«Wir kämpfen nicht, wir sind schwach»
Nick Hayek kritisiert Trump-Besuch von Schweizer Chefs scharf

Hochrangige Schweizer Wirtschaftsvertretern haben sich mit Donald Trump getroffen. Und mit ihm im Oval Office über die Zölle gesprochen. Nicht dabei war Nick Hayek. Der Swatch-CEO findet keinen Gefallen am Auftritt der Schweizer Delegation.
Publiziert: 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 17:45 Uhr
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Ringen um Zölle: Donald Trump und die sechs Schweizer im Oval Office.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Schweizer Unternehmer trafen Trump – Hayek kritisiert den Auftritt scharf
  • Hayek fordert die Schweiz auf, ihre Stärken in Verhandlungen zu nutzen
  • Die Schweiz ist die siebtgrösste Investorin in den USA und liegt bei F&E auf Platz eins
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Die Chefs von sechs namhaften Schweizer Unternehmen haben kürzlich US-Präsident Donald Trump (79) getroffen. Im Weissen Haus haben die Wirtschaftsführer neuen Schwung in die Verhandlungen über die Zölle von 39 Prozent gebracht – in eigener Initiative. Darunter auch zwei wichtige Vertreter der Uhrenindustrie – Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour (57) und Johann Rupert (75), Präsident des Luxusgüterkonzerns Richemont. 

Das Treffen passt Nick Hayek (71) gar nicht. Der Swatch-CEO war der erste Schweizer Konzernboss, der nach dem 39-Prozent-Zollhammer am 1. August aus der Schockstarre erwachte und zum Gegenangriff blies – mit einer klaren Forderung, die er im Blick kundtat. «Die Schweiz soll eine Exportsteuer auf Goldbarren von 39 Prozent für die USA erlassen. So wie das Trump bei Chipfirmen wie Nvidia macht.» Jetzt kritisiert er den Auftritt der Schweizer Delegation im Oval Office gegenüber dem «Tages-Anzeiger» scharf.

«Das ist eine Position der Schwäche»

Im Interview mit der Zeitung spricht Hayek von «einer Position der Schwäche». Was er damit meint: «Die Wirtschaftsführer sind im Wortsinn ‹hofieren› gegangen. Sie haben sich aufreihen lassen. Sie haben sich fotografieren lassen. In dieser Situation gibt es doch eine klare Hierarchie.» Und von der Schweizer Regierung sei niemand dabei gewesen. Ihm gehe es in erster Linie um die Schweiz. «Sind wir Wilhelm Tell, oder sind wir ein Vasall? Wir senden im Moment ein Signal in die Welt hinaus: Wir kämpfen nicht, wir sind schwach», enerviert sich Hayek.

Die Schweiz müsse sich in den Verhandlungen mehr auf ihre Stärken fokussieren. «Die Schweiz ist der siebtwichtigste Investor in den USA, bei Forschung und Entwicklung sind wir anscheinend sogar auf Platz eins», so der Swatch-CEO im «Tages-Anzeiger»-Interview. Das sei doch eine Stärke, die man einsetzen könne. «Oder schauen Sie den F-35-Kauf an, bei dem der Preis so stark gestiegen ist. Warum sagt man nicht einfach: ‹Stopp, den kaufen wir nicht›?», fragt Hayek rhetorisch.

Für ihn sei die Schweiz eines der stärksten Länder der Welt. Diese Position solle man ausspielen, so Hayek. «Wir sollten unsere Kultur verteidigen und für unsere Ansichten kämpfen. Heute schaut uns die ganze Welt zu – und sieht: Die haben Angst.»

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