Darum gehts
- US-Sondergesandter Witkoff reist zu Gesprächen nach Moskau
- Die Territorialfrage ist besonders komplex und erfordert internationale Zusammenarbeit
- 6,5 Stunden Diskussion über Gebietsabtretungen zwischen Ukraine und Russland
«Wir müssen hier sehr vorsichtig sein, aber der Plan sieht vielversprechend aus», sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) am Montag. Er hatte gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) ein Telefonat mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) und dem ukrainischen Unterhändler Rustem Umerow (43) geführt.
Dieses Gespräch ging verhältnismässig kurz. Am Sonntag hatten sich eine ukrainische Delegation und US-Vertreter in Florida getroffen – und lange miteinander gesprochen. Besonders im Mittelpunkt: die Territorialfrage. Also, welche Gebiete die Ukraine an Russland abtreten soll.
Allein darüber diskutierten die Beteiligten 6,5 Stunden lang. Das erklärte Selenski bei einer Pressekonferenz, nach seinem Treffen mit Macron. «Die Territoriale Frage ist am komplexesten, ebenso wie die Frage der Finanzierung und des Wiederaufbaus – sie lässt sich ohne die Beteiligung europäischer Partner nur schwer lösen. Und die Frage der Sicherheitsgarantien – konkrete Details aus den USA und Europa sind unerlässlich», sagte Selenski.
US-Sondergesandter reist am Dienstag nach Russland
Hintergrund der Gespräche ist ein amerikanischer 28-Punkte-Plan, der auf das Ende des rund vier Jahre währenden Krieges in der Ukraine hinzielt. Der Plan war von vielen Beobachtern als «russische Wunschliste» kritisiert worden. Europäer und Ukrainer verhandelten den Plan später mit US-Vertretern nach, es blieben aber noch Punkte strittig.
Macron betonte nach einem Treffen mit Selenski in Paris die wichtige Rolle der Europäer. «Wenn wir über Sicherheitsgarantien sprechen, können diese nicht diskutiert oder verhandelt werden, ohne dass die Ukrainer, deren Territorium es ist, mit am Tisch sitzen und ohne dass die Europäer und alle Verbündeten der Koalition der Willigen mit am Tisch sitzen, da sie die Garanten sind und es auch um die Sicherheit des europäischen Territoriums geht.» In den nächsten Tagen gebe es Gespräche mit den USA, um ihre Beteiligung an den Sicherheitsgarantien zu präzisieren.
Der US-Sondergesandte Witkoff wird an diesem Dienstag zu erneuten Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs in Moskau erwartet. Das Treffen mit Präsident Wladimir Putin (73) werde in der zweiten Tageshälfte stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (58) der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge vor Journalisten. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump (79) Witkoffs Reise angekündigt, jedoch ohne Details.