Horror-Unfälle und panische Eltern
Tesla hat massive Probleme mit elektrischen Türgriffen

Teslas versenkbare Türgriffe sind nach Unfällen ein Sicherheitsrisiko. Zuletzt starben in Deutschland ein Vater und seine beiden Kinder. Jetzt reagiert der Autobauer. Er will die Öffnungsmechanismen verbessern, um im Notall einen leichteren Zugang zu ermöglichen.
Publiziert: 10:24 Uhr
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Aktualisiert: 11:18 Uhr
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Tesla setzt auf Türgriffe, die sich elektrisch versenken lassen.
Foto: PD

Darum gehts

  • Tesla hat Probleme mit elektrischen Türgriffen, die sich bei Unfällen nicht öffnen lassen
  • Chefdesigner plant Kombination von elektronischer und mechanischer Schliesstechnik für intuitivere Öffnung
  • US-Behörde untersucht neun Fälle von Türproblemen beim Tesla Model Y 2021
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Neues Ungemach für Tesla. Der US-Autobauer von Elon Musk (53) hat Probleme mit den elektrischen Türgriffen seiner edlen Stromer. Die Griffe lassen sich versenken. Das ist gut punkto Luftwiderstand und sieht chic aus. Aber auch gefährlich, weil sich die Türen im Falle eines Unfalls nicht von aussen öffnen lassen.

Zuletzt kam es im Ruhrgebiet in Villigst (D) zu einem Drama mit einem 1020-PS-Tesla. Ein Mann und zwei Kinder starben in einem Model S Plaid, weil sie im brennenden Wagen eingeklemmt waren. Die Retter konnten die Türen nicht öffnen. Fällt die Stromversorgung nach einem Crash aus, funktionieren die Türgriffe nicht mehr; immer wieder ein Problem bei Unfällen mit Teslas.

Eltern schlagen Scheiben ein

Auch auf dem Heimatmarkt hat Tesla Knatsch mit den Türen. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA leitete diese Woche eine Untersuchung zu Problemen mit Türschlössern bei Teslas Kompakt-SUV Model Y des Modelljahres 2021 ein. Es geht zum Beispiel um Situationen, in denen Eltern nach der Ankunft am Zielort ausstiegen – und dann die Türen nicht öffnen konnten, um Kinder vom Rücksitz zu holen. In vier der neun Fälle in der Untersuchung schlugen sie die Scheiben ein.

Jetzt droht ein Rückruf – Tesla reagiert. Und will dafür sorgen, dass sich die Türschlösser der Elektroautos in Notsituationen leichter öffnen lassen. Die Idee, die elektronische und die mechanische Schliesstechnik an einem Knopf zu kombinieren, «ergibt eine Menge Sinn», sagte Teslas Chefdesigner Franz von Holzhausen in einem Podcast des Finanzdienstes Bloomberg. Damit könnten Türen von Insassen «in Paniksituationen» intuitiver geöffnet werden, erklärte er. «Das ist etwas, woran wir arbeiten.»

Nach Unfall Hebel oder Seile suchen

Tesla entschied sich schon bei der Entwicklung mehrerer millionenfach verkaufter Modelle, die auch auf Schweizer Strassen unterwegs sind, für versenkbare Türgriffe aussen und einen Knopf zur Öffnung innen. Die Türen vom Model S oder dem Model Y werden unter normalen Umständen elektrisch geöffnet.

Fällt aber die Stromversorgung zum Beispiel bei einem Unfall aus, müssen Insassen mechanische Türöffner wie Hebel oder Seile finden und betätigen. Von Modell zu Modell unterschiedlich können sie sich hinter Türverkleidungen oder unterhalb von Sitzen befinden. Helfer bei mehreren Unfällen mit Fahrzeugbränden berichteten von Problemen, zu den Insassen zu gelangen.

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