Darum gehts
- Neues digitales Reservierungssystem für Liegestühle auf Mallorca sorgt für Ärger
- Hotels reservieren grosse Kontingente, erschwert Buchung für Individualreisende
- Preise variieren: 18 Euro für Standardset, über 50 Euro für Premium-Angebote
Spontan in den Mallorca-Ferien ans Meer gehen und auf einem Liegestuhl entspannen? Das ist vielerorts auf der Insel nicht mehr möglich! Ein neues digitales Reservierungssystem von Liegestühlen sorgt bei den Malle-Touristen für Stunk, wie «Bild» berichtet.
Demnach setzen immer mehr Gemeinden auf Online-Buchungssysteme für Liegestühle. Das System ist laut dem Bericht bereits an beliebten Stränden von Orten wie Calvà, Alcúdia und Santa Ponça etabliert. Das funktioniert so: Gäste können über Plattformen wie «Beach Manager» Liegen im Voraus buchen – inklusive Zeitfenster und Standort. Ohne Reservierung werden die Gäste hingegen abgewiesen, selbst wenn Liegen frei sind.
Bis zu 50 Euro pro Tag
Blick hat sich die Preise von «Beach Manager» angeschaut: An den meisten Stränden kostet ein Set aus zwei Liegen und einem Sonnenschirm 19.50 Euro pro Tag. Wer es etwas exklusiver mag und noch Extras wie Matratzen für die Liege und Schliessfächer dazubucht, landet schnell auf einer doppelt so hohen Summe.
Was Einheimischen besonders sauer aufstösst: Hotels reservieren gerne grosse Kontingente in bester Lage. Dies mache es für Individualreisende schwierig, Plätze in der ersten Reihe zu bekommen, so die Kritik. Die Buchungsportale seien oft nur nachts aktiv, was die Flexibilität weiter einschränke.
Knausrige Touristen
Die Sommerferien auf Mallorca sorgten bereits im Juli für Schlagzeilen. Viele Geschäfte auf der Insel klagten in der Hochsaison über Gäste, die kaum Geld ausgeben. Die sogenannten «Diesel-Touristen» würden einfach viel herumlaufen, aber nur wenig Geld ausgeben.
Bei den Beizern war gar vom schlechtesten Sommer seit der Corona-Pandemie die Rede. Der Gäste-Rückgang liege im Schnitt bei 6 Prozent. In Orten wie Sóller, ein Städtchen im Nordwesten der Insel, das sehr stark über den Massentourismus klagte, lassen die Touristen sogar bis zu 40 Prozent weniger Geld liegen.