Darum gehts
- Trump kündigt 30 Prozent Zölle auf EU-Exporte an, EU-Führung reagiert
- EU-Spitzenpolitiker kritisieren Trumps Ankündigung und drohen mit Gegenmassnahmen
- Ab 1. August sollen EU-Staaten 30 Prozent Zölle zahlen
Am Samstag liess US-Präsident Donald Trump (78) die Bombe platzen: EU-Staaten müssen ab dem 1. August 30 Prozent Zölle zahlen, kündigte der Republikaner an.
Ursula von der Leyen (66) reagierte prompt auf Trumps Zoll-Ankündigung. «Ein 30-prozentiger Zoll auf EU-Exporte würde Unternehmen, Verbraucher und Patienten auf beiden Seiten des Atlantiks schaden», so die EU-Kommissionspräsidentin. Man werde weiter auf eine Einigung bis zum 1. August hinarbeiten. «Gleichzeitig sind wir bereit, die Interessen der EU durch angemessene Gegenmassnahmen zu wahren.»
«Frankreich missbilligt die Ankündigung»
EU-Ratspräsident António Costa (63) sprang von der Leyen zur Seite. «Freier und fairer Handel fördert den Wohlstand, schafft Arbeitsplätze und stärkt die Lieferketten.» Trumps Ankündigung kritisierte Costa scharf: «Zölle sind Steuern. Sie heizen die Inflation an, schaffen Unsicherheit und hemmen das Wirtschaftswachstum.»
Man werde weiterhin «weltweit starke» Handelspartnerschaften aufbauen. Und weiter: «Die EU bleibt standhaft, vereint und bereit, unsere Interessen zu schützen. Sie unterstützt die Bemühungen von Präsidentin von der Leyen und der Kommission um eine faire Einigung mit den USA voll und ganz.»
Am Samstagabend äusserte sich auch der französische Präsident Emmanuel Macron (47): «Frankreich missbilligt ebenso entschieden wie der Präsident der Europäischen Kommission die Ankündigung.» Die Ankündigung erfolge nach «wochenlangen intensiven Verhandlungen» mit den USA. Man habe «in gutem Glauben» ein Angebot abgegeben. Macron forderte eine «Beschleunigung der Vorbereitung glaubwürdiger Gegenmassnahmen».
Reiche: Zölle treffen Unternehmen hart
Die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (51) hofft auf ein «pragmatisches Verhandlungsergebnis». Die angekündigten Zölle «würden die europäischen exportierenden Unternehmen hart treffen», erklärte Reiche am Samstag. «Es geht jetzt in der verbleibenden Zeit für die EU darum, pragmatisch eine Lösung mit den USA zu verhandeln, die sich auf die wesentlichen grossen Konflikt-Punkte konzentriert.»
Die EU-Kommission habe für diesen Verhandlungsansatz die Unterstützung Deutschlands, erklärte Reiche. Sie verwies zudem darauf, dass durch die angedrohten US-Zölle nicht nur die europäischen Exportunternehmen leiden würden. Diese hätten vielmehr auch «starke Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Verbraucher auf der anderen Seite des Atlantiks», erklärte Reiche. «Ein pragmatisches Verhandlungsergebnis muss schnell erreicht werden.»