Darum gehts
- ATP prüft Einführung einer offiziellen Hitzeregelung für Tennis-Matches
- Einheitliche Massnahmen sollen in Absprache mit Spielern und Experten ausgearbeitet werden
- Vorfälle in Cincinnati und Shanghai: Spieler erleiden Schwächeanfälle bei 1000er-Turnieren
Die ATP, die für die Organisation der Tennis-Tour auf Männerseite zuständig ist, prüft die Einführung einer offiziellen Hitzeregelung. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach sollen die Massnahmen im Umgang mit der Hitze bei Tennismatches einheitlicher gestaltet werden. Bislang lag der Entscheid, ein Spiel bei kritischen Wetterbedingungen zu unterbrechen, bei einem ATP-Supervisor vor Ort – entsprechend unterschiedlich kam die Massnahme zur Anwendung.
Wie die ATP Reuters mitteilt, würden die neuen Regelungen in Absprache mit Spielern, Turnierverantwortlichen und medizinischen Fachpersonen ausgearbeitet werden. Wie diese genau ausgestaltet sein sollen, ist allerdings noch offen. Möglich wäre die Einführung eines Schwellenwerts, bei dem der Unterbruch eines Spiels oder zumindest längere Pausen zwischen den Sätzen automatisch angeordnet werden. Auf der Frauen-Tour oder an Grand-Slam-Turnieren sind solche Bestimmungen teilweise bereits in Kraft.
Schwächeanfälle und Atemprobleme
Die Debatte um Hitzemassnahmen im Tennis ist durch einige Vorfälle in den letzten Wochen befeuert worden. Beim Masters-Turnier von Cincinnati erlitt der Franzose Arthur Rinderknech (30) während seiner Drittrundenpartie gegen den Kanadier Félix Auger-Aliassime (25) bei grosser Hitze auf dem Court einen Schwächeanfall.
Auch beim derzeit laufenden ATP-1000-Turnier in Shanghai zwingt die Hitze viele Spieler in die Knie: Jannik Sinner (24) musste nach Krämpfen aufgeben, Novak Djokovic (38) übergab sich auf dem Platz und der Franzose Térence Atmane (23) bekundete schwere Atemprobleme.
Es sind solche Bilder, welche die ATP mit einer allgemeinen Regel in Zukunft verhindern will.