Darum gehts
- Trump gestaltet Weisses Haus um: Goldene Engel und opulenter Kamin
- Rosengarten wird durch Terrasse ersetzt, ähnlich wie in Trumps Mar-a-Lago-Residenz
- Neuer Ballsaal für 650 Gäste geplant, Baubeginn im September
Engel aus purem Gold prangen zwischen goldenen Stuckleisten, goldene Kelche und Statuen funkeln dicht gedrängt auf einem opulent verzierten Kamin um die Wette, während die Wand vor lauter Gemälden in breiten Goldrahmen beinahe untergeht. Nein, wir befinden uns hier nicht etwa im Prunkschloss Neuschwanstein, sondern im Büro des US-Präsidenten.
Dank Donald Trump (79) dreht sich im Weissen Haus nun alles um Gold. Es glänzt und strahlt. Im Gespräch mit der «Fox News»-Moderatorin Laura Ingraham im Oval Office erklärt der US-Präsident: «Es brauchte ein bisschen Licht». Oder eben ein «bisschen» mehr Trump. Denn schliesslich zieht sich das Gold symbolisch durch sein ganzes Auftreten.
So kam im Juni die «Trump Gold Card», mit der es eine legale Aufenthaltsgenehmigung für fünf Millionen Dollar (rund vier Millionen Franken) gibt. Darauf folgte ein Trump-Smartphone – natürlich in Gold. Auch den Schuhmarkt eroberte der US-Präsident bereits mit goldenen Sneakern. Im Juli versiegelte Geschäftsmann Trump den Duft von Sieg in seinem Parfum «Victory 45-47». Selbstverständlich mit einer goldenen Trump-Figur auf dem Flakon.
Und nun ist auch das Weisse Haus an der Reihe. Denn schliesslich will sich der US-Präsident von seinem Amtsvorgänger abheben und sich ein ganz besonderes Andenken schaffen.
Goldene Engel
Von einem üppig mit Gold verzierten Gesims blickt ein feister Goldengel auf die Besucher des Oval Office herab. Im Gespräch mit der Moderatorin Laura Ingraham erklärt Trump, dass die Engel aus Gold gefertigt seien, denn Goldfarbe erreiche nie den Effekt des edlen Metalls.
Und er setzt über seine opulente Einrichtungswahl zudem einen Seitenhieb gegen seinen Vorgänger Joe Biden (82): «Man sagt: Engel bringen Glück. Wir brauchen viel Glück bei dem, was sie in den letzten vier Jahren in diesem Land getan haben.»
Opulenter Kamin
Die Spur des Goldes zieht sich durch das gesamte Büro des US-Präsidenten. Besonders um den Kamin herum, vor dem Donald Trump seine Gäste empfängt, glänzt es dekadent. Die goldenen Kelche und Statuen finden auf dem Kaminsims kaum noch Platz – so üppig sind sie arrangiert.
Während der Kamin in Joe Bidens Amtszeit noch einheitlich weiss und maximal mit Zweigen dekoriert wurde, erstrahlt er dank Donald Trump neu in ausladendem Golddekor. Statt eines blauen Teppichs setzt er nun auf einen cremefarbenen – das akzentuiert das Gold noch besser.
Prunkvolle Gemäldewand
Nachdem Joe Biden oberhalb des Kamins noch fünf ausgewählte Porträts ganz für sich hat wirken lassen, setzt Donald Trump auch bei der Wandgestaltung ein prunkvolles Statement: Neben neun Porträts prangen nun zusätzlich zwei Spiegel in opulenten Goldrahmen an der Wand. In diesen reflektieren sich die Goldelemente des Raums, die Gäste und Donald Trump selbst.
Auch um den Schreibtisch herum hängen jetzt mehr Gemälde an den Wänden, die Stuckelemente an der Decke erstrahlen goldfarben. Und auf dem Schreibtisch darf ein goldener Untersetzer mit dem Namen Trump natürlich nicht fehlen.
Rosengarten wird plattgemacht
Ein über hundert Jahre altes Element des Weissen Hauses stört in Trumps Gestaltungslinie jedoch: Der berühmte Rosengarten, den Ellen Wilson, Ehefrau des ehemaligen Präsidenten Woodrow Wilson, 1913 vor dem Weissen Haus anlegen liess, wird plattgemacht. Denn der Rasen soll gepflastert werden und einer Terrasse weichen, die Trumps liebstem Entspannungsort in Mar-a-Lago ähnelt. Diese Umgestaltung stiess besonders in den sozialen Medien auf wenig Begeisterung.
Ballsaal als Monument
Einen monumentalen Anbau kündigte das Weisse Haus Ende Juli an: Auf einer Fläche von rund 8361 Quadratmetern soll ein prachtvoller Ballsaal entstehen. In der Mitteilung heisst es: «Seit 150 Jahren wünschen sich Präsidenten, Regierungen und Mitarbeiter des Weissen Hauses einen grossen Veranstaltungsraum auf dem Gelände des Weissen Hauses, der wesentlich mehr Gäste aufnehmen kann als derzeit erlaubt.»
Der Ostflügel des Weissen Hauses soll daher zum «White House State Ballroom» umgebaut werden und Platz für bis zu 650 Gäste bieten. Im bisherigen Saal hatten nur 200 Gäste Platz. Erste Visualisierungen zeigen stuckverzierte Decken, ausladende Säulen, opulente Kronleuchter und Kerzenständer. Alles im strahlenden Goldglanz.
Im September wird mit dem Bau gestartet, fertig soll der Ballsaal «lange vor dem Ende von Präsident Trumps Amtszeit» sein. Kostenpunkt: rund 200 Millionen Dollar. Die sollen Trump und andere Spender aufbringen.
Der einstige Immobilien-Tycoon betonte bei einer Veranstaltung, dass «die besten Architekten und Ingenieure» engagiert seien, um das «Beste vom Besten» zu schaffen, wie ihn ABC zitiert. Trumps Ziel: «Es wird ein grossartiges Vermächtnisprojekt sein, und ich denke, es wird etwas Besonderes sein.»