Darum gehts
- Marc Rochats letzte Saison war von Höhen und Tiefen geprägt
- Nach der Saison wurde er Vater von einem Sohn
- Nun musste der Waadtländer seine Familie bereits für vier Wochen verlassen
Marc Rochat hatte trotz der WM-Bronzemedaille keinen einfachen letzten Weltcup-Winter. Nach vielen Ausfällen zu Beginn der Saison schaffte der Lausanner nur in Adelboden den Sprung in die Top Ten. Doch während die Saison auf der Piste von Höhen und Tiefen geprägt war, wartete im Frühling das ganz grosse Glück: Im Mai wurde der 32-Jährige zum ersten Mal Vater. Rochat und seine Frau sind nun Eltern von Sohn Lupo. Kurz zuvor gaben sich die Eltern auch noch das Ja-Wort.
Schon ein Monat von Familie getrennt
«Es ist schon etwas anderes, wegzufliegen, wenn du Papi bist», sagt Rochat nach vier Wochen Trainingslager in Neuseeland. «Mein Sohn wächst so schnell. Manchmal habe ich Angst, etwas zu verpassen zu Hause. Zum Glück gibt es Facetime, so konnte ich trotzdem jeden Tag mit meiner Familie sprechen.»
Seit der Slalom-Crack eine Familie zu Hause hat, sei seine Mutter übrigens besonders froh, dass ihr Sohn «nur» Slalom fährt. Rochat lacht: «Für mich selbst wäre es manchmal einfacher, wenn ich noch eine weitere Disziplin hätte.»
Arbeitet seit fünf Jahren mit Sportpsychologen
Warum mehrere Disziplinen? Slalom ist gnadenlos, stellt Rochat klar: «Manchmal reicht nur ein kleiner Fehler wie beispielsweise ein Einfädler und die ganze Saison kann kippen. Selbstvertrauen ist extrem wichtig bei uns. Wenn du mental nicht stark genug bist, hilft dir die beste Technik nichts.»
Rochat spricht aus Erfahrung. Mehr als einmal hat er sich nach einer bitteren Niederlage wieder hochkämpfen müssen. Seine Lehre daraus: «Mentale Stärke ist das wichtigste Element für einen Slalomfahrer.»
Seit fünf Jahren arbeitet der Waadtländer deshalb mit einem Sportpsychologen. Für ihn der entscheidende Schritt seiner Karriere. «Bei ihm kann ich mich komplett öffnen. Das war mein wichtigster Schritt überhaupt in meiner Karriere.»
Längst ist es ihm auch ein Anliegen, der jungen Generation klarzumachen, wie entscheidend die mentale Arbeit ist. «Ich habe es mir zu meiner Mission gemacht, den Nachwuchs darauf hinzuweisen.»
«Meine Technik ist so gut wie noch nie»
Vor dem Olympia-Winter gibt sich Rochat selbstsicher. «Sowohl ich, wie auch die Trainer sagen, dass meine Technik aktuell so gut ist wie noch nie.» Rochat weiss aber, dass er dies auch im Renn-Alltag umsetzen muss. «Das erste Rennen in Levi wird dann zeigen, wo ich wirklich stehe.»
Nach dem Saisonauftakt innerhalb des Polarkreises in Finnland bleibt das Slalom-Team noch ein paar Tage im hohen Norden, um sich auf den Slalom in Gurgl vorzubereiten. Dort wird die kommende Saison dann so richtig lanciert.