US-Auftritt in letzter Minute abgesagt
Intervision beginnt in Russland mit Botschaft von Putin

Die russische Gegenveranstaltung zum Eurovision Song Contest (ESC), der internationale Musikwettbewerb Intervision, hat in Moskau mit einer Botschaft von Präsident Wladimir Putin begonnen. Anders als geplant trat niemand für die USA an.
Publiziert: 20:46 Uhr
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Aktualisiert: vor 8 Minuten
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In Moskau steigt am Samstagabend der Intervision Song Contest.
Foto: AP

Darum gehts

  • Putin eröffnet Intervision Song Contest als Gegenentwurf zum ESC
  • Russland betont traditionelle Werte und kulturelle Vielfalt im Wettbewerb
  • 23 Länder nehmen teil, darunter BRICS-Staaten und die USA
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Für alle Länder gehe es um eine freie Entwicklung, um eine Bewahrung ihrer Identität, sagte der Kremlchef bei einer übertragenen Eröffnungsrede zum Intervision Song Contest ISC. «Gerade die Achtung vor traditionellen Werten, zur Vielfalt der Kulturen ist die grundlegende Idee des Wettbewerbs und inspiriert die Teilnehmer, künstlerische Höhen zu erreichen.»

Das musikalische Wetteifern mit 23 Ländern findet nach Angaben der Organisatoren vor etwa 11'000 Zuschauern in der Moskauer Konzerthalle Live Arena statt. Russlands staatlicher Erster Kanal überträgt die etwa dreieinhalbstündige Show. Über den Siegersong soll eine aus den Teilnehmerländern zusammengesetzte internationale Jury entscheiden.

Chaos um Auftritt der USA

Zu den Teilnehmerländern zählen frühere Sowjetrepubliken wie Belarus, Kasachstan oder Usbekistan, aber auch mit Russland befreundete Länder in der Staatengruppe Brics wie China, Indien, Brasilien und Südafrika. Auch die USA sollten dabei sein – mit einem falschen Michael Jackson. Der Musiker B Howard (Brandon Howard) hatte am Mittwoch aus «unvorhergesehenen familiären Gründen» seine Teilnahme abgesagt.

Unmittelbar vor dem Auftritt der aus Australien stammenden Sängerin Vassy (Vasiliki Karagiorgos), die als Ersatzkandidatin für die USA angekündigt war, teilten die Moderatoren mit, dass sie doch nicht teilnehmen werde. Die Veranstalter begründeten dies mit angeblichem «beispiellosen politischen Druck der australischen Regierung». 

Wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland schon viermal nicht beim ESC mitsingen dürfen. Der ISC wurde daher nach 45 Jahren zurück ins Leben gerufen.

Intervision gilt als Putins konservativer Gegenentwurf zur Eurovision. Es werde «keine Perversionen und Verhöhnungen der menschlichen Natur» geben, sagte Aussenminister Sergej Lawrow mit Blick auf den liberalen und queer-freundlichen ESC.

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