120’000 Dollar in Reichweite
Bitcoin klettert auf Rekordhoch – auch dank Trump

Die wichtigste Kryptowährung ist mittlerweile fast 118’000 Dollar wert – so viel wie noch nie. Für das Bitcoin-Hoch gibt es verschiedene Gründe. Einige davon haben auch mit dem Mann im Weissen Haus zu tun.
Publiziert: 11.07.2025 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2025 um 12:00 Uhr
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Der Bitcoin ist aktuell über 117’000 Dollar wert.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Bitcoin-Wal verschiebt 80’000 Bitcoins nach 14 Jahren, Kryptomarkt im Hoch
  • Institutionelle Anleger treiben Bitcoin-Rally an, Kurs entkoppelt sich von Börsen
  • Bitcoin erreicht Rekordwert von 117’000 Dollar, Prognosen bis 150’000 Dollar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Die Kryptowelt diskutiert gerade heiss über einen sogenannten Bitcoin-Wal: also um einen Investor, der grosse Mengen an der wichtigsten Kryptowährung hält. Ein solcher ist gerade aufgewacht – nach 14 Jahren. 80’000 Bitcoins hat er vor einigen Tagen auf mehrere Wallets verschoben, nachdem sie lange Zeit unberührt herumgelegen hatten. Der Gegenwert: rund 9 Milliarden Dollar.

Es gibt dazu wilde Gerüchte. Einige mutmassen, dass ein Hacker dahinterstecken könnte. Oder ist es gar Satoshi Nakamoto, der mysteriöse Gründer des Bitcoins? Das alles sind reine Spekulationen. Wer der Bitcoin-Wal genau ist, bleibt im Dunkeln. Und doch zeigt die Geschichte: In der Kryptobranche ist gerade etwas los. Der Bitcoin hat zum dritten Mal in diesem Jahr einen neuen Rekord aufgestellt. Erstmals ist er mehr als 117’000 Dollar wert. Für das Kryptohoch, das schon länger anhält, gibt es mehrere Gründe – auch solche, die mit US-Präsident Donald Trump (79) zu tun haben.

Immer mehr Anleger sind dabei

Haupttreiber der Rally sind institutionelle Anleger, die vermehrt in Bitcoin investieren. Es gibt massive Kapitalzuflüsse in Bitcoin-ETFs. Und immer mehr börsenkotierte Unternehmen haben verstärkt Bitcoins in ihren Bilanzen. Das verknappt das Angebot der ältesten und führenden Kryptowährung. Denn im Gegensatz zu Währungen wie dem Schweizer Franken oder dem US-Dollar, welche die zuständigen Notenbanken theoretisch unbegrenzt drucken können, gibt es beim Bitcoin eine Obergrenze. Maximal 21 Millionen Stück soll es dereinst geben. Laut der Deutschen Bank sind bereit fast 90 Prozent davon im Umlauf.

Der Bitcoin ist mit einem Kursgewinn von über 25 Prozent seit Jahresbeginn deutlich besser unterwegs als die herkömmliche Wall Street. Gleiches gilt auch für verschiedene Stablecoins, die an den Dollar gebunden sind. Einige Analysten sind deshalb davon überzeugt, dass sich der Kryptomarkt zunehmend vom Börsengeschehen entkoppelt. Entsprechend selbstbewusst gibt sich die Branche. «Bitcoin ist längst kein Nischenasset mehr», sagte Eric Demuth (38), Co-Gründer von Bitpanda, Europas grösster Kryptobörse, Ende Mai zu Blick.

Trump-Briefe und Zinsprognosen schüren Hoffnung

Das aktuelle Bitcoin-Hoch hat aber auch mit dem Mann im Weissen Haus zu tun – etwa mit seiner jüngsten Welle an neuen Zoll-Briefen, die er in alle Welt verschickt. Bisher aber nicht an die Schweiz. Und auch nicht an die Europäische Union. Es gibt aber Gerüchte, wonach ein Deal zwischen den USA und der EU kurz bevorsteht. Kommt ein solches Abkommen zustande, wäre das eine Entspannung im Streit zwischen den beiden Wirtschaftsmächten. Viele Bitcoin-Anleger hoffen genau darauf – und treiben so den Preis in die Höhe.

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Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.

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Ein positives Signal für tiefere Zinsen gab es zuletzt auch von der US-Notenbank. Aus den am Mittwoch publizierten Protokollen der Fed geht hervor, dass die meisten Notenbank-Vertreter mit Zinssenkungen bis Ende Jahr rechnen. Gehen die Zinsen zurück, macht das zinslose Anlageprodukte wie den Bitcoin interessanter. Gleichzeitig wäre das zum Gusto des selbst ernannten Kryptopräsidenten Trump, der seit seinem Antritt auf tiefere Zinsen drängt – bisher erfolglos. Was Trump schon mehrfach dazu veranlasst hat, Fed-Chef Jerome Powell (72) mit Beleidigungen einzudecken.

Gehts bis auf 150’000 Dollar hoch?

Bitcoin bleibt eine volatile Angelegenheit. Kurzfristige Gewinne sind genauso möglich wie schnelle Verluste. In der Branche geht man aber davon aus, dass das Bitcoin-Hoch anhalten wird. Das Zürcher Krypto-Start-up 21Shares prognostizierte im Mai, der Bitcoin-Kurs könnte bis Ende Jahr bis auf 138’500 Dollar klettern. Noch optimistischer ist das ebenfalls in Zürich beheimatete Kryptounternehmen House of Satoshi, das für dieses Jahr das Bitcoin-Kursziel von 150’000 Dollar herausgegeben hat. Zumindest von der 120’000-Dollar-Schwelle ist Bitcoin nicht mehr weit weg.

Keine Empfehlung für Anleger

Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.

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