Darum gehts
- USA greifen iranische Atomanlagen an und treten in den Krieg ein
- Trump droht Iran mit grösserer Tragödie und bezeichnet den Staat als «Tyrannen»
- Iranischer Aussenminister kündigt Treffen mit Putin in Moskau am Montag an
Ende der Pressekonferenz
Die Pressekonferenz ist zu Ende – Verteidigungsminister Pete Hegseth und Generalstabschef Dan Caine verlassen den Raum. Wir schliessen somit den Ticker. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit – bis zum nächsten Mal.
«Wir haben respektvoll mit ihnen zusammengearbeitet»
Abschliessend wird Hegseth gefragt, ob er sich Sorgen über die mögliche Reaktion der US-Verbündeten mache. Er sagt, die USA seien sich der Herausforderungen bewusst, vor denen die Verbündeten in der Region stünden. «Wir haben respektvoll mit ihnen zusammengearbeitet», sagt er.
Anschliessend wird er zur Kommunikation zwischen den USA und dem Iran befragt – und ob es noch eine Chance auf eine diplomatische Lösung gebe. Hegseth sagt, Washington habe Teheran wiederholt eingeladen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
«Sie wissen genau, was die amerikanische Position ist und welche Schritte sie unternehmen können, um Frieden zu ermöglichen, und ich hoffe, dass sie dies tun», sagt er.
Gab keinen bestimmten Moment für Angriff
Auf die Frage, ob es einen bestimmten Moment gab, in dem Donald Trump den Entschluss fasste, «abzudrücken», erklärt Hegseth, dass Trump sich ständig «voll und ganz dem Friedensprozess verpflichtet» habe und ein Verhandlungsergebnis anstrebte.
Gleichzeitig betont Hegseth, dass Trump dem Iran «alle Chancen eingeräumt» habe, jedoch auf eine Blockade gestossen sei. Er ergänzt, dass es zwar keinen konkreten Auslöser gab, Trump aber den Zeitpunkt erkannte, an dem Massnahmen notwendig wurden, um die Bedrohung zu verringern.
«Ging nicht um Regimewechsel»
Die offizielle Pressekonferenz ist zu Ende. Nun dürfen die anwesenden Journalisten ihre Fragen stellen: Auf die Frage ob ein Regimewechsel in Iran angestrebt werde, antwortet Hegseth: «Bei dieser Mission ging es nicht um einen Regimewechsel und das war auch nie der Fall.»
«Der Präsident hat eine Präzisionsoperation genehmigt, um die Bedrohungen unserer nationalen Interessen durch das iranische Atomprogramm und die kollektive Selbstverteidigung unserer Truppen und unseres Verbündeten Israel zu neutralisieren», so Hegseth abschliessend.
Vergeltung wäre «unglaublich schlechte Entscheidung»
Caine sagt weiter, die US-Streitkräfte seien weiterhin in «höchster Alarmbereitschaft» und «in voller Bereitschaft, auf etwaige iranische Vergeltungsschläge zu reagieren».
Er sagte, eine Vergeltung wäre ihrerseits eine «unglaublich schlechte Entscheidung».
Schadenserfassung wird einige Zeit dauern
Es werde einige Zeit dauern, bis das Ausmass des vom Iran erlittenen Schadens vollständig erfasst werden könne, führt Caine weiter aus.
«Die endgültigen Kampfschäden werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber eine erste Einschätzung der Kampfschäden zeigt, dass alle drei Standorte äusserst schwere Schäden und Zerstörungen erlitten haben», sagt er.
Alle drei Ziele der iranischen Atominfrastruktur getroffen
Caine führt weiter aus, dass alle drei Ziele der iranischen Atominfrastruktur getroffen wurden.
Er fügt hinzu, dass die Tomahawk-Rakete die letzte war, die Isfahan traf, um sicherzustellen, dass die USA «das Überraschungsmoment» behielten.
«Es scheint, dass die iranischen Boden-Luft-Raketensysteme uns nicht gesehen haben», sagt er und fügt hinzu, dass die USA während der Mission keine Kenntnis davon gehabt hätten, dass auf die Gruppe beim Abzug geschossen worden sei.
Mehr als zwei Dutzend Marschflugkörper abgefeuert
Caine erklärt, nur wenige «Planer und Schlüsselfiguren» seien in die Operation eingeweiht gewesen. Am 18-stündigen Einsatz ins Zielgebiet seien sieben B-2-Bomber beteiligt gewesen.
