Darum gehts
- Trump erwägt Entlassung von Fed-Chef Powell
- Trump bezeichnet Powell als schrecklich, sehr dumm und mit niedrigem IQ
- Nächster Zinsentscheid der US-Notenbank ist für den 30. Juli angesetzt
Das Verhältnis zwischen dem amerikanischen Notenbankchef Jerome Powell (72) und Donald Trump (79) ist schon lange zerfahren. Der US-Präsident hofft schon seit längerem, dass der Fed-Boss die Zinsen senkt. Powell seinerseits geht auf die Wünsche von Trump aber nicht ein. Darum musste er sich auch schon einige üble Beleidigungen des Präsidenten anhören. Vor drei Wochen meinte Trump am Nato-Gipfel: «Ich finde, er ist schrecklich.» Powell sei «sehr dumm», für sein Amt habe er einen «sehr tiefen IQ».
Kein Wunder wird immer wieder spekuliert, ob Trump seinen Fed-Chef nicht bald vom Notenbank-Thron wirft. Die Gerüchte werden jetzt erneut angeheizt. Gemäss einem Regierungsvertreter soll Trump in einer Runde mit republikanischen Abgeordneten angedeutet haben, dass er Powell «wahrscheinlich bald» feuern werde.
Entlassungsbrief schon geschrieben
Einen konkreten Zeitplan gäbe es nicht, die Entlassung stehe aber unmittelbar bevor. Wie die «New York Times» berichtet, soll der US-Präsident bereits einen Entlassungsbrief für Powell entworfen und diesen während des Treffens gezeigt haben.
Wenige Stunden nach dem Treffen dementiert Trump die neuen Gerüchte bereits wieder. «Wir haben nicht vor, das zu tun», sagte er am Mittwoch. «Es ist höchst unwahrscheinlich.» Gleichzeitig lässt er durchblicken, dass jedes Szenario möglich sei. Denn Powell sei «schlecht für das ganze Land».
Ob Trump den Fed-Chef also wirklich bald feuert, weiss er wohl selbst noch nicht. Unklar bleibt auch, ob Trump Powell tatsächlich feuern darf. Rechtlich ist nicht abschliessend geprüft, ob ein Präsident den Notenbankchef entlassen kann.
Klar ist, dass das Verhältnis angespannt bleibt, solange Powell die Zinsen nicht senkt. Der nächste Zinsentscheid der US-Notenbank ist für den 30. Juli angesetzt.