«Wir haben die besten Waffen der Welt»
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Trump über Iran:«Sie würden die Atomwaffe einsetzen»

Mega-Streit im MAGA-Lager
Warum der Iran-Krieg für Trump so gefährlich ist

Trumps Basis ist tief gespalten über einen möglichen US-Schlag gegen den Iran. Während einige Anhänger ihm blind vertrauen, warnen andere vor der Kriegsbeteiligung. Die Kontroverse könnte Trumps Präsidentschaft massgeblich beeinflussen.
Publiziert: 19.06.2025 um 15:22 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2025 um 16:51 Uhr
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Trump steht vor einem Dilemma.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Trump erwägt Militärschlag gegen Iran. MAGA-Anhänger sind gespalten
  • Tucker Carlson kritisiert möglichen Angriff, Trump bezeichnet ihn als albern
  • Politikerin Marjorie Greene warnt: Kriege sind gegen Amerikas Interessen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Er hatte im Wahlkampf versprochen, Amerika nicht in weitere Kriege zu zerren – nun stehen die USA genau davor. US-Präsident Donald Trump (79) wägt derzeit ab, ob die US-Armee mit einem Schlag gegen iranische Atomanlagen aktiv in den Iran-Israel-Konflikt eingreifen soll. Die Welt wartet auf einen Entscheid des US-Präsidenten. Und der zögert – vermutlich aus Sorge, einen Teil seiner Wählerschaft für immer zu verlieren. 

Bei Trumps Basis sorgt der aktuelle Konflikt für eine tiefe Spaltung. Während sich einige Trump-Anhänger dazu bekennen, ihrem Präsidenten in allen Belangen zu vertrauen, zeigen sich andere MAGA-Anhänger (MAGA = «Make America Great Again») kritisch. Wirft man einen Blick in die sozialen Medien, ist ein regelrechter verbaler Krieg innerhalb von Trumps Gefolgschaft ausgebrochen. US-Medien bezeichnen die Streitereien gar als «MAGA-War» (dt. MAGA-Krieg). 

«Ich vertraue Trump. Er definiert, was ‹America First› bedeutet», schreibt die ultrarechte Influencerin Laura Loomer auf X. Sofort hagelt es Kritik von einem weiteren MAGA-Mitglied. «Nein, ‹America First› bedeutet nicht, dass Trump entscheidet, was es heisst. Es heisst, ‹Amerika zuerst›. Punkt.»

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«Könnte MAGA sprengen»

US-Fernsehmoderator Tucker Carlson (56), der Trump immer unterstützt hatte, ist gewissermassen zum Wortführer der Bewegung gegen einen Angriff geworden. In einem Interview mit dem Republikaner Ted Cruz (54), der Pro-Militärschlag ist, kam Carlsons Haltung klar zum Ausdruck. Er warf Cruz vor, nichts über das Land zu wissen, das er angreifen möchte. «Du weisst weder, wie viele Menschen im Iran leben, noch, zu welcher Ethnizität sie gehören», wirft er dem Politiker vor. 

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Trump äusserte sich auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social umgehend zu den Kommentaren Tuckers: «Kann jemand dem albernen Tucker Carlson erklären, dass der Iran keine Atomwaffen haben darf?», fragte Trump.

Sogar loyale Trump-Befürworter konnten dabei nicht mehr ruhig bleiben. «Kriege sind gegen die Interessen Amerikas», schreibt die Kongressabgeordnete Marjorie Greene (51) auf X. «Das ist nicht albern, das ist das, worüber wir abgestimmt haben.» Trumps Ex-Berater Steve Bannon (71) sprach sogar von einer «Sprengung der MAGA-Koalition» bei Kriegseintritt. 

Streit wird zur Gefahr

Erste Experten vermuten, dass ein Militärschlag und das Zerwürfnis unter seinen Wählern Trumps Zwischenwahlresultate massgeblich beeinflussen könnten. Im Wahlkampf betonte Trump immer wieder, dass unter seiner Präsidentschaft keine Kriege ausgebrochen sind. Es war ein zentrales Argument. 

Die aktuelle Situation sorgt bei einigen Anhängern für Enttäuschung. Es gibt sogar Rufe nach einem Amtsenthebungsverfahren. Obwohl diese Stimmen derzeit noch nicht in der Breite zu finden sind, zeigen sie, an welchem Punkt sich Trump momentan befindet. 

Trumps Mantra: «Der Iran darf keine Atomwaffen haben»

Angesprochen auf die Entzweiung seines Lagers, bemerkte Trump: «Nein, das stimmt so nicht. Meine Anhänger unterstützen mich. Sie wollen, dass Amerika zuerst kommt und wieder grossartig wird.» Für Carlson hat er nur ein mattes Lächeln übrig: «Er hat mich angerufen und sich für einige Worte, die zu stark waren, entschuldigt. Das schätze ich.»

Das Weisse Haus versucht, die Kontroversen im Trump-Lager herunterzuspielen. Washington wird nicht müde, zu betonen, dass der Iran keine Atomwaffe besitzen darf. Aus diesem Grund veröffentlichte die Administration auch eine Aufstellung, auf der zu sehen ist, wie häufig Trump in seinem Wahlkampf den Satz «Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen» ausgesprochen hat. Es ist ein Versuch, die potenzielle Notwendigkeit eines Schlages zu rechtfertigen. 

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