Insgesamt wurden 14 massive bunkerbrechende Bomben vom Typ GBU-57 abgeworfen, so Caine weiter.
Als die Bomber den iranischen Luftraum erreichten, feuerte ein US-U-Boot «mehr als zwei Dutzend» Tomahawk-Marschflugkörper auf «Schlüsselziele» in der Atomanlage Isfahan ab.
Caine: «Das war eine streng geheime Mission»
Hegseth übergibt das Wort an Generalstabschef Dan Caine.
Caine schildert die nächtlichen Angriffe auf iranische Atomanlagen und dankt dem beteiligten Militärpersonal, das an der Mission «Midnight Hammer» beteiligt war.
«Das war eine streng geheime Mission», sagt er. «Nur sehr wenige in Washington kannten Zeitpunkt und Art des Plans.»
«Der Iran sollte auf den Präsidenten hören»
Hegseth schildert nun die Militaerausruestung, die die USA beim Angriff auf den Iran eingesetzt haben.
Er sagt, Tarnkappenbomber vom Typ B-2 seien «in die iranischen Atomanlagen ein- und ausgeflogen – und wieder sicher zurueckgekehrt, ohne dass die Welt etwas davon mitbekam».
Laut Hegseth war es der laengste Einsatz eines B-2-Spirit-Bombers seit 2001 – und zum ersten Mal kam auch die MOP-Bombe («Massive Ordnance Penetrator») zum Einsatz.
Er betont, die USA wollten «keinen Krieg», werde aber schnell und entschlossen reagieren, «wenn unser Volk, unsere Partner oder unsere Interessen bedroht sind».
Und weiter: «Der Iran sollte auf den Praesidenten hoeren – er meint jedes Wort, das er sagt.»
Mit dem Angriff der USA auf drei iranische Atomanlagen ist US-Präsident Donald Trump (79) in der Nacht auf Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingetreten. Die USA sind demnach Kriegspartei. Dass es so weit kommen wird, war lange ungewiss. Man wolle das Land nicht in einen «endlosen Krieg» hineinziehen lassen, hiess es. Insbesondere, weil sich Trump auch lange für einen Atomdeal mit dem Iran eingesetzt hatte. Der Angriff des US-Partners Israel machte dem Republikaner jedoch einen Strich durch die Rechnung.
In den vergangenen Tagen wurde eine Beteiligung der USA im Krieg immer wahrscheinlicher, Trumps Drohungen gegenüber dem Regime in Teheran immer deutlicher. Mehreres – unter anderem die frühzeitige Abreise Trumps vom G7-Gipfel in Kanada vergangene Woche – deutete darauf hin, dass der US-Präsident seinen Kurs ändert. Zuletzt hiess es, er wolle «innerhalb von zwei Wochen» über einen möglichen Kriegseintritt seines Landes entscheiden – nun ging es schneller als von vielen erwartet.
Die USA haben «eine sehr dicke, rote Linie» überschritten
«Eine volle Ladung Bomben» habe man abgeworfen, erklärte der US-Präsident auf seinem Onlinedienst Truth Social. In seiner Rede an die Nation von vergangener Nacht (Schweizer Zeit) sagt Trump: «Es wird entweder Frieden geben oder eine Tragödie für den Iran, die weitaus grösser ist als das, was wir in den vergangenen acht Tagen erlebt haben.» Der Iran sei der «Tyrann des Nahen Ostens». Flankiert wurde der US-Präsident bei seiner Rede von Vizepräsident J. D. Vance (40), Verteidigungsminister Pete Hegseth (45) und Aussenminister Marco Rubio (54).
Der iranische Aussenminister drohte indessen mit Vergeltung. «Mit allen notwendigen Mitteln» werde man auf die US-Angriffe auf Atomanlagen reagieren. Die USA hätten «eine sehr dicke, rote Linie» überschritten und die Diplomatie «in die Luft gesprengt», erklärte Abbas Araghtschi (62) am Sonntag in Istanbul, Türkei. Zudem kündigte der Aussenminister an, am Montag in Moskau Russlands Präsident Wladimir Putin (72) zu treffen.
Wird die Lage weiter eskalieren? Wie wird Trump auf einen Gegenschlag des Iran reagieren? Mögliche Antworten werden US-Verteidigungsminister Hegseth und Generalstabschef Dan Caine auf einer Pressekonferenz um 14 Uhr (8 Uhr Ortszeit) geben. Blick tickert live.