Darum gehts
- Iran erklärt US-Stützpunkte zu legitimen Zielen nach Angriffen auf Atomanlagen
- Angriffe auf zwei Basen in Katar und Irak
- 40'000 bis 50'000 US-Soldaten in der Golfregion und im Nahen Osten stationiert
Nach den US-Angriffen auf die drei wichtigsten Atomanlagen im Iran hat ein Berater des Obersten Führers Ayatollah Ali Chamenei (86) US-Stützpunkte in der Region, die für diese Angriffe genutzt wurden, zu «legitimen Zielen» erklärt.
Nur Stunden vor den Angriffen warnte der ehemalige Oberbefehlshaber der Islamischen Revolutionsgarden Mohsen Rezaei (70) laut einem Bericht der «New York Times», im Falle eines Kriegseintritts der USA amerikanische Militärbasen anzugreifen, Seeminen im Persischen Golf zu sprengen und die Strasse von Hormus zu schliessen.
Wenig später hat der Iran Raketen auf zwei US-Stützpunkte in Katar und im Irak abgefeuert. Medienberichten zufolge waren in Doha, der Hauptstadt Katars, Explosionen zu hören. Unklar war zunächst, ob es Verletzte gab – und ob überhaupt Ziele getroffen wurden. Katar hat nach eigenen Angaben alle iranischen Raketen abgefangen.
Wo sind US-Soldaten stationiert?
In der Golfregion und im Nahen Osten sind zwischen 40'000 und 50'000 US-Soldaten unter dem US-Regionalkommando Centcom stationiert. Auch Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe befinden sich in der Region. Die Militärstützpunkte liegen im Irak, in Bahrain, Kuwait, Katar, Syrien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die US-Basen werden dabei stark bewacht und sind mit Luftabwehrsystemen zum Schutz vor Raketen und Drohnen gesichert.
Nach Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 wurden mehrfach US-Einrichtungen im Irak und in Syrien von pro-iranischen Kämpfern und Milizen angegriffen. Die USA antworteten mit Gegenangriffen, seither gingen die Angriffe weitgehend zurück. Das hat sich nun angesichts der neuen Entwicklungen schlagartig geändert. Truppen waren bereits in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden, berichteten US-Medien.
Welche US-Stützpunkte sind besonders verwundbar?
Die Stützpunkte in Bahrain, Katar, Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind gemäss US-Regierungsvertretern besonders gefährdet, da sie innerhalb der Reichweite iranischer Raketen liegen. Eine Attacke ist ohne grössere Vorbereitung möglich. Zudem waren die Stützpunkte im Irak und in Syrien in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Angriffen.
Der grösste US-Militärstützpunkt im Nahen Osten befindet sich in Katar. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid sind Teile des Militärkommandos Centcom sowie Spezialeinheiten stationiert. Auch befinden sich dort Kampfjets und eine Einheit für Luftraumüberwachung, die zur Aufklärung, zum Betanken in der Luft und für medizinische Evakuierungsflüge dient.
In Bahrain liegen die fünfte Flotte der US-Navy sowie das Hauptquartier der US-Marinestreitkräfte in der Region. Selbst die grössten US-Kriegsschiffe wie etwa Flugzeugträger befinden sich hier. An den irakischen und syrischen Stützpunkten sind im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) mehrere Tausend US-Soldaten stationiert.
Kuwait beherbergt mehrere US-Stützpunkte, darunter Camp Arifjan, wo sich das Hauptquartier der Bodenstreitkräfte des Militärkommandos Centcom für die gesamte Region befindet. Die US-Armee unterhält zudem ein wichtiges Lager für Militärmaterial in dem Land. Auch Drohnen sind in Kuwait stationiert. Ebenso auf dem Stützpunkt Al Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Eine Luftwaffeneinheit mit zehn Flugzeug-Staffeln befindet sich hier. Zudem gibt es dort ein Übungszentrum für Luft- und Raketenabwehr.
Der grösste US-Militärstützpunkt im Nahen Osten befindet sich in Katar. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid sind Teile des Militärkommandos Centcom sowie Spezialeinheiten stationiert. Auch befinden sich dort Kampfjets und eine Einheit für Luftraumüberwachung, die zur Aufklärung, zum Betanken in der Luft und für medizinische Evakuierungsflüge dient.
In Bahrain liegen die fünfte Flotte der US-Navy sowie das Hauptquartier der US-Marinestreitkräfte in der Region. Selbst die grössten US-Kriegsschiffe wie etwa Flugzeugträger befinden sich hier. An den irakischen und syrischen Stützpunkten sind im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) mehrere Tausend US-Soldaten stationiert.
Kuwait beherbergt mehrere US-Stützpunkte, darunter Camp Arifjan, wo sich das Hauptquartier der Bodenstreitkräfte des Militärkommandos Centcom für die gesamte Region befindet. Die US-Armee unterhält zudem ein wichtiges Lager für Militärmaterial in dem Land. Auch Drohnen sind in Kuwait stationiert. Ebenso auf dem Stützpunkt Al Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Eine Luftwaffeneinheit mit zehn Flugzeug-Staffeln befindet sich hier. Zudem gibt es dort ein Übungszentrum für Luft- und Raketenabwehr.
Welche Ziele wären noch möglich?
Wie der «Tagesspiegel» schreibt, könnte der Iran auch Botschaften und andere diplomatische US-Einrichtungen angreifen. Das Arsenal des Iran an Raketen und Marschflugkörpern sei zwar breit ausgebaut, jedoch hätten keine davon die nötige Reichweite, um die USA selbst zu treffen, schreibt die Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS).
Die Strasse von Hormus wäre jedoch ein mögliches Ziel für einen iranischen Vergeltungsschlag. Die etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den globalen Ölexport. Rund 2,7 Millionen Tonnen Erdöl werden hier täglich transportiert – das sind etwa 20 Prozent des täglichen Erdölverbrauchs weltweit. Würde der Iran die Strasse von Hormus blockieren, hätte das erhebliche Auswirkungen auf die globalen Öllieferungen und auch auf die Ölpreise.