Hier trifft ein Diplomaten-Konvoi beim Hotel ein
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Ukraine-Gespräche in Genf:Hier trifft ein Diplomaten-Konvoi beim Hotel ein

Trumps 28-Punkte-Plan
Die chaotischen Stunden vor den Genfer Krisengesprächen

Kommt es in Genf zum grossen Durchbruch? Am Sonntag wird um Trumps 28-Punkte-Plan für die Ukraine gerungen. Während Details spärlich sind, entbrannte in der Nacht ein Streit um die Urheberschaft des Plans. Doch wie kam es dazu?
Publiziert: 12:42 Uhr
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Aktualisiert: vor 5 Minuten
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Trump will mit 28 Punkten den Krieg in der Ukraine lösen.
Foto: Imago

Darum gehts

  • Trump präsentiert 28-Punkte-Plan für Ukraine-Krieg, Diskussionen und Verwirrung folgen
  • Geheimtreffen zwischen Trump-Gesandten und Putin-Berater in Miami Ende Oktober 2025
  • Plan enthält Gebietsabtretungen, Verkleinerung der Armee und Verzicht auf Nato-Beitritt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Heisse Diskussionen, öffentlicher Schlagabtausch und grosse Verwirrung – im Moment dominiert ein Thema die internationalen Schlagzeilen: Trumps 28-Punkte-Plan für die Ukraine. Am Sonntag sollen sich die europäischen Länder mit ihren amerikanischen Kollegen über die Inhalte austauschen. In der Nacht vor den entscheidenden Gesprächen brach aber plötzlich Unruhe aus. Waren es wirklich die Amerikaner, die den Plan ausgearbeitet haben? Oder handelt es sich um eine «Wunschliste Russlands»? Ein Protokoll der Geschehnisse. 

Ende Oktober 2025

Trumps Sondergesandte Steve Witkoff trifft Putin-Berater und Investmentbanker Kirill Dmitrijew in Miami (USA). Es finden mehrtägige Gespräche statt. Mit von der Partie ist angeblich auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner. Dmitrijew legt bei den Treffen offenbar ein Dokument vor, das stark an den aktuellen 28-Punkte-Plan erinnert. Zuvor konnte Dmitrijew über ein Sondervisum der USA einreisen. Rund einen Monat lang feilschten die Beteiligten um den endgültigen Entwurf. 

20

November 2025, Vormittag

Erste Berichte über einen geheimen 28‑Punkte-Plan zwischen den USA und Russland tauchen auf. Der Plan enthält unter anderem Gebietsabtretungen der Ukraine, die Verkleinerung der Armee sowie ein Bekenntnis, dass die Ukraine nicht der Nato beitritt. Kiew soll im Gegenzug westliche Sicherheitsgarantien bekommen. 

«Ukraine steht vor einer sehr schwierigen Entscheidung»
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Ansprache von Selenski:«Ukraine steht vor einer sehr schwierigen Entscheidung»
20

November 2025, Abend

Die ersten Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten. Einige europäische Staatschefs kritisieren den Entwurf als einseitig. Aus seiner Sicht sollte nicht die Fähigkeit des Opfers zur Verteidigung eingeschränkt werden, sondern die Fähigkeit des Angreifers zu Aggressionen, sagt beispielsweise der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski. 

21

November 2025

Erstmals berichten verschiedene Zeitungen über alle 28 Punkte des Plans. Diverse Kommentatoren und Experten reagieren. Viele bezeichnen das Unterschreiben dieses Vertrags als Kapitulation

21

November 2025, 17.55 Uhr

Trump stellt der Ukraine ein Ultimatum. Bis Donnerstag, 27. November (Thanksgiving), soll Selenski unterzeichnen – ansonsten entziehen die USA dem Land ihre Unterstützung. Selenski schreibt derweil auf der Plattform X, dass die Ukraine «bereit für eine konstruktive, ehrliche und zügige Zusammenarbeit» sei.

22

November 2025, 12.43 Uhr

Nun wird klar, dass die Beratungen zwischen den USA, den europäischen Staaten (Frankreich, Grossbritannien, Deutschland) und ukrainischen Vertretern in Genf stattfinden. Mehr über die Details zum Treffen sind zunächst nicht bekannt. 

22

November 2025, früher Abend

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz warnt vor einem zu starken Druck Trumps auf die Ukraine. «Kriege können durch Grossmächte nicht über die Köpfe der beteiligten Länder hinweg beendet werden», sagte er im südafrikanischen Johannesburg.

Nacht auf 23. November

Laut «Bild» entbrennt eine «Chaos-Nacht»: Zwei US-Senatoren (Mike Rounds und Angus King) behaupten, der Plan sei keine von den USA ausgearbeitete Initiative, sondern eine «Wunschliste der Russen». Das habe US-Aussenminister Marco Rubio den Senatoren bei einem Treffen in Halifax mitgeteilt. 

23

November, 3.01 Uhr (Schweizer Zeit)

Rubio reagiert auf die öffentlichen Aussagen der Senatoren und kontert. Auf X schreibt er, dass der Plan auch Beiträge der Ukraine enthalte, nicht nur russische. Zudem sei der Plan klar von den USA ausgearbeitet worden. 

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23

November, circa 4 Uhr (Schweizer Zeit)

Trump rudert von seiner Drohung gegen die Ukraine zurück. Er erklärt, der 28‑Punkte‑Plan sei nicht sein «letztes Angebot». 

Derzeit wartet die Öffentlichkeit gespannt darauf, ob es am Sonntag zu Veränderungen am Plan kommt. Blick hält dich über die Entwicklungen auf dem Laufenden. 

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