Darum gehts
- Nach Teslas Markteintritt in Indien wurden nur rund 600 Fahrzeuge bestellt, so viel wie der Konzern global in der ersten Jahreshälfte alle vier Stunden verkaufte
- Die massiv hohen Einfuhrzölle treiben den Preis eines Basismodells über die Schmerzgrenze der indischen Käufer
- Auch in der Schweiz läufts harzig: Im August wurden nur 276 Teslas zugelassen
Beim schwächelnden E-Auto-Hersteller Tesla gab es zuletzt vorsichtige Hoffnungen auf eine Kehrtwende. Jetzt folgt aber der nächste Dämpfer für den Grosskonzern von Tech-Milliardär Elon Musk (54): Teslas Markteintritt in Indien (Einwohnerzahl: 1,45 Milliarden) verlief gelinde gesagt holprig, wie «Bloomberg» berichtet. Seit dem Verkaufsstart Mitte Juli wurden nur rund 600 Fahrzeuge bestellt, was deutlich unter den Erwartungen liege, so Insider gegenüber dem Nachrichtenportal.
Zum Vergleich: Die Zahl entspricht ungefähr der Fahrzeugmenge, die Tesla in der ersten Jahreshälfte 2025 weltweit alle vier Stunden ausgeliefert hat. Das Unternehmen plane nun, dieses Jahr noch 350 bis 500 Fahrzeuge nach Indien zu liefern. Eine erste Lieferung aus der chinesischen Stadt Shanghai soll Anfang September eintreffen.
Ein Tesla ist für Inder unerschwinglich
Hauptgrund für die verhaltene Nachfrage sind die hohen Einfuhrzölle, die den Preis für das günstigste Tesla-Modell in Indien auf über 6 Millionen Rupien (umgerechnet 54'746 Schweizer Franken) treiben. Laut Daten des Informationsdienstleisters Jato Dynamics liegt die Schmerzgrenze der indischen Bevölkerung beim Kauf eines E-Autos bei 2,2 Millionen Rupien.
Tesla-Chef Musk hatte laut dem Nachrichtenportal darauf gesetzt, dass sein ehemaliger Verbündeter Donald Trump (79) die indischen Einfuhrzölle mit der Zeit wieder senken würde. Falsch gedacht: Spätestens nach der 50-Prozent-Klatsche, die Trump Anfang August auf indische Exporte verhängte, erscheint das Szenario zunehmend unwahrscheinlich.
Schweizer haben keine Lust auf Tesla
Schweizer Autofahrer und Autofahrerinnen scheinen sich dieses Jahr von Tesla abgewendet zu haben: So brachen die Verkäufe im Februar 2025 im Vorjahresvergleich um 66,6 Prozent ein. Gleiches im März.
Im Juli dann die Überraschung: Erstmals seit Langem legte der Konzern bei den Verkäufen in der Schweiz wieder zu. Insgesamt wurden 426 neue Fahrzeuge immatrikuliert, ein Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Juli 2024. Im August bestätigt sich dann wieder der Abwärtstrend: Nur 276 neue Tesla-Einheiten wurden zugelassen, wie ein Blick in die neusten Verkaufszahlen von Auto Schweiz zeigt.