«Es hat mega gfägt»
Ski-Talent Piller gibt in Kanada Kostprobe ab

Der erste Riesenslalom-Lauf in Tremblant (Ka) sorgt für Chaos und Überraschungen. Vier Schweizerinnen dürfen am Ende trotzdem zufrieden sein.
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Schwierige Verhältnisse in Tremblant: Wendy Holdener und Co. halten sich dennoch wacker. Die Schwyzerin wird 17. Und wer ist beste Schweizerin?
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Schweizerinnen erfolgreich im Riesenslalom trotz schwieriger Bedingungen in Tremblant
  • Camille Rast erreicht starken vierten Platz, nur knapp am Podium vorbei
  • Sue Piller holt mit Platz 20 ihre ersten Weltcuppunkte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Sie verschätzen sich, schreien, fahren am Tor vorbei oder gleich hindurch, werden von einem blinden Tor oder einer Banane überrascht. Der erste Riesenslalom-Lauf in Tremblant bringt einige Fahrerinnen zur Verzweiflung. Darunter Olympiasiegerin Sara Hector (33, Sd) oder die Disziplinen-Führende Julia Scheib (27, Ö). Beide scheiden aus.

Amir Ljutic, der Vater von Shooting Star Zrinka Ljutic (21, Kro), fordert und überfordert mit seiner Kurssetzung. Er macht dem legendären Ante Kostelic, Vater der Ex-Stars Ivica und Janica, alle Ehre. Auch er war bekannt für verrückte Kurssetzungen.

Die Schweizerinnen kommen allerdings gut damit klar. Auch mit dem leichten Schneefall und flachen Licht. Halbzeit-Sechste Camille Rast (27), klagt im SRF nicht über Ljutic, sondern meint: «Die Piste ist nicht wirklich etwas für mich, sehr flach. Damit habe ich Mühe. Aber mein Lauf war korrekt.»

Korrekt ist auch Rasts zweiter Lauf. Mehr noch: Er ist stark. Auf dem Kurs ihres Trainers Denis Wicki zündet die Walliserin den Turbo, wird Vierte. Es ist ihr zweitbeste Riesenslalom-Resultat. Die Hüftprobleme? Macht sie vergessen. Die wenigen Trainings? Ebenfalls. «Ich bin happy. Für Platz vier hätte ich vor dem Rennen sofort unterschrieben.»

Sollte sich Rast wie erwartet immer besser an die Rennbelastung gewöhnen, liegt bald das Podest drin. Schon am Sonntag? 21 Hundertstel fehlen dafür am Samstag. «Das ist nicht so viel. Ich werde nochmals alles geben», sagt sie.

Piller gibt Kostprobe ihres Talents ab

Von einem Platz auf dem Treppchen sind die anderen Schweizerinnen weiter entfernt. Wendy Holdener (32, Platz 17), Sue Piller (20, Platz 20) und Simone Wild (31, Platz 29.) können trotzdem zufrieden sein.

Holdener arbeitet sich in ihrer zweiten Disziplin Schritt für Schritt nach vorne. Piller freut sich über ihre ersten Weltcuppunkte. Ihrem Naturell entsprechend greift die Freiburgerin an. Der Lohn? Sie macht im zweiten Lauf fünf Ränge gut. «Ich war gar nicht so nervös. Es hat mega gfägt. Ich weiss, dass ich es noch besser kann, aber das war ein guter Anfang.» Die Hobby-Töfffahrerin gibt immer mehr Gas. Wetten, dass sie bald noch weiter vorne landet?

Und dann ist da noch Wild. Die Zürcherin verhaut den zweiten Durchgang. Nach einem Kreuzbandriss im Februar und dem Rauswurf aus den Swiss-Ski-Kadern ist aber auch sie eine heimliche Siegerin.

Übrigens: Ljutic nutzt den Papa-Vorteil gut aus und wird Zweite. Gegen Riesen-Überfliegerin Alice Robinson (24) hat sie jedoch keine Chance – die Neuseeländerin gewinnt zum zweiten Mal nacheinander.

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