«Alles war verwüstet»
Schweizer Biathleten in Trainingslager ausgeraubt

Diebe hinterlassen im Trainingscamp der Schweizer Biathlon-Elite in der Toskana ein Bild der Verwüstung. Viel Persönliches ist weg. Kurios jedoch: Die ebenfalls geklaute Munition wird kurz darauf zurückgebracht.
Publiziert: 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 16:23 Uhr
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Sebastian Stalder und Co. mussten das Trainingslager vorzeitig abbrechen.
Foto: freshfocus

Darum gehts

  • Einbruch in Unterkunft des Schweizer Biathlon-Teams während Giro-d'Italia-Besuch
  • Diebe stahlen persönliche Gegenstände und Munition, die später gefunden wurde
  • Drei Wohnungen in zwei gemieteten Häusern wurden von den Einbrechern ausgeräumt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marco PescioReporter Sport

Schock für das Schweizer Biathlon-Team nach einem Teamausflug. Als die Athletinnen und Athleten von einem Besuch beim Giro d’Italia zurückkehren, stellt sich heraus: In der Unterkunft in der Nähe von Lucca ist eingebrochen worden. Die «Kronen Zeitung» berichtete als Erste über den Vorfall. «Da wird dir ganz anders», wird Sandra Flunger (43), die österreichische Trainerin der Schweizer Equipe, darin zitiert.

Weltcup-Hoffnungsträger Sebastian Stalder (27) erzählt nun gegenüber Blick: «Ich war einer der Ersten, die mit dem Bus zurückfuhren, als ich bemerkte, dass bei unserem Haus die Türe nicht geschlossen war – als ich dann eintrat, sah ich, dass alles verwüstet war. Stühle lagen am Boden, Lampen wurden umgeschmissen, Koffer ausgeleert.»

Kurz darauf stellt sich heraus: Die Diebe räumten in den zwei gemieteten Häusern drei verschiedene Wohnungen aus. «Bei den Frauen schlugen sie das Fenster ein, bei uns brachen sie die Türen auf.»

Stalders Waffenschein gestohlen

Laptops, Kopfhörer, Bargeld – viel Persönliches sei entwendet worden, so Stalder. «Und auch mein Rucksack, in dem ich private Papiere hatte. Mein Waffenschein ist weg, den muss ich nun nachfordern.»

Bizarr: Die Diebe brachen auch die Munitionskiste der Biathleten auf und klauten daraus die Patronen. Insbesondere dies habe die aufgebotene Polizei noch hellhöriger werden lassen. Einen Tag darauf allerdings wurde die Munition in einem Rucksack ganz in der Nähe der Unterkunft wieder aufgefunden. Die Diebe fürchteten wohl eine intensivierte Fahndung, gerade, weil in der Gegend mit dem Giro d’Italia eine Grossveranstaltung stattfand.

Wie dreist die Täter vorgingen, zeigt sich auch darin, dass Stalder vermutet, die Diebe zuvor sogar flüchtig kennengelernt zu haben: «Wir wurden davor wahrscheinlich beobachtet. Sie fuhren immer wieder mit dem Motorrad vorbei, sprachen uns an und kundschafteten so aus, wann wir vor Ort sein würden und wann nicht.»

Sofortige Abreise

Als Stalder, Niklas Hartweg (25), Lena Häcki-Gross (29) und Co. dann für den Giro in Lucca weilten, schlugen sie zu. Gewisse Apple-Produkte vermochten die Biathlon-Profis zwar noch zurückzuverfolgen, die Polizei jedoch konnte an den angezeigten Orten nichts auffinden. Stalder sagt: «Wir haben noch am selben Abend alles zusammengepackt und gingen in ein Hotel. In der gleichen Unterkunft wollten wir nicht bleiben, das war kein schönes Gefühl.»

Das Trainingslager war damit ebenfalls vorzeitig beendet. Nun wartet der ganze Versicherungskram auf das Team. Stalder meint mit einer Prise Galgenhumor: «Ansonsten war das Trainingslager aber super. In der Toskana lässt es sich gut trainieren.»

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