Odermatt krallt sich im Riesen zweiten Saisonsieg
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Vorsprung stark verwaltet:Odermatt krallt sich im Riesen zweiten Saisonsieg

Tradition in Beaver Creek
Fondue-Abend mit Odermatt geht für Hächler nach hinten los

Marco Odermatt bricht seinen Fluch in Beaver Creek. Er gewinnt den Riesenslalom. Und freut sich nach seinem vierten Saisonsieg auch über die Leistung seines «kleinen Bruders».
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Marco Odermatt posiert mit dem Adler in Beaver Creek.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Marco Odermatt gewinnt erstmals den Riesenslalom von Beaver Creek
  • Trainer Helmut Krug ist trotz grossem Vorsprung zur Halbzeit nervös
  • Ein Österreicher hingegen setzt voll auf den Nidwaldner
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der Riesen-Fluch ist besiegt, Marco Odermatt gewinnt erstmals den Riesenslalom in Beaver Creek! Im Finale muss der Superstar vom Vierwaldstättersee aber wesentlich mehr zittern als erwartet.

Der Reihe nach. Der vierfache Gesamtweltcupsieger liefert im ersten Durchgang eine besondere Kostprobe seiner überragenden Fähigkeiten ab, er geht mit einem Vorsprung von 86 Hundertstel auf den Norweger Henrik Kristoffersen und den Neo-Brasilianer Lucas Pinheiro Braathen in die Mittagspause.

Vor dem zweiten Durchgang bekommt der Olympiasieger aber zwei gröbere Probleme. Erstens: Dem Südtiroler Alex Vinatzer (Zehnter bei Halbzeit) gelingt am Nachmittag ein absoluter Traumlauf, er überholt Braathen und Kristoffersen. Zweitens: Je länger das Rennen dauert, umso schlechter wird die Sicht. «Es ist abschnittsweise derart schattig, dass man die Wellen kaum sehen kann», fürchtet der Schweizer Riesenslalom-Chef Helmut Krug kurz vor der Entscheidung. «Als ich am Start stand, musste ich leider feststellen, dass von der Sonne nicht mehr viel übrig geblieben ist», sagt Odermatt.

Und deshalb sind von den 1,31 Sekunden Vorsprung im Ziel nur noch 23 Hundertstel übriggeblieben. «Es war wirklich ein harter Kampf, es hat sich für mich bei diesen Bedingungen überhaupt nicht gut gefühlt.» Entsprechend glücklich war der 28-Jährige, als er nach diesem brutalen Fight auf der «Raubvogelpiste» im Ziel auf der Tafel dennoch die 1 hinter seinem Namen sieht. «Nach der Negativserie bei diesem Beaver-Riesen bedeutet mir dieser Sieg besonders viel!»

In Schlagdistanz zu Italien-Superstar Tomba

Nach seinem 49. Weltcupsieg ist der Nidwaldner im ewigen Weltcup-Ranking in Schlagdistanz zu Italiens Superstar Alberto Tomba (58). Bereits am kommenden Samstag könnte Odermatt in Val-d’Isère die 50-Siege-Marke vom mittlerweile 58-jährigen «La Bomba» knacken.

Aber zurück nach Beaver Creek, wo der Zuger Lenz Hächler nach einem unglücklichen Saisonstart im dritten Riesenslalom dieses Olympia-Winters als 19. seine ersten Weltcuppunkte einfährt. Odermatt kümmert sich um den 22-jährigen Lenz. Nach der Anreise von Copper Mountain nach Beaver Creek hat Odermatt den Sieger der Riesenslalom-Gesamtwertung im Europacup zum traditionellen Fondue im Blick-Appartement mitgenommen.

Aber offensichtlich hat Hächler die Käsesuppe nicht ganz so gut vertragen wie Odermatt, Justin Murisier und die beiden Blick-Journalisten. In der darauffolgenden Nacht musste sich das Top-Talent mehrmals übergeben.

Weil er sich der Slalom-Junioren-Weltmeister von 2024 zum Glück schnell erholt hat, kann er sich in Beaver Creek für seine Ausfälle in Sölden und Copper Mountain rehabilitieren. «Ich habe den zweiten Durchgang von Lenz noch im TV gesehen. Abgesehen von einem kurzen Schocker in der oberen Fläche hat er seine Aufgabe sehr souverän gelöst», lobt Odermatt.

Sehr wahrscheinlich hätte sich Hächler ohne diesen «Schocker» sogar in den Top 10 klassiert, schliesslich hat er dadurch sechs Zehntel eingebüsst. «Ich bin im Hang vor dem Flachstück für einen Moment nicht sauber auf dem Ski gestanden, dadurch hat es mich abgetrieben», erklärt Hächler.

Mit seinem Endergebnis kann Hächler genauso gut leben wie Ex-Kombi-Weltmeister Luca Aerni (32), der sich als 13. zum dritten Mal in den Top 15 von einem Weltcup-Riesenslalom klassiert. Loïc Meillard (29) verbucht als Neunter sein bislang bestes Saisonergebnis, der Samnauner Vize-Weltmeister Thomas Tumler (36) fällt im zweiten Durchgang vom fünften auf den 14. Rang zurück.

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