Darum gehts
- WEF-Gründer Klaus Schwab unter Verdacht wegen Luxusreisen und unangemessener E-Mails
- Weiter gibt es Vorwürfe der Manipulation von Studienergebnissen und der Weitergabe vertraulicher Informationen
- Die Anwälte prüfen Reiseausgaben von 900'000 Franken
Gründer Klaus Schwab (87) und seine Frau Hilde (79) sollen Luxusreisen auf Kosten des World Economic Forum (WEF) gemacht haben. Nun liegt erstmals ein Betrag vor: Die Homburger-Anwälte prüfen Ausgaben von 900'000 Franken! Der Betrag läpperte sich über zehn Jahre zusammen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.
Aktuell läuft gegen Schwab und seine Frau eine Untersuchung. Ein Whistleblower erhebt schwere Vorwürfe gegen Schwab, der bis vor kurzem noch als Vorsitzender des Stiftungsrats tätig war. Am Ostermontag zwang ihn der Whistleblower zur grossen Überraschung der Öffentlichkeit zum Rücktritt. Kurz darauf leitete das WEF die externe Untersuchung durch die Homburger-Anwälte ein.
Nun liegen der «SonntagsZeitung» vorläufige Untersuchungsergebnisse vor: Neben den grosszügigen Reisespesen soll Schwab anzügliche E-Mails an jungen WEF-Mitarbeiterinnen geschickt haben. Näher geht die Zeitung jedoch nicht auf diesen Vorwurf ein.
Manipulation von Studien
Doch Schwab soll Studienergebnisse manipuliert haben: Das WEF erstellt regelmässig Studien, wie etwa den «Global Competitiveness Report» (GCR). Schwab soll unter anderem Zwischenergebnisse an den Regierungsvertreter eines arabischen Landes weitergegeben haben. Der WEF-Gründer soll auch Anpassungen der Ergebnisse verlangt haben, heisst es im Artikel weiter.
Auch als Indien im GCR 20 Plätze verlor, soll Schwab eingegriffen haben – stattdessen müsse man die gute Beziehung zu Indien pflegen. Seit 2021/22 wurde der Bericht nicht mehr publiziert.
Anfang Juli hiess es, Schwab werde in fast allen Punkten entlastet. Einzig im Bereich der Manipulation von Studien sei die Untersuchung laut Insidern kritisch ausgefallen. Wie die Prüfer tatsächlich entscheiden werden, zeigt sich jedoch erst nach Bekanntgabe der Untersuchungsergebnisse – voraussichtlich bis Ende August.
Das WEF teilt auf Anfrage mit, dass man nichts zu laufenden Untersuchungen sagen könne. Klaus Schwab darf aufgrund einer Vereinbarung ebenfalls nicht mit den Medien über den Fall sprechen.