Darum gehts
- Schweizer Biathleten im Trainingslager bestohlen, Diebe räumten drei Wohnungen aus
- Athleten wurden zuvor von Motorradfahrern beobachtet
- Lena Häcki-Gross hatte Glück, ihr wurde nichts gestohlen
Erst beschattet, dann beklaut: Die Schweizer Biathlonequipe erlebte im Sommer eine schaurige Trainingslager-Episode in der Toskana. Eine, die bei so manchem noch nachgehallt hat. Ausgerechnet am Tag des Teamausflugs zum Giro d’Italia, an dem eigentlich Kopflüften angesagt war, räumten Diebe in den zwei gemieteten Häusern drei verschiedene Wohnungen aus. Olympiahoffnung Sebastian Stalder (27) erklärte gegenüber Blick: «Ich war einer der Ersten, die mit dem Bus zurückfuhren, als ich bemerkte, dass bei unserem Haus die Tür nicht geschlossen war. Als ich dann eintrat, sah ich, dass alles verwüstet war: Stühle lagen am Boden, Lampen waren umgeschmissen, Koffer ausgeleert.»
Mittlerweile sei der Vorfall aufgearbeitet und mit der Versicherung geklärt, sagt Stalder nun auf Nachfrage. Bei vielen Athleten waren Laptops, Kopfhörer oder Bargeld entwendet worden. Im Fall von Stalder war gar sein Waffenschein verschwunden, da die Diebe seinen ganzen Rucksack mitgenommen hatten. Und Stalder sagt auch, der Einbruch habe ihn in seinen Handlungen vorsichtiger werden lassen. Jetzt achte er sehr darauf, dass die Haustür immer abgeschlossen sei. Auch sein Teamkollege Joscha Burkhalter (29) erklärt: «In den ersten Wochen danach hatte ich Mühe. Die Tatsache, dass wir zuvor beobachtet wurden, ist sehr unheimlich.»
Denn: Wie dreist das Vorgehen der Täter war, zeigt sich darin, dass die Biathleten die Diebe wohl sogar flüchtig gekannt hatten. Vor den Häusern seien immer wieder Personen mit Motorrädern vorbeigefahren. «Sie sprachen uns an und kundschafteten so aus, wann wir vor Ort sein würden und wann nicht», vermutet Stalder.
Bei Häcki-Gross brachen sie das Fenster auf
Lena Häcki-Gross (30) hatte derweil Glück im Unglück, wie sie sagt. «Ich schlief in jenem Zimmer, in dem sie das Fenster aufbrachen. Es war zwar alles verwüstet, doch ich vermute, dass sie direkt weiter in andere Räume gingen. Bei mir fehlte am Ende nichts.» Trotzdem sei sie ganz klar dafür gewesen, dass das komplette Team am gleichen Tag noch in ein Hotel in der Nähe umzogen sei: «Wenn jemand in deinen Sachen herumgewühlt hat, ist das wirklich kein gutes Gefühl.» Dem pflichtet auch Burkhalter bei, der es als «gruselig und widerlich» beschreibt. Der Schock sei inzwischen aber verdaut, meinen beide unisono.