Imperium des US-Präsidenten
Wie Donald Trump mit seinem Amt gerade Milliarden verdient

So reich wie jetzt war US-Präsident Donald Trump wohl noch nie. Die Söhne ziehen erfolgreich die Fäden bei seinem Immobilien-Imperium. Der wahre Goldesel sind aber seine Krypto-Geschäfte. Kritik an Interessenkonflikten prallen an ihm ab. Ein Überblick.
Publiziert: 28.06.2025 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2025 um 20:58 Uhr
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Donald Trump versteht es, sein Amt finanziell zu vergolden.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Trump verzichtet auf Präsidentengehalt, profitiert aber von Geschäftsexpansion
  • Trump Organization erschliesst neue Märkte, darunter Immobilien und Kryptowährungen
  • Trumps Vermögen beträgt 7,7 Milliarden Dollar, mit steigender Tendenz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Donald Trump (79) gibt sich selten bescheiden. Und er liebt Geschäfte, die für ihn vorteilhaft sind. Darum ist es bemerkenswert, dass er auf das Präsidentengehalt von 400'000 Dollar pro Jahr verzichtet – wie bereits in seiner ersten Amtszeit. Zumindest versprach er das im Dezember 2024 in einem Interview mit dem TV-Sender NBC. Sein Lohnverzicht bedeutet aber nicht, dass der US-Präsident keinen Profit aus Rückkehr ins Weisse Haus schlägt – im Gegenteil.

Die Trump Organization ist auf Expansionskurs. Und setzt dabei auf die Strahlkraft, die Trump als US-Präsident hat. «Wir sind zurzeit die heisseste Marke der Welt», zitierte kürzlich das «Wall Street Journal» Sohn Eric Trump (41), der zusammen mit Bruder Donald Trump Junior (47) beim Firmen-Imperium des Vaters die Fäden zieht. Das Ergebnis Trump dürfte reicher sein als je zuvor: Das US-Magazin «Fortune» gab sein Vermögen Mitte März mit 7,7 Milliarden Dollar an, mit steigender Tendenz.

Auch deshalb führen die Geschäftsaktivitäten regelmässig zu Kritik, dass Trump seine privaten Geschäftsinteressen nicht ausreichend von seinem Amt trenne. Doch der Präsident hat dafür kein Gehör, seine Organisation erschliesst unbeeindruckt neue Märkte. Blick stellt Trumps Business vor.

Immobilen – seit Jahrzehnten festes Standbein

Einen Namen in der amerikanischen Geschäftswelt machte sich Trump als Immobilienmogul. Bestens bekannt sein dürfte der 1983 eröffnete Trump Tower in New York, wo die Trump Organization ihren Hauptsitz hat. Das Immobiliengeschäft ist auch weiterhin die tragende Säule. Eine, die immer globaler abgestützt ist, neuerdings mit Hauptaugenmerk auf den Nahen Osten.

Laut einer Recherche des «Wall Street Journal» hat die Organisation zwölf neue Bauprojekte bekannt gegeben, seit Trump im November 2024 die US-Wahlen für sich entschieden hat – die Hälfte davon in Saudi-Arabien, Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dazu gehört etwa das Milliarden-Projekt für ein Luxushotel in Dubai. Derzeit umfasst das Immo-Imperium laut der offiziellen Webseite unter anderem 20 Golfplätze, 11 Hotels und 6 Anwesen – darunter Mar-a-Lago in Florida, wo sich Trump regelmässig eine Auszeit gönnt.

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Kryptos – schnell verdiente Milliarden

Spätestens während seines Wahlkampfs entdeckte Trump die Welt der Kryptowährungen für sich. Immer wieder pries er sich als erster Bitcoin-Präsident an. Die digitalen Währungen sind für den US-Präsidenten mittlerweile die lukrativste Einnahmequelle. Seine Krypto-Beteiligungen sollen bereits fast 40 Prozent seines Vermögens ausmachen – 2,9 Milliarden Dollar, wie der TV-Sender CBS im Mai berichtete.

Sein Krypto-Vermögen basiert auf den Kursgewinnen mit seinem Memecoin sowie jenem seiner Frau Melania Trump (55). Dazu sind Trump und seine beiden Söhne laut US-Medien stark beteiligt an der Krypto-Firma World Liberty Financial (WLF), die im Oktober 2024 gegründet wurde. Die Firma MGX aus Abu Dhabi investierte laut Reuters 2 Milliarden Dollar in WLF-Stablecoins USD1, um damit bei der Krypto-Börse Binance einzusteigen.

Telekom-Markt – ein goldenes Trump-Handy

Die Trump Organization entdeckt nun auch neue Märkte für sich. Jüngstes Beispiel: der geplante Einstieg in die Telekommunikationsbranche. Unter dem Namen Trump Mobile ist ein eigenes Mobilfunknetz sowie ein Smartphone aus US-Produktion vorgesehen. Auf der Website dazu gibt es bereits Symbolbilder zum Handy. Natürlich ist es golden. Und es soll 499 Dollar kosten. Das Mobilfunk-Abo gibt es für 47.45 Dollar pro Monat, so der Plan. Eine Anlehnung an Trump als 45. und 47. Präsident der Vereinigten Staaten. 

Mit einem eigenen Mobilfunkunternehmen konkurriert Trump direkt mit Branchenriesen wie Verizon, AT&T und T-Mobile. Und das in einem Markt, der stark reguliert ist von Behörden, auf die der US-Präsident exekutive Macht ausüben kann.

Merchandising – Fanartikel für seine Anhänger

Trump ist ein Merch-Präsident. Quasi im Vorbeigehen wandelt er seine Berühmtheit in Geld um. Er gibt seinen Namen für so ziemlich alles hin, mit dem seine Anhängerschaft ihre Unterstützung ausdrücken können – vom «Trump 2028»-Käppi über Parfüms und goldene Sneaker bis zu Golfhandschuhen und Luxusuhren für 100'000 Dollar. 

Selbst vor dem Buch Gottes schreckt der US-Präsident nicht zurück. Für seine persönlich unterschriebene Bibel «God Bless the USA.» verlangte er 1000 Dollar – obwohl er sie in China zum Tiefstpreis herstellen liess. Ein Geschäft mit Mega-Marge. Also eines, ganz nach dem Gusto von Trump.

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