Darum gehts
- Joana Hählen denkt über Karriereende nach und entscheidet im Frühling – jetzt sind die Olympischen Spiele ihr Ziel
- Hählen verlobte sich im August mit ihrem langjährigen Freund Lorenz
- 34-mal stand Hählen in St. Moritz am Start, zuletzt trainierte sie mit dem US-Team
Rücktritt – ja oder nein? Seit Wochen wird über Lara Gut-Behrami (34) diskutiert. Die Tessinerin befand sich im Abschiedswinter, als sie sich schwer verletzte. Ihre Zukunft ist offen. Gleiches gilt für Joana Hählen (33) – obwohl sie gesund ist. «Ich weiss nicht, ob ich noch eine oder zwei Saisons fahre», sagt sie.
34-mal stand Hählen in St. Moritz am Start: bei FIS-Rennen, Schweizer Meisterschaften, Europacup, Weltcup und an der WM 2017. Möglich, dass die Starts 35 bis 37 ab Donnerstag ihre letzten auf der Corviglia sind. «Im Frühling entscheide ich. Bis dahin bleibt alles offen», sagt sie.
Massgebend wird sein, wie gut Hählen durch die Saison kommt: Gesundheit, Resultate, Motivation. Die Heim-WM 2027 könnte sie reizen. Sie findet auf ihrer Lieblingspiste in Crans-Montana VS statt. Dort holte sie vor 14 Jahren Bronze an der Junioren-WM.
«Momentan denke ich nur an den Saisonstart. Und an die Olympischen Spiele. Sie sind ein riesiges Ziel. Ich war in Pyeongchang und Peking. Nun möchte ich unbedingt in Cortina fahren. Dort ist es wunderschön, die Stimmung wird besser sein – und der Super-G liegt mir besonders.»
Die Verlobung? «Kitschig schön – wegen der Natur»
Privat hat Hählen alles geregelt. «Stimmt», sagt sie und schmunzelt. «Mein Freund Lorenz und ich haben uns im August verlobt. Wir sind seit bald neun Jahren zusammen, gingen durch dick und dünn.» Und: «Es war für uns immer klar, dass wir zusammen alt werden möchten. Und trotzdem hat uns die Verlobung noch einmal auf eine besondere Art nähergebracht – das ist sehr schön.»
Und der Tag des Antrags? «Kitschig schön – wegen der Natur. Am Morgen stand ich in Zermatt auf den Ski. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Stand-up-Paddle zum Kanderdelta. Wir grillierten, badeten im Thunersee – herrlich. Wir sassen am Ufer, schauten den Sonnenuntergang an. Dann sagte Lorenz, ich solle aufstehen. Er ging in die Knie, fragte – und gab mir den Ring. Der perfekte Tag.» Auf der Rückfahrt ging über dem Eiger der Vollmond auf.
Hählen und Co. trainierten mit Speed-Queen Vonn
Im Garten ihres Elternhauses in Lenk BE baute Lorenz vor Jahren eine Skirampe aus Holz. Dort feilte Hählen an ihren Starts. Die Konstruktion steht noch. Lorenz ist Maschinenbauingenieur und Hobbyschreiner. Nebenan liegt ein Kindergarten. Da stellt sich die Frage: Wollen sie Kinder? «Wir träumen von einer Familie, lassen es aber auf uns zukommen.»
Jetzt gilt ihr Fokus St. Moritz. Drei Tage lang trainierte sie dort mit dem US-Team rund um Lindsey Vonn (41) auf der Weltcuppiste. «Nach dem Camp in Copper Mountain, wo wir wegen des wenigen Schnees kaum Speed trainieren konnten, war dies ideal. Jetzt freue ich mich, dass es bald losgeht.»