Darum gehts
- Fisker, Tesla-Rivale, geht Konkurs. Betreibungsamt Zürich versteigert 16 Fisker Ocean
- Henrik Fisker wollte mit nachhaltigem Design den E-Auto-Markt aufmischen
- Auktion startet bei 8000 Franken, deutlich unter dem Neupreis von 65'900 Franken
Wer heute einen Fisker fährt, der fällt auf! Während gefühlt an jeder Ecke ein Tesla steht, sind die Modelle des grossen Tesla-Rivalen Exoten. Gerade einmal 13'000 Stück wurden weltweit verkauft. Auf Schweizer Strassen sind nur 100 Fahrzeuge zugelassen. Dabei hatte Gründer und Automobildesigner Henrik Fisker (60) grosse Pläne mit dem US-Elektroautobauer mit Sitz in Manhatten Beach bei Los Angeles.
Er wollte mit coolem Design und nachhaltigen Materialien den Markt aufmischen. Und Elon Musk (53) und Tesla den Schneid abkaufen. Doch die Fisker-Geschichte nahm im Juni 2024 ein bitteres Ende, die Firma ging Konkurs.
568 PS und 700 Kilometer Reichweite
Schweizer Fans können aber aufatmen. Das Betreibungsamt der Stadt Zürich versteigert derzeit 16 Fisker Ocean. Die Fahrzeuge stammen aus der Konkursmasse der Fisker Switzerland Sales GmbH mit Sitz in Zürich. Einige Autos waren noch nie zugelassen, sind fabrikneu und entsprechend rar. Andere haben bereits zwei Jahre auf dem Buckel, waren als Vorführwagen zugelassen. In Top-Zustand sind die SUV mit 568 PS und einer Reichweite von 700 Kilometern alle.
Und: Der Preis ist heiss! 8000 Franken sind vom Betreibungsamt ausgerufen. Das ist nur ein Bruchteil des Neupreises. Mindestens 65'900 Franken musste noch vor kurzem bezahlen, wer sich einen Fisker vors Haus stellen wollte. Die Auktion läuft noch bis am übernächsten Sonntag, 14. September. Für einzelne Fahrzeuge liegen bereits 16 Gebote vor, andere warten noch auf den ersten Interessenten.
Privatfehde mit Elon Musk
Henrik Fisker bezeichnete den E-SUV Ocean einst unbescheiden als «das nachhaltigste Auto der Welt» und die Bedienoberfläche als die «weltbeste». Noch nie habe sich ein SUV besser angefühlt als seiner. Den mit viel Herzblut geführten Kampf gegen Tesla hat der begnadete Designer – er schuf unter anderem Stil-Ikonen wie den BMW Z8 oder den Aston Martin DB9 – verloren.
Unvergessen ist sein offen ausgetragener Streit mit Elon Musk, als Fisker für Tesla ein Modell konzipieren sollte. Im April 2008 wurde Fisker von Tesla wegen Industriespionage verklagt. Musk behauptete, dass Fisker den Auftrag nur angenommen habe, um an geheime Informationen von Tesla zu gelangen. Die Gerichte haben damals Henrik Fisker geglaubt.