Zölle von 30 Prozent
Donald Trump verhängt Zoll-Hammer gegen EU

US-Präsident Donald Trump verschickt am Samstag erneut Zollbriefe. Dieses Mal gerät die EU unter den Hammer: Auf Importe aus der EU will er vom 1. August an einen Zoll in Höhe von 30 Prozent erheben.
Publiziert: 14:36 Uhr
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Aktualisiert: 19:49 Uhr
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Donald Trump verhängt Zölle von 30 Prozent gegen die EU.
Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa

Darum gehts

  • Trump verhängt 30 Prozent Zölle gegen die EU und Mexiko
  • Mexiko wird für unzureichende Massnahmen gegen Drogenkartelle kritisiert
  • Brasilien leidet unter einem Strafzoll von 50 Prozent
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Donald Trump (79) wirft gerade wie wild mit Zoll-Briefen um sich – auch am Wochenende. Am Samstag liess der US-Präsident seinen Zollhammer auf die EU niedersausen. Das Verdikt: Zölle von 30 Prozent. Gültig ab dem 1. August, wie es im Brief an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) heisst. 

Das ist eine grosse Überraschung: Bisher war man davon ausgegangen, dass ein Deal zwischen den USA und der EU kurz bevorsteht. Noch am Dienstag hatte Trump verkündet: «Wir sind wahrscheinlich zwei Tage davon entfernt, ihnen einen Brief zu schicken. Wir sind im Gespräch mit ihnen. Ich möchte nur, dass Sie wissen, dass ein Brief ein Deal bedeutet.»

Copy and Paste auch bei Brüssel-Brief

Statt eines Deals gibt es nun die komplette Abstrafung: Der US-Präsident legt bei den Zöllen gegen die EU noch einen obendrauf. Bisher hätten Zölle von 20 Prozent gegolten. Was auffällt: Der Brief an die EU entspricht dem Inhalt, den auch die anderen Länder bisher bekommen haben. Copy and Paste im Weissen Haus. Auch für den Brief an Brüssel!

Derzeit gelten auf Waren aus der EU verschiedene US-Importabgaben. Aktiv ist ein Basiszoll von 10 Prozent. Ebenfalls bestehen Strafzölle von 25 Prozent auf Autos und Fahrzeugteile und Zölle von 50 Prozent auf Aluminium und Stahl. Die beiden letztgenannten Zölle sind weltweit gültig. Bisher hat die EU zwar schon mehrfach Gegenmassnahmen angedroht, aber noch keine umgesetzt.

Auf Trumps Zollhammer reagiert von der Leyen mit mahnenden Worten: «Ein Zoll von 30 Prozent auf EU-Ausfuhren würde Unternehmen, Verbrauchern und Patienten auf beiden Seiten des Atlantiks schaden», so die EU-Kommissionspräsidentin auf X. Die EU werde weiter auf eine Einigung bis zum 1. August hinarbeiten. Und weiter: «Gleichzeitig sind wir bereit, die Interessen der EU auf der Grundlage verhältnismässiger Gegenmassnahmen zu wahren.»

Mexiko bekommt 30 Prozent aufgebrummt

Einen Brief mit spezifischem Inhalt hat dafür Mexiko erhalten. Sein südliches Nachbarland straft Trump mit Zöllen von ebenfalls 30 Prozent ab. Als Grund nennt der US-Präsident, dass Mexiko im Kampf gegen die Drogenkartelle versage. «Was Mexiko bisher getan hat, ist nicht genug», so Trump. Die Kartelle würden die USA weiterhin in einen «Spielplatz für Drogenhandel» verwandeln wollen. «Das kann ich nicht zulassen.» 

Mexiko befindet sich im Fokus von Trump, seit dieser im Februar seine zweite Amtszeit angetreten hat. Mehrfach hat der US-Präsident dem Land von Präsidentin Claudia Sheinbaum (63) mit Zöllen gedroht – wegen der Drogen und den Migranten, die laut Trump vom Süden her in die USA kommen würden. Als Reaktion hat Mexiko deshalb die Grenzkontrollen stark erhöht. Dem US-Präsidenten scheint das aber nicht zu reichen.

Keine Klarheit für Schweiz

Wie hoch die Zölle für die Schweiz ausfallen, ist nach wie vor nicht bekannt. Aber auch hierzulande sollen die neuen US-Zölle ab dem 1. August greifen – ausgerechnet am Schweizer Nationalfeiertag. 

Es zeigt sich: Die Briefe aus Washington sind nicht immer ein gutes Zeichen. Das hat jetzt die EU zu spüren bekommen. Besonders unter dem Zollhammer leidet Brasilien mit einem Strafzoll von 50 Prozent! Im Brief macht Trump seinem Unmut gegen das Land Luft und kritisiert unter anderem die «Hexenjagd» der Regierung gegen den ehemaligen konservativen Präsidenten Jair Bolsonaro (70).

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