Brandheisse Namen in Basel
Weshalb viele Top-Talente an den Swiss Indoors aufschlagen

Die Swiss Indoors warten einmal mehr mit zahlreichen jungen, vielversprechenden Tennisspielern auf. Dahinter steckt eine klare Strategie.
Publiziert: 00:00 Uhr
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Henry Bernet war einer von zahlreichen vielversprechenden Spielern an den diesjährigen Swiss Indoors.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Swiss Indoors setzt auf vielversprechende Talente
  • Junge Spieler wie Bernet, Mensik und Shelton beeindrucken Fans
  • Turnier verfolgt klare Strategie mit den Top-Talenten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Cédric HeebRedaktor Sport

Roger Brennwald hat es geschafft, die Swiss Indoors von einem kleinen Event in einer Traglufthalle in das drittgrösste Hallenturnier der Welt zu verwandeln. Und noch immer ist der 79-jährige Turnierdirektor um Weiterentwicklung bemüht.

So war es zuletzt sein Ziel, mehr junge Spieler nach Basel zu holen. «Die Jungstars von heute sind die Champions von morgen», sagte er vor der diesjährigen Ausgabe. Der Hintergedanke: Spielen sie früh schon in Basel, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie auch zurückkehren, wenn sie gefragte Champions sind.

Der Plan: Die Antrittsgagen werden nicht mehr auf fünf Top-Cracks verteilt, sondern auf mehrere, vor allem jüngere Spieler, um sie so ans Rheinknie zu locken. Es gehe ihn bei den Verpflichtungen nicht um Namen und Ranking, «sondern auch um die Persönlichkeit und das Gesamtpaket», so Brennwald.

Ruud adelt Schweizer Supertalent

Doch welche Stars von morgen sind heuer dabei? Natürlich Henry Bernet (18, ATP 481). Der «Local Hero», der am Montag zwar ausgeschieden ist, aber das Publikum begeistert hat. Der amtierende Junioren-Champion der Australian Open möchte in die Fussstapfen von Roger Federer (44) und Stan Wawrinka (40) treten.

Bernet gewinnt 2. Satz mit Winner und lässt Halle beben
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Basler begeistert Publikum:Bernet gewinnt 2. Satz mit Winner und lässt Halle beben

Dass er das Können dazu hat, hat Casper Ruud (26, ATP 11) in diesem Sommer selber erfahren, wie er gegenüber Blick sagt: «Ich habe mit ihm in Gstaad trainiert und war beeindruckt. Er hat tolle Schläge und scheinbar ein tolles Team. Bleibt er gesund, kann er sehr weit kommen.»

Jakub Mensik (20, ATP 19) war am Montag noch ein bisschen besser als der Schweizer Teenie, schwärmt aber genauso von ihm: «Er hat ein richtig starkes Spiel und eine grossartige mentale Stärke.» Er selbst sei vor etwa zwei Jahren in einer ähnlichen Situation gewesen: auf dem Sprung an die Weltspitze.

Mittlerweile hat Mensik, die aktuelle Nummer eins der NextGen-Rangliste, diesen Sprung geschafft. In Miami hat er seinen ersten Masters-Titel gefeiert und da gleich drei Top-10-Spieler bezwungen – unter anderem Djokovic im Final. Für Ruud ist Mensik nicht die Zukunft: «Er ist die Gegenwart.» Bitter aber: In Basel muss der Tscheche das Turnier wegen einer Verletzung am linken Fuss aufgeben. 

Ein Feld voller Zukunfts-Hoffnungen

Doch es gibt noch weitere Jungstars im Hauptfeld der Swiss Indoors. Da ist der an Nummer zwei gesetzte Ben Shelton (23): Er ist die Weltnummer 6, verfügt über einen Hammer-Aufschlag (bis zu 240 km/h) und ist seit diesem Sommer auch Teil des elitären Kreises der Masters-Sieger. Da ist der in Brasilien gefeierte Joao Fonseca (19, ATP 46, Nr. 3 im NextGen-Ranking), der die Nation wieder auf die Tennis-Landkarte rücken soll. Auch er hat in diesem Jahr seinen ersten ATP-Titel eingefahren.

Gleiches gilt für Gabriel Diallo (24, ATP 41), Jenson Brooksby (24, ATP 55) und Jiri Lehecka (23, ATP 17), die ebenfalls an die Tür der Weltspitze klopfen. Dies tut auch Basel-Vorjahressieger Giovanni Mpetshi Perricard (22, ATP 33), der an den Swiss Indoors allerdings schon die Segel streichen musste (Niederlage gegen Fonseca). Die Zukunft im Tennis ist vielversprechend – und damit auch jene der Swiss Indoors?

Swiss-Indoors-Inside

Wawrinka gegen Ruud: Casper Ruud (26, ATP 11) hat seine Erstrundenpartie gewonnen und wird sich am Donnerstag mit Stan Wawrinka (40, ATP 158) um den Viertelfinalplatz duellieren. «Es wird hart, aber auch Spass machen», sagt der Norweger zu Blick. 2022 trafen die beiden zum ersten und bisher einzigen Mal aufeinander – in Basel. Ruud verlor damals in der ersten Runde und möchte sich nun rächen.

