Darum gehts
- EU plant Gegenzölle auf US-Waren im Handelsstreit mit den USA
- Neues Treffen zwischen EU-Handelskommissar und US-Handelsminister am Mittwochnachmittag geplant
- EU bereitet Zölle auf US-Waren im Wert von 100 Milliarden Euro vor
Im Zollstreit mit den USA lässt die EU die Muskeln spielen. So plant die EU, sofort auf die US-Zölle von 30 Prozent mit Gegenzöllen in der gleichen Höhe zu antworten, berichtet Bloomberg mit Verweis auf anonyme Quellen. Die Zölle der EU sollen amerikanische Waren im Wert von 100 Milliarden Euro treffen, sollte US-Präsident Donald Trump (79) am 1. August seine Drohung mit den Zöllen auf EU-Güter wahr machen.
Als Teil der ersten Welle von Gegenmassnahmen hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) zwei Listen in der Hinterhand. Die erste umfasst Zölle auf US-Waren wie Jeans und Töffs im Wert von 21 Milliarden Euro. Sie ist bereits bewilligt, derzeit aber ausgesetzt.
Ein zweites Paket beinhaltet Gegenzölle auf amerikanische Produkte im Wert von 72 Milliarden Euro. Diese Liste fasste die EU ins Auge, nachdem Trump erhöhte Zölle von 30 Prozent angekündigt hatte. Die Europäische Union will diesen Tarif nun umsetzen. Es geht um Zölle auf US-Klassiker wie Autos, Flugzeuge und Whiskey.
Neues Treffen an diesem Nachmittag
Noch aber bleibt beiden Seiten etwas Zeit, um sich doch noch auf einen Deal zu einigen. Dafür will EU-Handelskommissar Maros Sefcovic (58) am Mittwochnachmittag erneut mit US-Handelsminister Howard Lutnick (64) sprechen. Im Anschluss werde die Kommission die 27 Mitgliedsländer über den Stand der Verhandlungen informieren, teilte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch mit. Die EU hofft also weiterhin, mit Trump einen Kompromiss finden zu können, bevor am 1. August die Frist abläuft.
Sowohl auf Beamten- als auch auf politischer Ebene gebe es «intensive Kontakte», sagte ein Sprecher der EU-Kommission. US-Präsident Trump selbst hatte am Dienstagabend (Ortszeit) gesagt, die Europäer würden am Mittwoch «vorstellig werden» – ohne weitere Details zu nennen.