Darum gehts
- Donald Trump hat erstmals seit 2015 auf Einladung von Rolex die US Open besucht
- Verschärfte Sicherheitsmassnahmen führten zu Verzögerungen und Chaos beim Einlass
- Trump erschien mit acht Leibwächtern und verliess die Loge für ein 45-minütiges Mittagessen
Erstmals seit 2015 hat Donald Trump (79) die US Open besucht. Die Schweizer Luxusuhrenmarke Rolex hatte ihn eingeladen. «Viele berühmte Persönlichkeiten besuchen das Turnier, das bedeutet, dass Tennis wichtig ist», sagte Jannik Sinner (24) vor dem Final. Auch sein Gegner Carlos Alcaraz (22) fand es grossartig für den Sport, dass der Präsident das Endspiel besuchte. Alcaraz versuchte, Trumps Anwesenheit auszublenden, um nicht nervös zu sein.
Aber schon vor der Partie bekam er sie zu spüren. Das Spiel wurde um eine halbe Stunde nach hinten geschoben. Denn wo der Präsident auftaucht, herrschen verschärfte Sicherheitsmassnahmen.
Diese sorgten beim Einlass für Chaos. Die Fans mussten teils stundenlang warten, damit der Präsident und seine Entourage inklusive acht Leibwächter zunächst ihre Plätze einnehmen konnten.
Trump mit acht Leibwächtern
Begleitet wurde Trump unter anderem von seiner Stabschefin Susi Wiles, Finanzminister Scott Bessent, dem US-Sondergesandten Steve Witkoff sowie seinem Schwiegersohn Jared Kushner mit Tochter Arabella. Nur eine fehlte: First Lady Melania Trump (55). Beim letzten Auftritt an den US Open hatte sie ihren Mann noch begleitet – schon damals war er ausgebuht worden.
Das war auch dieses Mal nicht anders. Wobei die TV-Zuschauer davon nichts mitbekamen. Vorab hatte die US Tennis Association die Sender angewiesen, Proteste oder negative Publikumsreaktionen nicht zu zeigen. Daran hielten sie sich.
«Das ist absoluter Wahnsinn»
Als Trump eine Dreiviertelstunde vor Matchbeginn in der Loge erschien und ins Publikum winkte, waren die Plätze grösstenteils unbesetzt. Auch beim ersten Aufschlag waren viele noch leer. Die 18-fache Grand-Slam-Siegerin Martina Navratilova (68) kann ihren Unmut darüber nicht verbergen. Auf X veröffentlichte sie ein Foto des fast leeren Stadions und bedankte sich dafür ironisch bei Trump.
Die bekennende Trump-Gegnerin sagt bei Sky Sports: «Dass der Final deswegen verschoben wird, ist absoluter Wahnsinn.» Dies vor allem, weil die Fans Tausende von Dollar für die Tickets bezahlten. «Am Anfang war es halb leer, normalerweise wäre die Hölle los.» Erst gegen Ende des zweiten Satzes waren die Plätze gefüllt.
Mittagessen mitten in der Partie
Als die US-Hymne vor der Partie gespielt wurde, salutierte Trump mit schmalem Grinsen und wurde kurz auf der Grossleinwand gezeigt. Einige Zuschauer applaudierten, viele quittierten es mit Buhrufen und Pfiffen.
Das störte Trump nicht. Immer wieder winkte er und posierte für Fotos. Mitte des dritten Satzes hatte er für den Moment genug Tennis gesehen. Er verschwand mit seiner Entourage ins Innere der Loge und genoss ein spätes Mittagessen. Nach einer Dreiviertelstunde kehrte er für die entscheidende Phase zurück.
Nachdem Alcaraz seinen dritten Matchball verwertet hatte, stand Trump auf. Applaus gabs von ihm nicht. Viel lieber unterschrieb er Basecaps und warf sie zu den Zuschauern. Während der Siegerehrung blieb er in der Loge. Da er vom Sponsor eingeladen worden war und nicht vom Veranstalter, hatte er bei der Zeremonie nämlich keine Rolle inne.