Darum gehts
- Trotz Trumps Forderung gehen israelische Luftangriffe im Gazastreifen weiter
- Israelische Armee warnt Einwohner vor Rückkehr in die Stadt Gaza
- Hamas akzeptiert Teile des US-Plans zur Freilassung aller Geiseln
Nach der Forderung von US-Präsident Donald Trump, die Bombardierung des Gazastreifens sofort zu beenden, gehen die israelischen Luftangriffe dort nach palästinensischen Angaben weiter. Aus medizinischen Kreisen in dem Küstenstreifen hiess es, bei mehreren Luftangriffen in der Stadt Gaza habe es am Morgen Tote und Verletzte gegeben. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Angriffen.
Eine Militärsprecherin sagte aber, ein Stopp der Angriffe sei nicht offiziell von der Armee verkündet worden. Mehrere israelische Medien hatten berichtet, dass die Armee angewiesen worden sei, ihre Offensive zur Eroberung der Stadt Gaza einzustellen. Den Berichten zufolge verteidigt sich das Militär aber weiter gegen Bedrohungen vor Ort, darunter mit Luftangriffen.
«Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie es vermeiden, nach Norden zurückzukehren»
Israels Armee warnte zugleich die Einwohner davor, in die Stadt Gaza zurückzukehren. Die Gegend sei weiterhin «ein gefährliches Kampfgebiet», hiess es in einer arabischsprachigen Mitteilung auf der Plattform X. Israelische Soldaten seien dort weiterhin im Einsatz. «Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie es vermeiden, nach Norden zurückzukehren.»
Menschen im Gazastreifen sagten der dpa, sie seien frustriert und wütend darüber, dass es weiterhin Angriffe gebe.
US-Präsident Trump hatte zuvor einen sofortigen Stopp der Bombardierungen im Gazastreifen gefordert, um die Freilassung der Geiseln im Rahmen eines US-Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs sicherzustellen. Kurz zuvor hatte die Terrororganisation Hamas Teile seines Plans - darunter grundsätzlich eine Freilassung aller Geiseln – akzeptiert, zugleich aber weitere Verhandlungen gefordert.
Israel plant kurze Verhandlungen
Israel will israelischen Medienberichten zufolge eine Delegation zu Gesprächen über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump nach Ägypten schicken. Der israelische Sender Kan meldete unter Berufung auf eine an den Verhandlungen beteiligte Person, das Team solle innerhalb eines Tages abreisen. Der israelische Sender Channel 12 berichtete, dass die Verhandlungen am Sonntag beginnen könnten. Eine offizielle Bestätigung aus Israel gab es dazu zunächst nicht.
Mehrere israelische Medien berichteten, dass auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff in die Region kommen werde, um an den Gesprächen teilzunehmen. Laut Channel 12 will Israel kurze Verhandlungen und zunächst auch nur über den Punkt der Freilassung der Geiseln sprechen. Andere strittige Aspekte will das Land demnach erst später besprechen.
Aus Sicherheitskreisen in Ägypten hiess es, dass die Verhandlungsrunde am Sonntag im Küstenort Al-Arisch, der in der Nähe des Gazastreifens liegt, stattfinden solle. Eine offizielle Bestätigung aus Ägypten gab es dafür zunächst nicht.