Darum gehts
- Alex Fiva will mit 40 Jahren seine vierten Spiele erleben
 - Skicross-Strecke in Livigno ist 100 Tage vor Olympia noch unbekannt
 - Internationale Testtage finden erst Anfang Februar statt
 
Oldie but Goldie! Alex Fiva (39) wird kurz vor den Olympischen Spielen 40 Jahre alt. Dennoch will der Skicross-Veteran am Grossanlass in Norditalien nochmals voll angreifen. «Zuerst muss ich mich qualifizieren. Wir haben ein starkes Schweizer Team. Da musst du einfach unter den besten Vier sein, dann ist man bei Olympia dabei», sagt Fiva an einem Kickoff-Event von Swiss Olympic in Zürich.
Man siehts dem Weltmeister von 2021 und Olympia-Silber-Gewinner von 2022 förmlich an: Seine Vorfreude auf seine mutmasslich vierten Spiele ist riesig. «Eine Medaille bei Olympia ist das Grösste, was in unserer Disziplin möglich ist», sagt der Bündner mit Wohnsitz Bern und Geburtsort Newport in Kalifornien.
Der Olympia-Parcours ist eine Unbekannte
Bei einem Thema verfinstert sich die Miene des Hünen allerdings merklich. Fiva und mit ihm die ganze Skicross-Szene haben nach wie vor keine Ahnung, auf welcher Strecke sie am 21. Februar ums Olympia-Podest fahren. Bei den über halb Norditalien verteilten Olympia-Wettkampfstätten steht zwar längst fest, dass in Livigno nahe an der Schweizer Grenze die Ski-Freestyle und auch Snowboard-Wettbewerbe stattfinden.
Nur: Die Infrastruktur ist 100 Tage vor den Spielen unbekannt. Die Italiener gerieten beim Bau eines neuen Cross-Parcours in Rückstand, er wird erst kurz vor den Spielen fertig sein. Fiva: «Das ist ein heikles Thema. Seit zwei Jahren haben wir versucht, auf der Strecke einen Testevent durchzuführen. Es klappte leider nicht.»
Einen solchen habe es vor Olympia 2022 in Peking gegeben. Auch dort gab es zuvor nie ein Weltcup-Rennen – doch dann flogen die Chinesen mitten in der Corona-Zeit die Athletinnen und Athleten für ein Testrennen ein, um nach der Hauptprobe noch Anpassungen machen zu können.
Erste Fahrten erst im Februar möglich
Zwar wurde gemäss Fiva im letzten Winter die Startpassage gebaut, es kursierten Videaos von Starttrainings des italienischen Teams. Aber ob das Startgelände nochmals umgebaut wird und wie der weitere Kursverlauf mit Steilwandkurven und grossen Schanzen und so weiter aussehen wird, ist das grosse Rätsel rund um den «Livigno Snow Park».
Fiva: «Es wird nun Anfang Februar zwei internationale Testtage auf der Strecke geben.» Also nicht mal drei Wochen vor dem Olympia-Rennen. Doch was, wenn die Tests auf der erprobten Strecke zeigen, dass der Flow des Parcours nicht passt, dass Sprünge zu weit oder auch zu kurz sind? Nicht nur der Schweizer Hoffnungsträger fragt sich: «Ob es dann noch für Änderungen reicht, wird sich zeigen. Man wird damit umgehen müssen.»
Dann schiebt Fiva den Gedanken wieder weg. Zuerst muss er sich im Weltcup das Olympia-Ticket sichern.