Darum gehts
- Klaus Schwabs Rückkehr zum WEF wird schwierig.
- Homburger Anwälte führen interne Untersuchung durch.
- Stiftungsrat mit prominenten Mitgliedern wie Christine Lagarde und Königin Rania
- Untersuchungsergebnisse könnten bereits im Sommer vorliegen.
Es wird ein steiniger Weg für Klaus Schwab (87) zurück zu seinem Baby – dem World Economic Forum. Zu viel Porzellan hat der WEF-Gründer in seiner langen Zeit an der Spitze der Organisation zerschlagen. Das wird immer deutlicher. Seine Idee, als Ehrenpräsident einen geordneten Rückzug anzutreten, fällt im Moment wohl durch. Offenbar hat Schwab die Macht und die Eitelkeit des von ihm selbst eingesetzten Vorstands falsch eingeschätzt, auch von mangelndem Respekt gegenüber dem Stiftungsrat ist zu hören.
Dem Stiftungsrat gehören Persönlichkeiten wie EZB-Chefin Christine Lagarde (69), Königin Rania von Jordanien (54) oder der ehemalige CEO und Verwaltungsratspräsident von Nestlé, Peter Brabeck (80). Diese Wirtschafts- und Politgrössen lassen sich auch von einem Klaus Schwab nicht einfach auf der Nase herumtanzen. Brabeck ist derzeit der Vorsitzende des Stiftungsrates und hat interimistisch die Präsidentschaft des WEF übernommen.
Tempo bei der Untersuchung
Auf Anfrage von Blick, bekräftigte das Forum am Dienstag nochmals, welche Bedeutung die Organisation der unabhängigen internen Untersuchung beimisst, um die Vorwürfe eines Whistleblowers gegen Schwab zu untersuchen. «Die laufende interne Untersuchung wird von der Homburger AG durchgeführt, einer führenden Schweizer Anwaltskanzlei mit umfangreicher Erfahrung im Bereich unabhängiger Untersuchungen. Der Prozess wird gründlich, sorgfältig und zeitnah durchgeführt werden.»
Am Rande einer Detailhandelstagung in Horgen ZH lässt Brabeck am Dienstag durchblicken, dass das WEF daran interessiert sei, diese Untersuchung möglichst rasch abzuschliessen. Möglicherweise könnten Ergebnisse bereits im Sommer vorliegen, etwa rund um das Jahrestreffen der New Champions (Sommer-Davos) in Tianjin (China). Diese findet in diesem Jahr Ende Juni statt.
Klar ist, ein ganzes Jahr, wie geschrieben wurde, wird die Untersuchung nicht dauern. Denn die Fronten müssen spätestens im Vorfeld des nächsten Jahrestreffens in Davos geklärt sein. Sonst droht die Ausgabe im Januar 2026 zu einem Debakel zu werden. Wie aber auch aus dem Umfeld des World Economic Forums zu hören ist, steht die Organisation hinter dem Austragungsort in den Bündner Bergen.