wurde auch Maria K.* (†19) im Jahr 1984 ermordet. Die Leiche der jungen Krankenschwester wurde im deutschen Aschaffenburg gefunden. Die Ermittler tappten 41 Jahre lang im Dunkeln, bis im letzten September ein 66-Jähriger die Tat gestand.

Beim Täter soll es sich um den Ex-Freund des Opfers handeln. Er soll die junge Frau in einem Wohnheim für Krankenschwestern mit einem Schal stranguliert haben. Der Fall ist bereits der vierte, den die Cold-Case-Einheit Aschaffenburg aufklären konnte.

Der wohl älteste Cold Case Grossbritanniens ist gelöst

Beinahe 60 Jahre lang blieb der Mord an Louisa D.* (†75) ungelöst. Sie wurde 1967 in ihrem eigenen Haus erwürgt und vergewaltigt. Im November 2024 wurde dann aber der 92-jährige Ryland H. verhaftet. Seine DNA stimmte mit jener überein, die von der Polizei damals auf dem Rock von Louisa D. sichergestellt werden konnte.

Ryland H. war bereits wegen der Vergewaltigung anderer älterer Frauen vorbestraft. Seine DNA war bei einem anderen Vorfall im Jahr 2012 in die Datenbank der Polizei gelangt. Auch ein anschliessend durchgeführter Abgleich des Fingerabdrucks vom Tatort brachte einen Treffer.

* Namen bekannt 

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