Darum gehts
- Camille Rast nähert sich Top-7-Ziel im Riesenslalom mit starken Leistungen
- Hüftprobleme behindern Rasts Training, Balance zwischen Leistung und Gesundheit nötig
- Tremblant-Skitickets kosten bis zu 185 Dollar in der Hochsaison
Als Camille Rast (26) im Sommer gefragt wird, was sie im Riesenslalom erreichen will, antwortet sie: «Die Top 7.» Und: «Konstanter sein.» Mit zwei starken vierten Plätzen in Tremblant (Ka) nähert sie sich beidem. Sie überholt in der Weltcupstartliste die verletzte Lara Gut-Behrami (34) und ist Achte. Ein Platz fehlt, dann wird Rast eine Startnummer zwischen 1 und 7 zugelost – ein grosser Vorteil.
Beim zweiten Tremblant-Riesen trägt Rast die Nummer 13. Sie fährt zweimal stark. Mit Rang 4 kann sie leben. «Aber wenn ich einmal von oben bis unten zwei saubere Läufe habe, reicht es vielleicht fürs Podest», sagt sie im SRF. Nach Rang 15 in Sölden (Ö) fuhr Rast im Riesenslalom auf die Ränge fünf (Copper Mountain, USA) und nun eben zweimal auf vier. «Das ist sehr gut, darauf kann ich aufbauen.»
Ist ein Top-3-Platz für Rast nur eine Frage der Zeit? Nein. Er ist eine Frage der Hüfte! Denn: Die Folgen ihres Sturzes im Februar machen ihr weiterhin zu schaffen. «Ich hatte etwas Mühe, in den letzten Tagen brauchte ich viel Behandlung.» Ärgerlich, dass Rast im Training kaum volle Kanne fahren kann. Würde sie es tun, drohte ihr Körper zu rebellieren. Doch genau das bräuchte sie. «Wir müssen eine Balance finden», sagt sie und meint damit Trainer Denis Wicki. Ihr Mentor weiss: Rasts Saison bleibt ein Tanz auf der Rasierklinge.
Holdener: «Schlag aufs Knie»
Zurück nach Tremblant. Der 10’000-Menschen-Ort wird «Disneyland Tremblant» genannt. Das Zentrum mit seinen malerischen Häusern hält Vergleiche mit Disney-Dörfern stand. Weniger märchenhaft ist die Ski-Tageskarte für Touristen in der Hochsaison. Sie kostet bis zu 185 Dollar, also 148 Franken.
Für Wendy Holdener (32) und Sue Piller (20) sind Lift und Piste gratis, aber ihre Schnitzer im zweiten Lauf kommen beiden teuer zu stehen. Holdener fällt von 17 auf 24 zurück und Piller von 20 auf 28. «Das wäre mein Lauf gewesen», sagt Holdener. Weil sie sich aber verschätzt und mit dem Kopf in ein Tor knallt, verliert sie viel Zeit. «Ich habe einen Schlag aufs Knie gemerkt. Aber es ging danach. Es nervt mich, dass es nicht aufgegangen ist.» Immerhin: Vanessa Kasper kann sich einen Tag vor ihrem 29. Geburtstag freuen – Rang 19.
Scheib lässt Österreicher jubeln
Und zuvorderst? Julia Scheib (27, Ö) gewinnt, Alice Robinson (24, Neus) wird Dritte. Beide liefern sich ein hochklassiges Duell in der Riesen-Weltcupwertung. Der Ski-Kiwi liegt 12 Punkte vor Scheib. Das nächste Wiedersehen gibts in Scheibs näherer Heimat, am Semmering (Ö), kurz nach Weihnachten.