Das bewirken Strafzölle
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In 90 Sekunden erklärt:Das bewirken Strafzölle

Erste Europäer erhalten Post
Trump veröffentlicht Zoll-Briefe – Schweiz noch nicht erwähnt

Donald Trump verhängt Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Japan, Südkorea und Malaysia. Auch anderen Ländern wie Südafrika sowie ersten Europäern droht er. Die Schweiz erwähnt der US-Präsident noch nicht. In Bern wartet man gespannt auf Post aus dem Weissen Haus.
Publiziert: 18:28 Uhr
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Aktualisiert: vor 32 Minuten
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US-Präsident Donald Trump verhängt Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Japan und Südkorea.
Foto: DPA

Darum gehts

  • Trump verhängt Strafzölle auf ausländische Waren
  • Trump droht mit weiteren Zöllen bei Gegenmassnahmen
  • Erste Briefe für europäische Länder: Serbien (35 Prozent) und Bosnien und Herzegowina (30 Prozent)

  • Malaysia und Kasachstan mit 25 Prozent, Südafrika 30 Prozent, Thailand 36 Prozent
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Das grosse Zoll-Zittern für die Schweiz geht weiter. Donald Trump (79) lässt die Katze aus dem Sack – als Erstes tauchten am Montagabend Informationen zu den Zoll-Briefen an Japan und Südkorea auf. Waren aus den beiden Ländern werden mit 25-Prozent-Zöllen belegt. Das waren bereits die Strafzölle, die Trump an seinem «Liberation Day» am 2. April erlassen hatte. Ab 1. August müssen beide Länder nun endgültig diesen Strafzoll bezahlen, so der US-Präsident.

Brisant: Trump droht Südkorea und Japan in den Briefen explizit mit weiteren Strafzöllen, sollten sie Gegenmassnahmen ergreifen. «Sollten Sie sich aus irgendeinem Grund entscheiden, Ihrerseits Zölle zu erhöhen, so wird dieser Betrag zu unseren 25 Prozent hinzuaddiert», schreibt der US-Präsident.

Auch Malaysia und Kasachstan werden mit Strafzöllen von 25 Prozent belegt. In dem Brief an Südafrika schreibt Trump von 30 Prozent und für Laos sowie Myanmar, verhängt er 40 Prozent. Die Schweiz hat er in seinen Truth-Social-Posts bisher nicht erwähnt. Als erste europäische Länder erhielten Serbien sowie Bosnien und Herzegowina die Briefe. Beide sind keine EU-Mitglieder.

Die Zölle im Überblick

LandHöhe Strafzoll
Japan25%
Südkorea25%
Malaysia25%
Kasachstan25%
Südafrika30%
Laos40%
Myanmar40%
Tunesien25%

Bosnien und Herzegowina

30%
Indonesien32%
Bangladesch35%
Serbien35%
Kambodscha36%
Thailand36%

«Erhebliche Bedrohung für unsere Wirtschaft»

«Ab 1. August 2025 werden die USA einen Zoll von nur 25 Prozent auf alle japanischen Produkte erheben, die in die Vereinigten Staaten eingeführt werden – zusätzlich zu bestehenden sektoralen Zöllen», schreibt Trump dem japanischen Premier Shigeru Ishiba (68). «Bitte verstehen Sie, dass diese Zölle notwendig sind, um die vielen Jahre der Zoll- und Handelsbarrieren Japans auszugleichen, die zu diesen untragbaren Handelsdefiziten gegenüber den Vereinigten Staaten geführt haben. Dieses Defizit ist eine erhebliche Bedrohung für unsere Wirtschaft und – in der Tat – für unsere nationale Sicherheit!»

Auffallend: Trump macht es sich beim Schreiben seiner Briefe einfach. Die genau gleichen Worte richtet Trump auch an Lee Jae Myung (61), Präsident von Südkorea, sowie alle übrigen Adressaten. Copy and Paste im Weissen Haus!

Noch kein Brief im Bundeshaus

Trump rechtfertigt die Zölle: «Wir haben über Jahre hinweg über unsere Handelsbeziehungen mit Japan diskutiert und sind zum Schluss gekommen, dass wir uns von den langjährigen und sehr hartnäckigen Handelsdefiziten verabschieden müssen, die durch Japans Zoll-, Nichtzoll-Politiken und Handelsbarrieren entstanden sind. Unsere Beziehung war leider alles andere als wechselseitig.»

Ob in Bern bald ein ähnliches Schreiben im Briefkasten liegt, ist derzeit unklar. Die Spannung ist gross. Trump wird in den kommenden Stunden wohl Brief für Brief auf Truth Social posten. Weitere Briefe sollen folgen. «Habt ein Auge auf Truth Social», sagt eine Sprecherin des Weissen Hauses kurz nach 19 Uhr Schweizer Zeit. 

Gegen aussen gibt sich die zuständige Finanzministerin Karin Keller-Sutter (61) aber optimistisch, die drohenden Zölle von 31 Prozent mit einem Deal abwenden zu können. Vorletzte Woche hat sie mit ihrem US-Amtskollegen Scott Bessent (62) telefoniert: «Er war der Meinung, dass wir sehr nahe dran sind.» Und in einem Interview mit Blick betonte Keller-Sutter, mit Trump ein «völlig normales» Telefonat geführt zu haben: «Ich fand offensichtlich den Zugang zu ihm. Er stellte viele Fragen und war sehr interessiert an der Schweiz.»

+++ Update folgt +++

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