Darum gehts
- Terroranschlag am Bondi Beach in Sydney fordert mindestens 16 Todesopfer
- Holocaust-Überlebender und Rabbiner aus Grossbritannien unter den Opfern
- 29 Personen verletzt, darunter ein Menschenrechtsanwalt mit Streifschuss am Kopf
Am Sonntagabend haben zwei mutmassliche Terroristen am berühmten Bondi Beach in Sydney das Feuer auf eine jüdische Feier eröffnet. Mindestens 16 Menschen kamen ums Leben, 29 Personen wurden verletzt. 13 der Toten waren Opfer, einer der Schützen wurde von Sicherheitskräften getötet. Auch ein Polizist starb. Das ist über die Todesopfer bekannt.
Der in London geborene Rabbiner Eli S. gehört zu den Todesopfern des Blutbads. Seine Familie bestätigte den Todesfall gegenüber der britischen BBC. S. war Vater von fünf Kindern.
«Er war unglaublich lebhaft. Er sprühte vor Lebensfreude, war ein wirklich angenehmer, herzlicher Mensch, der es liebte anderen zu helfen und es war immer eine wahre Freude, sich mit ihm zu unterhalten», zitiert der britische öffentlich-rechtliche Sender seinen Cousin. David Adler, früherer Präsident der Australian Jewish Association, bestätigte den Tod des Mannes zudem auf der Plattform X.
Wie der israelische Sender Channel 12 berichtete, schrieb S. vor einigen Wochen einen Brief an den australischen Premierminister Anthony Albanese (62) und bat ihn um Unterstützung für Israel. «Sie haben die Möglichkeit, sich auf die Seite der Wahrheit und Gerechtigkeit zu stellen», soll S. dem Politiker mitgeteilt haben.
Er starb direkt neben seiner grossen Liebe: Der Holocaust-Überlebende Alex K. wurde am Sonntag bei dem Terroranschlag am Bondi Beach in Sydney vor den Augen seiner Frau erschossen. Larisa K. bestätigte dies gegenüber «The Australian». «Er kam zum Chanukka-Fest an den Bondi Beach, und für uns war das viele, viele Jahre lang immer ein sehr, sehr schönes Fest», zitiert die Zeitung K.
Weiter berichtete sie: «Wir standen da, als es plötzlich einen lauten Knall gab und alle fielen hin. In dem Moment war er hinter mir und beschloss, näher zu mir zu kommen. Er stemmte sich hoch, weil er in meiner Nähe bleiben wollte.» Laut «Daily Mail» hat das Paar zwei Kinder und elf Enkelkinder.
Unter den Todesopfern des Anschlags am Bondi Beach ist auch ein französischer Staatsbürger. Das teilte Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot (42) am Sonntagabend mit.
«Mit tiefer Trauer haben wir erfahren, dass unser Landsmann Dan E.* zu den Opfern des abscheulichen Terroranschlags gehörte, der am ersten Tag von Chanukka jüdische Familien traf, die sich am Bondi Beach in Sydney versammelt hatten», schrieb Barrot in einem Post auf der Plattform X. «Wir trauern mit seiner Familie und seinen Angehörigen, mit der trauernden jüdischen Gemeinde und dem australischen Volk.»
Wie «Ynet» berichtete, war E. vor einem Jahr nach Australien ausgewandert. Er soll ein Ingenieur gewesen sein.
Wie Alexander Ryvchin, Co-Chef des Executive Council of Australian Jewry, gegenüber CNN bestätigte, erlag ein Mädchen (†12) ihren durch Schüsse erlittenen Verletzungen in einem Spital. Ein Freund habe seine 12-jährige Tochter verloren, so Ryvchin.
Bei dem Schusswaffenangriff wurde zudem mindestens ein Israeli getötet und ein weiterer verletzt. Das teilte das israelische Aussenministerium mit.
Nach Polizeiangaben verstarben zudem ein Mädchen (†10) und ein Mann (†40) im Spital.
Über die Verletzten ist noch wenig bekannt. Bisher in Medien mit Namen erwähnt wurde nur wenige. Fünf Personen befanden sich am Montagmorgen noch in kritischem Zustand.
Der Menschenrechtsanwalt Arsen O.*hattte Glück. «Eine Kugel streifte meinen Kopf. Ich habe stark geblutet. Die Ärzte sagten, es sei ein Wunder, dass ich überlebt habe, so knapp war es», sagte der Jurist im Gespräch mit der «Jerusalem Post».
Er war im Moment der Schüsse in grosser Sorge um seine Familie. «Das Schlimmste war, in diesem Moment von meiner Frau und meinen Kindern getrennt zu sein. Ich wurde getroffen, als ich auf sie zuging. Zum Glück sind sie unverletzt davongekommen.»
O. verglich das Attentat in der australischen Metropole mit dem Angriff von Hamas-Kämpfern auf das Nova-Festival in Israel am 7. Oktober 2023. «Es war ein absolutes Blutbad, überall Kinder und ältere Menschen.»
Der Gemüsehändler Ahmed al A.* (43) stellte sich einem der Täter mutig in den Weg – und wurde zweimal angeschossen. Bestätigt ist das jedoch nicht. Auch er soll ins Spital eingeliefert worden sein.
* Namen bekannt