Neues Kapitel für Ruud: Er und seine Verlobte Maria Galligani (29) werden erstmals Eltern. «Es wird eine spannende Zeit, ich freue mich sehr darauf», so der dreifache Grand-Slam-Finalist. Hat er sich da schon Rat von Berufskollegen eingeholt? «Ich habe noch nicht so viele Spieler gefragt. Aber wir sind bereits dran, verschiedene Dinge vorzubereiten.»

Das war knapp: Taylor Fritz (27, ATP 4), die Nummer 1 des Turniers, zieht gegen Valentin Vacherot (26, ATP 39) gerade noch so den Kopf aus der Schlinge und gewinnt 4:6, 7:6, 7:5. Der Monegasse, der kürzlich sensationell den Titel beim Masters in Shanghai geholt hat, verlangt dem US-Amerikaner alles ab. «Er kam mit unheimlich viel Selbstvertrauen, es war schwierig zu wissen, was mich erwartet.» Nächster Gegner ist der Franzose Ugo Humbert (27, ATP 24).

Zwei gute Freunde: Das Duell zwischen Félix Auger-Aliassime (25, ATP 12), dem zweifachen Swiss-Indoors-Sieger (2022, 2023), und Gabriel Diallo (24, ATP 41) ist nicht nur eines zwischen zwei Kanadiern, es ist auch eines zwischen zwei sehr guten Freunden. «Wir haben früher zusammen in meinem Keller Videospiele gespielt. Es ist verrückt, dass wir uns nun auf der ATP-Tour gegenüberstehen», sagt Auger-Aliassime, der in zwei Sätzen gewinnt. Als er auf den Platz gekommen ist, sei es ein komisches Gefühl gewesen: «Du willst lachen, aber auch fokussiert bleiben. Daher war es irgendwie komisch und stressig.»

Die Swiss Indoors verlieren eine Attraktion: Jakub Mensik (20, ATP 19) muss das Turnier mit einer Verletzung am linken Fuss aufgeben. Der Tscheche hätte das letzte Spiel auf dem Center Court gegen Joao Fonseca (19, ATP 46) bestritten – der Brasilianer steht nun kampflos im Viertelfinal. Mensik hatte am Montagabend in einem Dreisatz-Krimi das Schweizer Supertalent Henry Bernet (18, ATP 481) besiegt.

Wawrinka gegen Ruud: Casper Ruud (26, ATP 11) hat seine Erstrundenpartie gewonnen und wird sich am Donnerstag mit Stan Wawrinka (40, ATP 158) um den Viertelfinalplatz duellieren. «Es wird hart, aber auch Spass machen», sagt der Norweger zu Blick. 2022 trafen die beiden zum ersten und bisher einzigen Mal aufeinander – in Basel. Ruud verlor damals in der ersten Runde und möchte sich nun rächen.

Neues Kapitel für Ruud: Er und seine Verlobte Maria Galligani (29) werden erstmals Eltern. «Es wird eine spannende Zeit, ich freue mich sehr darauf», so der dreifache Grand-Slam-Finalist. Hat er sich da schon Rat von Berufskollegen eingeholt? «Ich habe noch nicht so viele Spieler gefragt. Aber wir sind bereits dran, verschiedene Dinge vorzubereiten.»

Das war knapp: Taylor Fritz (27, ATP 4), die Nummer 1 des Turniers, zieht gegen Valentin Vacherot (26, ATP 39) gerade noch so den Kopf aus der Schlinge und gewinnt 4:6, 7:6, 7:5. Der Monegasse, der kürzlich sensationell den Titel beim Masters in Shanghai geholt hat, verlangt dem US-Amerikaner alles ab. «Er kam mit unheimlich viel Selbstvertrauen, es war schwierig zu wissen, was mich erwartet.» Nächster Gegner ist der Franzose Ugo Humbert (27, ATP 24).

Zwei gute Freunde: Das Duell zwischen Félix Auger-Aliassime (25, ATP 12), dem zweifachen Swiss-Indoors-Sieger (2022, 2023), und Gabriel Diallo (24, ATP 41) ist nicht nur eines zwischen zwei Kanadiern, es ist auch eines zwischen zwei sehr guten Freunden. «Wir haben früher zusammen in meinem Keller Videospiele gespielt. Es ist verrückt, dass wir uns nun auf der ATP-Tour gegenüberstehen», sagt Auger-Aliassime, der in zwei Sätzen gewinnt. Als er auf den Platz gekommen ist, sei es ein komisches Gefühl gewesen: «Du willst lachen, aber auch fokussiert bleiben. Daher war es irgendwie komisch und stressig.»

Die Swiss Indoors verlieren eine Attraktion: Jakub Mensik (20, ATP 19) muss das Turnier mit einer Verletzung am linken Fuss aufgeben. Der Tscheche hätte das letzte Spiel auf dem Center Court gegen Joao Fonseca (19, ATP 46) bestritten – der Brasilianer steht nun kampflos im Viertelfinal. Mensik hatte am Montagabend in einem Dreisatz-Krimi das Schweizer Supertalent Henry Bernet (18, ATP 481) besiegt.

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