Darum gehts
- Donald Trump äussert sich zum Ukraine-Krieg und möglichen Friedensverhandlungen
- Er vergleicht Verhandlungen mit komplexem Immobiliendeal und erwähnt Gebietsabtretungen
- Ukraine führt Gespräche über Sicherheitsgarantien mit den USA
Nach dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) hat sich auch US-Präsident Donald Trump (79) ein weiteres Mal zum Krieg in der Ukraine und einer Lösung des Konflikts geäussert. Am Donnerstag wurde der Republikaner im Weissen Haus von einem Reporter gefragt, was die USA zu einer möglichen Sicherheitsvereinbarung beitragen könnten.
«Wir würden bei der Sicherheit helfen, weil es ein notwendiger Faktor ist, um es zu beenden», antwortete Trump bei der Presserunde im Oval Office. Trump betonte, man sei mit Russland kurz vor dem Abschluss eines Deals gewesen. Gleiches sagte Trump auch über die Ukraine.
Muss die Ukraine Gebiete aufgeben?
Trump, der sein Geld vor seiner Präsidentschaft als Immobilienmogul gemacht hat, kam anschliessend auf das Thema Gebietsabtretungen zu sprechen. Trumps ursprünglicher Friedensplan sieht vor, dass die Ukraine die Regionen Donezk und Luhansk im Osten des Landes aufgeben soll – obwohl Russland diese zum aktuellen Zeitpunkt nicht komplett kontrolliert.
«Ein Friedensabkommen ist kompliziert, weil Sie das Land auf eine bestimmte Weise aufteilen. Das ist nicht die einfachste Sache», so Trump. «Es ist sowas wie ein sehr komplexer Immobiliendeal, aber mal Tausend.»
Gespräche über Sicherheitsgarantien
Trump behauptete weiter, sein Friedensplan würde das Töten in der Ukraine beenden. Er stellte ein Treffen am Samstag in Europa in Aussicht.
«Am Samstag findet ein Treffen statt, wir werden sehen, ob wir daran teilnehmen oder nicht», sagte Trump. Er erwähnte dabei nicht, mit wem die Gespräche geführt werden sollen. Vertreter der USA würden dann an einem solchen Treffen teilnehmen, «wenn wir glauben, dass es gute Chancen gibt». Andernfalls wolle man keine Zeit verschwenden.
Türkei fordert Gebietsabtretungen
Am Freitag kam auch aus einem anderen Land das Thema Gebietsabtretungen auf. Der türkische Aussenminister Hakan Fidan (57) forderte in einem Interview mit Al Jazeera die Ukraine und seine europäischen Verbündeten dazu auf, über Gebietsabtretungen nachzudenken. Europa müsse die Ukraine «bei sehr schwierigen Entscheidungen unterstützen».
«Manche Entscheidungen – insbesondere in Bezug auf Territorien – sind äusserst schmerzhaft, können aber notwendig sein, um grössere Verluste zu verhindern, das kleinere Übel zu erreichen und zukünftige Garantien zu sichern», betonte Fidan.
Referendum über Kontrolle im Donbass?
Selenski hatte zuletzt erklärt, sein Team führe Gespräche über Sicherheitsgarantien mit den USA. «Sicherheitsgarantien gehören zu den wichtigsten Elementen für alle weiteren Schritte», sagte der ukrainische Präsident laut einer Mitteilung. Falls Russland die Ukraine erneut angreifen sollte, müsse es konkrete Antworten darauf geben, forderte er. Daran werde weiter gearbeitet.
Selenski hatte zudem die Möglichkeit eines Referendums über die Kontrolle des östlichen Donbass ins Spiel gebracht. «Die Russen wollen den gesamten Donbass – das akzeptieren wir nicht», sagte er am Donnerstag in Kiew. «Ich glaube, dass das ukrainische Volk diese Frage beantworten wird. Ob in Form von Wahlen oder eines Referendums, das ukrainische Volk muss mitbestimmen dürfen.» Gebietsabtretungen an Russland könnten demnach nur durch ein Referendum beschlossen werden.