Trump machte mit Zöllen Druck
Waffenruhe zwischen Thailand und Kambodscha in Kraft

Eine vereinbarte Waffenruhe zwischen Thailand und Kambodscha trat um Mitternacht in Kraft. Trotz anfänglicher Ruhe meldete die thailändische Armee am Morgen Verstösse.
Publiziert: 06:02 Uhr
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Aktualisiert: 07:53 Uhr
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Flüchtlinge in Kambodscha: Zehntausende Menschen wurden im Verlauf des Konflikts auf beiden Seiten der Grenze evakuiert.

Darum gehts

  • US-Präsident Donald Trump drohte Thailand und Kambodscha mit Zöllen
  • Sofortige und bedingungslose Waffenruhe um Mitternacht in Kraft getreten
  • Thailand meldet Verstösse, laut Kambodscha blieb es ruhig an der Grenze
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die im Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha vereinbarte Waffenruhe ist um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft getreten. Berichten zufolge hörten die schweren Kämpfe in der Grenzregion auch zunächst auf. Am Morgen meldete die thailändische Armee aber Verstösse gegen das Abkommen seitens der kambodschanischen Seite.

In einer Mitteilung auf X sprach das Militär von «Unruhen und Waffeneinsatz» in mehreren Gebieten, auf die «entsprechend reagiert» worden sei. Dem kambodschanischen Verteidigungsministerium zufolge blieb es an der Grenze hingegen ruhig.

Treffen in Malaysia

Die Regierungschefs der beiden südostasiatischen Nachbarn hatten sich am Montag bei einem Treffen in Malaysia auf eine «sofortige und bedingungslose» Waffenruhe geeinigt. An den vom malaysischen Ministerpräsidenten Anwar Ibrahim geleiteten Gesprächen nahmen auch Vertreter aus den USA und China teil. Malaysia hat in diesem Jahr den Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean.

Am frühen Morgen sollten sich Militärführer beider Länder zu Gesprächen treffen. Das geplante Treffen wurde dann aber um mehrere Stunden verschoben. Details zu den Gründen wurden nicht bekannt.

Der Konflikt zwischen den beiden Nachbarländern schwelt schon seit Jahrzehnten. Am Donnerstag entbrannten schwere Kämpfe an ihrer mehr als 800 Kilometer langen Grenze. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verletzte, darunter hauptsächlich Zivilisten. Mehr als 200'000 Menschen wurden aus ihren Wohnorten vertrieben. Beide Seiten werfen sich vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Was genau zu der Eskalation führte, ist nach wie vor unklar.

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«Stolz, der Präsident des FRIEDENS zu sein!»

Vor dem Treffen in Malaysia zwischen Kambodschas Regierungschef Hun Manet und Thailands Übergangsministerpräsident Phumtham Wechayachai war der internationale Druck immer weiter gewachsen. US-Präsident Donald Trump schaltete sich seit dem Wochenende persönlich in den eskalierenden Streit ein und forderte in Telefonaten mit beiden Regierungschefs eine schnelle Waffenruhe.

Trump drohte damit, dass es keine Verhandlungen bezüglich seiner angedrohten Zölle geben werde, solange weiter gekämpft werde. Zuvor hatte der US-Präsident angekündigt, die beiden Länder Anfang August mit Zöllen in Höhe von 36 Prozent zu belegen.

Nach dem Treffen in Malaysia schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social: «Ich habe gerade mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Thailands und dem Ministerpräsidenten Kambodschas gesprochen. Ich freue mich, bekanntgeben zu können, dass beide Länder nach dem Eingreifen von Präsident Donald J. Trump einen Waffenstillstand und Frieden erreicht haben.» Er habe sein Team angewiesen, die Handelsgespräche wieder aufzunehmen. «Ich bin stolz, der Präsident des FRIEDENS zu sein!», fügte er hinzu.

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