Darum gehts
- Rom führt Zwei-Euro-Eintrittsgebühr für Trevi-Brunnen ein
- Für Einheimische bleibt der Eintritt kostenlos
- Mehreinnahmen sollen touristisches Angebot verbessern
Zuerst Venedig, jetzt Rom: Für Touristen der Hauptstadt Italiens wird ein Besuch bald teurer. Die Metropole führt per 7. Januar 2026 eine Eintrittsgebühr von zwei Euro pro Person für ihren historischen Fontana di Trevi ein, wie die italienische Tageszeitung «Corriere della Sera» berichtet.
Der 263 Jahre alte Brunnen des Künstlers Nicola Salvi gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Landes: Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden mehr als 5,3 Millionen Besucher gezählt.
Zu fast jeder Tages- und Nachtzeit ist der Bereich um den Monumentalbrunnen überfüllt. Vor gut einem Jahr beschränkte die Stadt Rom deshalb bereits die Anzahl zugelassener Personen: Maximal 400 Besucher dürfen sich auf der vorgelagerten Piazza und am Wasserbecken tummeln.
Für Einheimische bleibt Eintritt gratis
Ab Januar werden am Trevi-Brunnen zwei getrennte Zugänge errichtet: einer für Römer, einer für Touristinnen und Touristen. Denn für Einheimische soll der Zugang weiterhin kostenlos bleiben. Ziel der Massnahme sei es, den grössten Brunnen Roms zu schützen, sagte der Tourismusbeauftragte Alessandro Onorato (42) gegenüber italienischen Medien.
Durch die neu eingeführte Gebühr rechnet die Stadtverwaltung mit Mehreinnahmen von rund 20 Millionen Euro (umgerechnet 18,7 Millionen Franken) pro Jahr. Die Einnahmen aus dem Eintrittsgeld sollen in die Verbesserung des touristischen Angebots und der Serviceleistungen fliessen, erklärte Onorato. Wer seine kostbaren Euromünzen lieber aufsparen will, um sie rücklings über die Schulter in den Brunnen zu werfen – so, wie es die Tradition vorschreibt – kann die Gebühr auch mit der Kreditkarte bezahlen.
Gebühr für ein Selfie gibts auch in der Schweiz
Ein ähnliches Prinzip kennt man auch hierzulande: Die Berner Gemeinde Iseltwald hat 2023 eine Fünf-Franken-Gebühr für einen Besuch auf ihrem Steg am Brienzersee eingeführt. Denn: Auf dem Steg gibt es eine Szene in der koreanischen Netflix-Hit-Serie «Crash Landing on You» – was Tausende asiatische Touristen dazu veranlasst, ins beschauliche Dörfchen zu reisen und auf dem Steg mit wunderschönem Ausblick Selfies zu schiessen.
Mit dem Trevi-Brunnen kann es Iseltwald allerdings nicht aufnehmen: Für das Jahr 2024 hat die Gemeinde Einnahmen von 100'000 Franken durch das eingebaute Drehkreuz budgetiert.
Venedig hat bereits eine Million eingenommen
Auch Venedig ist sehr zufrieden mit der Eintrittsgebühr. Tagesbesucher müssen dort 5 Euro bezahlen. Das hat Venedig in einer ersten elftägigen Testphase im Frühling 2024 knapp eine Million Euro eingebracht.
Die Stadt will deshalb auch künftig Eintritt verlangen – allerdings keine 5 Euro mehr, sondern bis zu doppelt so viel! Seit Anfang dieses Jahres kostet der Besuch in der Lagunenstadt an der Adria an besonders kritischen Tagen mit vielen Besuchern bis zu 10 Euro.